Tiere als Dekoration und nicht aus Tierliebe halten
Eine Bekannte hat nie was für Tiere übrig gehabt und nun hat sie ein großes Aquarium mit Fischen und einen sehr dekorativen, aber ungeeigneten Vogelkäfig im Zimmer stehen. Ich war völlig entsetzt. Der Käfig sieht zwar schön und dekorativ aus, wenn man Blumen da hineinsetzt, aber nicht, wenn man dort 2 Kanarienvögel drin hält. Das Aquarium sieht auch nicht schlecht aus, aber sie gibt selber zu, dass sie von Fischen nicht viel Ahnung hat.
Ich habe am Wochenende zwei Stunden mit ihr gesprochen, was die Tiere brauchen und dass sie den Käfig nicht dauerhaft für die armen Vögel nutzen kann und sie kann aber nicht begreifen, warum man so kleine Vögel denn nicht als Dekoration nutzen kann. Sie ist einfach beratungsresistent.
Kennt ihr auch Leute, die Tiere als Dekoration in der Wohnung halten? Denkt ihr, dass das Veterinäramt da eingreift? Die Tiere sind sauber gehalten, aber durch den viel zu kleinen Käfig nicht artgerecht. Bei den Fischen weiß ich es nicht, weil ich von Fischhaltung keine Ahnung habe. Findet ihr es verwerflich, wenn sich Leute aus Dekorationszwecken Tiere halten oder denkt ihr, dass es noch ok ist? Ich bin sehr traurig über diese Missstände und dass ich nichts tun konnte.
Sind Aquarien und Terrarien nicht immer auch Dekoration? Ich habe einen Freund, der Reptilien hält und er ist wirklich der letzte, dem ich vorwerfen würde, das er keine Ahnung hätte und seine Tier nicht lieben würde. Trotzdem hat er viel Zeit damit verbracht sein Wohnzimmer und den Wintergarten so umzubauen, dass die Terrarien möglichst gut zur Geltung kommen.
Ein anderes Beispiel sind Quallenaquarien. Die wurde vor Kurzem in einem Zoogeschäft, in dem ich öfters einkaufe, ausgestellt und da wurde sogar von Seiten der Fachleute darauf hingewiesen, wie dekorativ die doch seien. Und ich kann das durchaus verstehen, weil ich Quallen schon irgendwie faszinierend und auf ihre ganz besondere Weiße schön finde, aber ich glaube, dass es nicht viele Menschen gibt, die Quallen lieben.
Und Vögel in Käfigen finde ich eigentlich immer ganz schlimm. Wenn sie eine große Voliere haben oder viel Zeit außerhalb des Käfigs verbringen dürfen geht das noch, aber alles andere finde ich grenzwertig, egal um was für einen Käfig es sich handelt.
Das was du schilderst, habe nur indirekt mal selbst erlebt und zwar mit einem sogenannten Teacup Chihuahua. Eine Bekannte hatte diesen mit in die Hundeschule gebracht, weil sie ihn für eine Freundin aufgepasst hat, die im Urlaub war. Dieser Hund war einfach schrecklich ängstlich und kannte auch nicht unbedingt andere Hunde. Teacup ist ja nochmal kleiner als normal.
Das arme Kerlchen kannte nicht mal Gras und stärkste dem entsprechend darin herum. der Hund kannte wohl nur zu Hause das Katzenklo um seine Geschäfte zu verrichten. Die Bekannte meinte auch, dass ihre Freundin den Hund wohl nur als Accessoire hat. Und sie auch recht resistent wäre, wenn sie etwas sagen würde.
Ich glaube, solche Menschen machen sich einfach keine Gedanken darüber das es sich nicht um Dekoration oder ein Accessoire handelt und diese eben auch Bedürfnisse haben. Du kannst natürlich versuchen das Veterinäramt einzuschalten. Aber ob die wirklich aktiv werden ist natürlich fraglich, wenn es den Tieren ansonsten gut geht und sie in Anführungszeichen nur zu wenig Platz haben.
Aus reiner Tierliebe hält niemand ein Tier. Der Grund für die Tierhaltung ist immer, dass ein Bedürfnis des Tierhalters befriedigt wird. Welche Bedürfnisse das sind, das ist so verschieden wie die einzelnen Menschen. Wobei das an sich nicht weiter schlimm ist.
Schlimm ist es immer dann, wenn die Bedürfnisse eines Tieres absolut keine Rolle mehr spielen. So ein Kleinsthund wird trotz seiner Funktion als Accessoire meist sehr geliebt. Wobei diese Liebe nur die Gefühle des Besitzers befriedigt. Was mit dem Hund ist, das ist egal. Dem geht es gut, der will das gar nicht anders. Das ist alles, was dazu gesagt wird.
Seit Tiere immer mehr zum Partner, Freund, Dekostück, etc. werden, werden ihre Bedürfnisse immer weniger befriedigt und berücksichtigt. Und dieses Problem wird von den Besitzern immer mehr verdrängt. Sie machen sich etwas vor und das Tier muss die Folgen aushalten.
Es findet sich eben immer eine schlechtere Lösung. Als Kanarienvögel in kleinsten, leicht zu tragenden Käfigen mit unter Tage gingen, hat sich keiner für das Wohlergehen von "Hansi" interessiert. "Hansi" war eine lebendige Lebensversicherung. Die neuen Vögel zur Dekoration werden in größeren Käfigen gehalten, öfter sauber gemacht und bekommen gutes Futter. Schon ist die eigene Tierhaltung doch vollkommen in Ordnung.
Dass Aquarien und Vogelkäfige auch dekorativ sein sollen, ist ja okay. Ebenso versucht man ja, einem Hund eine hübsche Futterschale zu kaufen und keine, die man absolut hässlich findet. Immerhin steht das Aquarium oder auch die Futterschüssel mitten im Wohnbereich, wo man sich auch wohlfühlen will. Natürlich muss es da ansehnlich sein.
Aber wenn man sich Tiere absolut nur wegen den dekorativen Zwecken hält, ist das schon traurig. Denn dafür haben Tiere zu viele Bedürfnisse, auf die eingegangen werden muss. Dazu ist man aber nicht bereit, wenn sie nur Dekoration sein sollen. Denn um hübsch zu sein, muss ein Hund sich nicht austoben und andere Hunde kennenlernen und ein Fisch braucht keine Versteckmöglichkeiten und ein Vogel keinen großen Käfig. Das ist zum Teil ja sogar dem Dekorationsgedanken abträglich.
Wenn man Tiere hält, muss man immer zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Tieres abwägen. Wenn zu den eigenen Bedürfnissen der nach einem dekorativen Sinn des Tieres zählt, ist das ja in Ordnung. Aber das darf nicht mehr wiegen als die Bedürfnisse des Tieres.
Man muss mit einem Hund auch bei schlechtem Wetter raus, auch wenn man eigentlich eine saubere Wohnung will. Und man muss Kanarienvögeln einen großen Käfig bieten, auch wenn die aus dem 18. Jahrhundert so hübsch sind. Und man muss sich über die Bedürfnisse informieren, richtig füttern, Krankheiten erkennen und solche Dinge. Die Verantwortung nimmt man einfach auf sich, wenn man ein Lebewesen in sein Haus holt.
Die Tiere tun mir wirklich leid. Es ist ja schon schlimm, wenn man sich vor der Anschaffung nicht informiert, wenn man dann aber auch gut gemeinte Ratschläge ignoriert hat man meiner Meinung nach schon wirklich einen Sprung in der Schüssel. Dekorieren kann man ja meiner Meinung nach in der ganzen Wohnung, aber ein Tier muss schon einigermaßen artgerecht gehalten werden. So ganz ist das ja nie möglich, aber ein Tier braucht seinen Platz.
Ich finde es sehr schrecklich, wenn man Tiere nur als Dekoration hält. Wir haben auch einige Tiere, aber sie bekommen alles was sie brauchen und noch viel mehr.
Meine Schwägerin hat auch mehrere Hasen und Meerschweinchen. Die armen Tiere sitzen immer in ihren Käfigen. Auch der Hund Ritchy bekommt nicht jeden Tag einen langen Spaziergang. Wenn man sich Tiere anschafft, dann sollte man sich auch um sie kümmern und artgerecht halten.
Es wird leider viel zu wenig für den Tierschutz getan. Unsere Katzen und Hasen sind auch aus schlechten Verhältnissen. Aber auch unsere Kraft ist begrenzt Mehr Tiere kann ich nicht aufnehmen.
Ich sehe nur hin und wieder mal Millionärsgattinnen oder auch andere Superreiche, die sich nicht ohne einen kleinen süßen Hund im Arm fotografieren lassen. Das werden wohl alles Dekorationshunde sein, weil sie meinen, ein niedlicher kleiner Hund könnte ihr Image aufbessern oder sie interessanter und weicher zeigen. Hier geht es nicht um Tierliebe, sondern nur um Schau. Die Hunde kennen es nicht anders, als dass sie verhätschelt werden.
Aber was du schreibst, dass selbst ein Vogelkäfig herhalten muss als Dekoration. Die armen Kanarienvögel können sich in einem, kleinen Käfig doch gar nicht viel bewegen. Auch wenn sie selbst klein sind, brauchen sie doch Bewegungsfreiheit. Ebenso die Fische. Die habe ich immer schon bedauert in den viel zu kleinen Aquarien. Sie können stets nur kleine Runden schwimmen und haben immer denselben Ausblick.
Da könnte man schon zu viel bekommen, wenn Menschen so gar keine Beratung annehmen. Wenigstens hat sie so viel Einsicht gehabt, dass sie zwei Vögel kaufte. Ob nun das Veterinäramt sich um solche Kleintiere kümmern würde, wenn sie offensichtlich sauber gehalten werden, das glaube ich weniger.
Es sei denn, einem Vogel steht ein festgelegter Platz zu, den er haben muss im Käfig. Da aber bin ich überfragt. Wenn der Käfig aber wirklich so klein ist, würde ich es einfach mal versuchen. Du sprichst von Blumen hineinsetzen, deshalb nehme ich an, dass es nur ein kleiner runder Käfig ist. Das dürfte dann eine Quälerei für zwei Kanarienvögel sein. Vielleicht hilft das Veterinäramt und sorgt dafür, dass sie einen größeren Käfig bekommen. Versuch es einfach.
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