Tierklinik immer mit Haustier aufsuchen oder nur bei Bedarf?

Viele Haustierbesitzer gehen mit ihrem Haustier nur zu einer Tierklinik, wenn der normale Haustierarzt nicht weiter untersuchen kann, weil ihm die Geräte dazu fehlen oder ähnliches. Eine Tierklinik ist da ja nun mal viel besser ausgestattet und so ist eine genauere Diagnostik möglich. Aber viele Tierkliniken bieten auch einen Notdienst an, zu dem man rund um die Uhr kann, wenn eben ein Notfall mit dem Haustier vorliegt.

Ich bin durch eine kranke Katze zur Tierklinik gekommen und gehe seitdem immer dorthin. Egal, ob meine Tiere nur eine Wurmkur oder Impfung brauchen oder eben etwas schwerwiegendes haben. Meine Tiere sind dort gut aufgehoben und die Tierärzte sind nett und durchaus kompetent. Ich habe dort auch zwei Tierärztinnen, zu denen ich bevorzugt gehe.

Geht ihr nur im Notfall zu einer Tierklinik oder wenn euer normaler Tierarzt nicht mehr weiter kommt? Oder geht ihr generell mit euren Haustieren zu einer Tierklinik? Meint ihr, dass ein Haustierarzt in einer kleinen Praxis günstiger ist? Zieht ihr diesen daher vor?

Ich ziehe ganz eindeutig den Haustierarzt in der normalen Praxis vor. Labor, Röntgen und einen ordentlichen Op hat der auch. Dazu kommt ganz viel Erfahrung und das gute Verhältnis. Unser Haustierarzt betreut unsere Heimtiere seit 1983. Er kennt jedes unserer Tiere vom Kauf bis zum Tod.

Das bedeutet, dass er die gesamte Krankengeschichte meist von Welpe an kennt. Er kennt den Verlauf komplett, er kennt den Charakter und er kann deshalb viel besser einschätzen, ob eine konservative Therapie, die nur Zeit schenkt, oder eine größere Intervention angebracht sind - immer ausgehend von diesem einen Tier. Dazu kennt er mich und weiß, was ich möchte. Mittlerweile arbeitet ein Kind mit, damit ist die Versorgung in gewohnter Qualität in der nächsten Generation gesichert.

Eine Tierklinik nutze ich nur, wenn es nötig ist. Auf unseren normalen Tierarzt ist Verlass, der schickt einen bei Bedarf weiter und weiß, welcher Spezialist der beste ist. Dann hat die Tierklinik echte Vorteile, weil man einen erfahrenen Fachmann, der auch nicht wechselt, hat. Im normalen Betrieb gibt es mir dort zu frische Assistenten, denen Erfahrung fehlt, die zu oft wechseln und das Tier nicht kennen und in der Regel unter hohem Erfolgs- und Umsatzdruck stehen.

Mit einem eventuell höheren Preis hat das gar nichts zu tun. Ich sehe einfach in der normalen Versorgung keine Vorteile für mein Tier, sondern mir sind die Nachteile bewusst. Ich habe so gar keine Probleme, zu Spezialisten für Haut, Zähne, Knochen und Gelenke und so weiter zu gehen, wenn es nötig ist. Auf einen planlosen Assistentenzarzt frisch von der Uni für Routineversorgungen habe ich keinen Bock.

Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht, schon wegen Bagatellen in die Tierklinik zu fahren. Das ist für mich entweder ein Indikator für eine sehr schlechte Versorgung auf dem Land und ein schlecht ausgebautes Netz von qualifizierten Haustierärzten oder aber für absolute Paranoia und Unsicherheit eines einzelnen Haustierbesitzers.

Warum sollte eine Tierklinik bei Bagatellen besser sein? Ich würde allein wegen der Fluktuationsraten durch die Tierärzte einen Haustierarzt festlegen und zu dem immer hingehen, damit wäre das Thema für mich erledigt.

Ich würde wirklich nur in eine Klinik, wenn ich den Bedarf dazu sehe. In der Regel hat man doch vor Ort einen Tierarzt und diesen sollte man meiner Meinung nach auch aufsuchen. Immerhin sollten in der Klinik ja auch schwierige Sachen behandelt werden, da würde ich mir blöd vorkommen, wenn man wegen einer Wurmkur dorthin kommt. Vor allem denke ich auch, dass der normale Tierarzt für solche Kleinigkeiten dich durchaus geeignet ist und auch Erfahrung hat.

Mit all unseren Tieren sind wir zu einer Tierarztpraxis gefahren. Nur mit unseren Degus nicht, weil hier in der Gegend kein Tierarzt war, der sich mit diesen Tieren auskannte. Wir haben alle Tierärzte in der Gegend abtelefoniert und sind dann in der Tierklinik, die damals 35 Kilometer vom Wohnort entfernt war gefahren. Dort kannte man sich aus, weil einer der Tierärzte selbst Degus gehalten hat und deswegen sich mit diesen Tieren auch beschäftigte.

Eine damalige Nachbarin hatte Schlangen und sie fand auch keinen Tierarzt, der eine Praxis hatte, der diese Reptilien behandelte. Und so musste sie auch in eine Tierklinik mit diesen fahren, die auch ziemlich weit weg war. Aber für die Tiere ist man eben auch ein paar Kilometer gefahren, wenn sich kein anderer Tierarzt auskennt. Manchmal muss man eben dann auch für eine Kleinigkeit in eine Tierklinik fahren.

Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht, schon wegen Bagatellen in die Tierklinik zu fahren. Warum sollte eine Tierklinik bei Bagatellen besser sein? Ich würde allein wegen der Fluktuationsraten durch die Tierärzte einen Haustierarzt festlegen und zu dem immer hingehen, damit wäre das Thema für mich erledigt.

Ich denke, dass so etwas nur jemand schreiben kann, der selbst eben keine Tiere hat. Wenn man einige Tierärzte in der Umgebung schon aufgesucht hat und es einem dort in der Praxis nicht gefiel oder einem die Behandlungsmethoden des Tierarztes nicht zugesagt haben, finde ich es schon verständlich, wenn man irgendwann dort bleibt, wo man meint, dass das Tier gut aufgehoben ist.

Bei uns ist es durch einen Notfall so gekommen, dass wir die Tierklinik aufgesucht haben. Ich habe dann dort auch unsere frühere Tierärztin zufällig wieder getroffen und daher sind wir dann dort geblieben. Mir ist es wichtiger, dass ich Vertrauen zu dem Tierarzt habe und weiß, dass meine Tiere in guten Händen sind. Dafür fahre ich dann eben auch durchaus mal etwas weiter. Ich denke, dass knapp 40 Kilometer für Hin- und Rückfahrt noch machbar sind.

Ich war bislang nur in der Tierklinik, wenn spezielle Untersuchungen gemacht werden mussten für die dem Haustierarzt die Geräte fehlen. Eine niedergelassene kleine Praxis ist definitiv günstiger, daher ziehe ich diese auch vor.