Tier gar nicht mehr aus Narkose erwachen lassen?
Ich sehe immer wieder, dass manche Tiere für bestimmte Untersuchungen eben in Narkose gelegt werden müssen. Oftmals besteht dann bereits ein Verdacht, auf eine eher ernste Erkrankung. Dann passiert es schon mal, dass der Tierarzt dazu rät, dass Tier eben gar nicht mehr aus der Narkose erwachsen zu lassen und es direkt von seinem Leid zu erlösen.
Oftmals handelt es sich dann um schlimme Tumore, die schon zu Veränderungen der Organe geführt haben oder eben um solche, die einfach nicht mehr zu operieren sind. Ich muss sagen, dass ich mein Tier dann auch nicht noch einmal aufwachen lassen würde. Das bedeutet ja nur noch mehr Quälerei und Anstrengung für das Tier.
Könnt ihr nachvollziehen, dass es man ein Tier besser direkt während der Narkose erlöst? Würdet ihr das so machen lassen, wenn dies der Tierarzt rät? Oder würdet ihr euch lieber nochmal vom Tier verabschieden wollen und es dafür aufwachen lassen?
Warum sollte man ein Tier unnötig noch quälen, indem man es aufwachen lässt und dann wieder eine Narkose gibt, damit es eingeschläfert werden kann? Warum sollte ein Tier unnötige Aufregung ertragen. Dem Tier kann man nicht erklären, warum man sich entschieden hat es wieder aufwachen zu lassen um es dann wieder "schlafen" zu legen.
Ich empfinde es als egoistisch, wenn man sich noch von dem Tier verabschieden will. Das kann man auch vor der Narkose erledigen, wenn man schon damit rechnet, dass es schlimm ausgehen wird. Und wenn es dann doch nicht so schlimm ist, freut man sich eben. Ich finde es besser, wenn man das Tier nicht mehr aufwachen lässt um es dann wieder in Narkose zu legen um ihm dann die Todesspritze zu geben. Es ist wirklich sehr unnötig.
Ich finde es sehr wichtig, dass ich mich von meinen Tieren verabschieden kann und es ist mir wichtig, dass mein Tier in meinen Armen "einschläft". Ich hätte ganz ehrlich ein großes Problem damit, wenn ich wüsste, dass mein Tier seine letzten lebenden Momente mit fremden Menschen, eventuell in Angst und ohne mich verbracht hat.
Deswegen fände ich die Vorstellung ganz furchtbar, wenn es so liefe, wie ich es bei früheren Tierärzten kennen gelernt habe: man gibt sein Tier ab und es wird dann andernorts in Narkose gelegt. Wenn dann die Nachricht käme, man solle das Tier besser nicht mehr aufwachen lassen, würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zustimmen um es nicht weiter zu quälen. Aber ich würde mich selber damit unwahrscheinlich quälen.
Nun sind meine Tiere nicht mehr die Jüngsten. Da könnte es ja auch passieren, dass es während der Narkose verstirbt. Insofern ist eine der Voraussetzungen für die Behandlung bei einem Tierarzt, dass die Möglichkeit besteht, dass ich mein Tier in die Narkose begleiten kann.
Es kommt ganz darauf an, denn es gibt immer Situationen, die zum Kotzen sind. Das ist dann der Fall, wenn der Egoismus des Besitzers Vorrang vor dem besten Weg für das Tier hat. Und das ist eben oft genug der Fall, egal wie man die Sache dreht.
Es ist ebenso grausam und unsinnig, einen Welpen beim Vorröntgen "auf der Platte zu lassen", der nur Abweichungen hat, wie einen Welpen, der schwere Deformationen und zig Baustellen hat, wieder aufwachen zu lassen. Es ist idiotisch, eine aussichtslose Operation zu beenden und den Hund unter Schmerzen aufwachen zu lassen, damit sich der Besitzer, "der das Tier über alles liebt" , verabschieden kann.
Genauso ist es sinnlos, ein Tier, dass einen aussichtslosen Befund hat, wieder aufwachen zu lassen. Das Aufwachen ist sehr unangenehm und beängstigend für das Tier und dann kommt kurz danach wieder das ebenfalls unangenehme und beängstigende in Narkose legen. Wer darauf besteht, der tut das, weil er seine Bedürfnisse befriedigt und nicht die Bedürfnisse seines Tieres.
Ich finde hier sollte man den Verstand einsetzen und genau überlegen, damit man im Sinne des Tieres handelt. Natürlich kann es wichtig sein, sich von einem geliebten Tier verabschieden zu können. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr traurig sein kann, wenn man dazu nicht die Gelegenheit bekommt. Meine Eltern haben vor vielen Jahren ohne mich zu fragen entschieden, dass meine Katze eingeschläfert werden muss. Ich kam eines Tages nach Hause und das Tier war nicht mehr da. Aber das ist eine andere Geschichte.
Heute bin ich älter und reifer und kann sagen, dass man dem Geschöpf Leid und Schmerzen ersparen sollte, sofern keine Heilung in Sicht ist. Anders sieht es aus, wenn sich aus falschen Beweggründen für eine Einschläferung entschieden wird.
Ich denke ebenfalls, dass es der reine Egoismus ist, wenn man das Tier nochmals aufwachen lässt um es danach einschläfern zu lassen nachdem sich der Besitzer davon verabschiedet hat oder auch davon absieht und das Tier mit seinem Leiden dann noch einige Tage, Wochen oder Jahre gequält wird.
Die Narkose ist zum einen schon Stress für das Tier, dieses aufwachen lassen, verabschieden von einem aufgelösten Besitzer und danach einschläfern macht das nicht besser. Sicherlich ist das Tier danach Tod, aber es gibt schönere Arten zu sterben, auch für ein Tier. Daher wäre für mich das ganze zwar nicht einfacher, aber man kann sich auch von einem Tier in Narkose verabschieden und es dann direkt einschläfern lassen.
Ich habe mich auch schon dafür entschieden und es nicht bereut. Einer meiner Degus hatte einen Tumor am Hals, der sich sehr kurzfristig gezeigt hat und binnen 3 Tagen auf 2 cm Durchmesser angewachsen ist. Das ganze wäre nicht zu operieren gewesen und so oder so hätte es nach einigen Stunden, Tagen oder Wochen die Luft abgequetscht und das Tier wäre ohnehin gestorben. Daher habe ich mich direkt entschieden dem ein Ende zu machen und es damit noch einigermaßen würdig zu halten, ohne unnötige Qualen und einen Todeskampf.
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