Tierärzte die mit unruhigen Tieren nicht arbeiten können?

vom 14.11.2014, 12:10 Uhr

Ich hatte bisher eigentlich meistens Glück und war meistens bei Tierärzten, die mit den Tieren auch umgehen konnten. Meine Kronengeckos lassen sich meist widerstandslos vom Arzt behandeln, es sei denn natürlich es soll Blut abgenommen werden oder Medizin gegeben werden. Solche Situationen sind für einen selbst aber meist eine große Hilfe, denn da kann man dann sehr genau sehen, wie fähig der Arzt eigentlich ist.

Ein guter Arzt weiß, wie man das Tier richtig hält und es dazu bewegt den Mund zu öffnen. Und der Arzt weiß meistens auch, was dabei auf ihn zukommen kann. Mein Gecko war vor kurzem bei einem Spezialisten dem er auch ordentlich in den Finger gebissen hat. Der Arzt ist dabei zwar ein bisschen rot angelaufen, aber gesagt hat er nichts. Und er konnte auch wirklich gut mit dem Tier umgehen.

Eine Bekannte von mir hat da schon ganz andere Sachen erlebt. Wenn man nicht zu Spezialisten geht, hat man oft das Problem, dass die Ärzte sich nicht mit den Tieren auskennen. Ihr Tokay hat auch schon mal eine Ärztin gebissen und diese war dann doch etwas sauer und meinte, dass sie so nicht mit dem Tier arbeiten kann und sie es unter Beruhigungsmittel stellen möchte. Das kann man natürlich machen, aber Reptilien stecken solche Mittel nicht so gut weg, wie Säugetiere. Meine Bekannte hat dann auch davon abgesehen und ist zu einem anderen Arzt gegangen.

Findet ihr nicht auch, dass man als Tierarzt natürlich auch damit rechnen muss, dass ein Tier beißt, kratzt oder auch wegläuft. Das muss kein kleines Gecko sein, auch Hunde und Katzen machen mitunter sehr viel Theater und haben Angst und da kann man doch als Arzt nicht sagen ''so kann ich nicht arbeiten''. Es wäre ja einfach das Tier jedes mal unter Beruhigungsmittel zu stellen, aber damit ist es nicht getan und schadet irgendwann auch dem Tier. Wie ist das bei euren Ärzten, können diese auch mit unruhigen Tieren umgehen oder sind eure Ärzte da auch empfindlicher und machen manchmal mehr Theater, als das Tier selbst?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Natürlich muss man mit solchen Sachen rechnen. Mein Tierarzt meinte beispielsweise auch am Anfang, dass eigentlich sein Kollege die Hunde macht, weil er mal ganz schlimm gebissen wurde und er nun ein bisschen Angst hätte. Daraufhin meinte ich nur: "Mein Hund zittert am ganzen Leib, ich denke nicht, dass sie mehr Angst haben als mein Hund, also versuchen wir es."

Nach einem grinsen behandelte er sie auch und tatsächlich ist nichts passiert, auch weil ich den Hund wirklich sicher im Griff hatte. So nach und nach fand er über meinen Hund tatsächlich wieder den Mut auch größere Hunde wieder zu behandeln.

Solche Ärzte sind ja auch nur Menschen und schlechte Erfahrungen macht keiner gerne. Er hat zum Glück auch einen Kollegen, aber sie teilen sich da herein, welche Tiere sie gut können und mit welchen sie umgehen können und mit welchen nicht so gut.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich ist es schon klar, dass man einmal eine schlechte Erfahrung macht, aber davon kann man nicht sein komplettes zukünftiges Verhalten abhängig machen. Und meiner Meinung nach kann ein Tierarzt schon gar nicht behaupten, er würde nicht gerne Hunde behandeln, weil er gebissen wurde. Dann muss er entweder den Job wechseln oder sich therapeutisch behandeln lassen, denn so etwas ist für mich absolut keine Ausrede.

Aber nett finde ich es, dass du den betreffenden Mann unterstützt hast und dass er dank dir und deinem vierbeinigen Freund wieder Vertrauen zu Hunden gefasst hat. Im Prinzip sollte er dir noch eine Gratisbehandlung zu Gute kommen lassen, weil du ihm eine kostenlose Therapie angeboten hast.

Ich habe leider auch schon häufiger erlebt, dass Tierärzte immer von ihren Herrchen verlangen, dass sie sie halten sollen oder irgend etwas anderes. Das finde ich nicht sehr vorteilhaft. Alles in allem ist das Tier dann auch immer sauer auf einen selber, vor allem Katzen sind da extrem nachtragend.

Wenn ich meine Katzen und Kater gegen ihren Willen beim Tierarzt fest gehalten habe, damit er ihnen eine Spritze geben konnte oder ähnliches, haben sie mich drei Tage lang mit dem Popo nicht angeschaut.

Da hatte ich einmal eine Tierklinik, bei der die Tierärztin und der Tierarzt sehr wohl Manns und Frau genug waren, die Tiere mit einem festen, aber sicheren Griff anzupacken, sodass sie die Dinge selber durchführen konnten. Es war sehr toll und ich vertraute dem Team. Bis zu einem Vorfall, den ich in einem anderen Thread beschrieben hatte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Gerade als Tierarzt hat man leider nicht das Glück, dass alle Tiere einem zugeneigt sind und sich problemlos behandeln lassen. Daher sollte ein guter Tierarzt meiner Meinung nach auch mit unruhigen Tieren ordentlich und angemessen umgehen können. Das schließt Bisse und Kratzer genauso ein wie Tritte und Knurren.

Wenn ich sehen würde, dass ein Tierarzt mit einem meiner Tiere, welches sich gerade unruhig verhält, nicht angemessen umgeht, dann würde ich die Behandlung abbrechen und selber dafür sorgen, dass sich meine Tiere ordentlich verhalten, wenn dies möglich ist. Ich würde es also selber halten.

Geht das nicht oder bekomme auch ich die Situation nicht so weit unter Kontrolle, dass mein Tierarzt mit seiner Behandlung ohne weitere Probleme fortfahren kann, dann würde ich die Behandlung komplett abbrechen und mir einen anderen Tierarzt suchen, der besser mit meinen Tieren umgehen kann, auch wenn sie sich unruhig verhalten.

Das ist in meinen Augen die sinnvollste Lösung für derartige Probleme. Zu einem Tierarzt, der sich über das Verhalten meiner Tiere beschwert, würde ich wahrscheinlich gar nicht wieder hin gehen.

Benutzeravatar

» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^