Tierbehandlung ablehnen, weil Haustierarzt nicht sympathisch

Am vergangenen Wochenende habe ich etwas ziemlich dreistes erlebt. Bei unserem Sonntagsspaziergang ist uns aufgefallen, dass unsere Hündin Würmer im Stuhl hat.

Da unser Haustierarzt natürlich geschlossen hatte, haben wir uns an den Nottierarzt gewandt. Dazu muss man sagen, dass dieser nur ein paar Straßen neben unserem Tierarzt wohnt. Es ist hier im Ort ein offenes Geheimnis, dass die beiden Tierärzte sich nicht mögen.

Als wir am Telefon unser Anliegen schilderten, sagte uns die Ärztin, dass wir vorbeikommen sollen. Dann fragte sie uns, zu welchem Arzt wir sonst immer gehen. Nachdem ich ihr den Tierarzt nannte, sagte sie wir sollen am Montag zu unserem Haustierarzt und sollen nicht bei ihr vorbeikommen. Dann legte sie sofort auf!

Habt ihr so etwas auch schon mal erlebt? Ich frage mich, wie die Tierärztin reagiert hätte, wenn unser Hund eine ernsthafte Erkrankung hätte.

Meiner Meinung nach, muss ein Nottierazt jeden Patienten behandeln und darf nicht nach Sympathie aussortieren. Gibt es so etwas wie Tierärztekammern bei denen man sich beschweren kann? Oder findet ihr, ich reagiere hier zu stark und die Tierärztin hat richtig gehandelt?

Warum soll denn ein einfacher Wurmbefall an einem Wochenende im Notdienst behandelt werden? Zugegeben, die meisten Tierärzte nehmen die erhöhten Gebühren mit, wenn sie sowieso in der Praxis sind. Aber wo liegt das Problem, wenn der Tierarzt etwas nicht im Notdienst behandeln möchte, was kein Notfall ist?

Warum sollte man sich darüber beschweren? Der Tierarzt hat doch deutlich gemacht, dass sich der Haustierarzt zu den normalen Sprechzeiten darum kümmern soll. Das hätte man netter sagen können, aber was genau ist an der Entscheidung an sich nicht ok?

Ich würde auch sagen, dass es sich bei einem Wurmbefall normalerweise nicht um einen akuten Notfall handelt, der sofort behandelt werden muss. Aber trotzdem muss ich sagen, dass ich das Verhalten dieser Tierärztin nicht in Ordnung finde, dass sie erst sagt, dass man den Hund vorbeibringen soll und erst dann, wenn sie erfährt, wer der eigentliche Tierarzt ist, einen Rückzieher macht.

Das lässt für mich darauf schließen, dass diese Abneigung der Tierärzte zu weit geht und dass es vielleicht auch bei einem wirklichen Notfall so sein kann, dass ein Tier, das bei dem anderen Tierarzt in Behandlung ist, vielleicht schlechter behandelt wird. Deswegen finde ich es schon in Ordnung, dass die Tierärztin den Hund nicht behandelt hat, aber die Art und Weise finde ich nicht korrekt.