Therapie nicht verlängert bekommen, da bisher kein Erfolg?
Eine Freundin, die unter Depressionen leidet, macht sein einiger Zeit eine Therapie. Allerdings muss nach 12 Therapiestunden immer ein neuer Antrag an die Krankenkasse gestellt werden. Nun ist es wieder so weit und meine Freundin sollte sich dafür überlegen, was sich ihrer Meinung nach, schon zum Positiven verändert hat. Und auch, in welchen Bereichen sie sich noch Veränderungen wünscht.
Meine Freundin ist da nun ein bisschen verzweifelt und meint, dass sich ihrer Meinung nach, bisher nichts wirklich positiv verändert hätte. Sie meint, dass ihr da einfach nichts einfällt. Nun hatte sie schon überlegt, da irgendwas zu erfinden. Denn sie hat wohl Angst, dass sie die Therapiestunden nicht weiter bewilligt bekommt, wenn sich eben so gar nichts gebessert hätte.
Kann es wirklich passieren, dass die Therapie nicht verlängert wird, weil die Krankenkasse der Meinung ist, dass es sowie so keinen Erfolg hat? Habt ihr schon solche Fälle erlebt? Sollte meinte Freundin sich da wirklich etwas ausdenken, um eine positive Veränderung angeben zu können?
Was sagt denn der Therapeut dazu? Ich denke, dass der sich deutlich besser mit der Materie auskennt und sicherlich schon erlebt hat, ob Anträge abgelehnt oder bewilligt worden sind und aus welchen Gründen eine Ablehnung stattgefunden hat. Der wird beruflich häufig damit zu tun haben, daher wäre das meine erste Ansprechperson in dieser Hinsicht. Es ist mir ein Rätsel, warum sie sich nicht gleich an ihn gewendet hat, da er doch am besten darüber Auskunft geben kann neben der Krankenkasse selbst.
Der Patient muss sich da gar nichts überlegen, es ist Aufgabe des Therapeuten, Anträge zu schreiben und die nutzen da einfach immer Standardschreiben und denken sich ggf. was dazu aus. Wenn deine Freundin 12 Stunden hatte, dann war das eine Kurzzeittherapie. Die kann man problemlos nochmal beantragen, also nochmal 12 Stunden. Das muss aber die Freundin nicht macht, sondern der Therapeut.
Erfolge brauchen bei Therapien Zeit. Und ich denke, dass bei 12 Stunden Therapie nur minimale Erfolge bei Depressionen erlangt werden können. Wenn ihr Therapeut noch mit ihr zusammenarbeiten möchte, dann soll er einen Antrag auf eine längere Therapiezeit aufsetzen. Ich hatte gut 35 Stunden Therapie, ehe sich die ersten Erfolge eingestellt haben.
Sie muss den Antrag nicht selbst stellen, das läuft über den Therapeuten. Sie muss nur mit dem Therapeuten reden und nachfragen, was er denkt und ob er mit ihr weiterhin zusammenarbeiten möchte. Die Frage mit dem, was sich zum Positiven verändert hat oder der Zielsetzung, wird immer wieder in gewissen Rhythmen aufkommen, darüber sollte sie sich allgemein Gedanken machen und nicht nur für den Antrag. Aber ich kann dir auch sagen, dass sie es spüren wird, wenn sich Erfolge oder Veränderungen auftun.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Freundin die Therapie nicht verlängert bekommt, aber hat Sie mal überlegt, den Therapeuten zu wechseln, denn ich finde, dass man gerade in einer Psychotherapie einen guten Draht zum gegenüber haben sollte und das ist mit Sicherheit nicht immer der Fall.
Frage ist natürlich auch, was deine Freundin sich für Veränderungen wünscht. Ich finde 12 Therapiestunden nicht wirklich lange, ich weiß natürlich nicht, weswegen Sie sich behandeln lässt. Aber mich wunder es schon, dass die Krankenkasse überhaupt nachfragt.
Ich kann nur als Medizinische Fachangestellte sagen, dass wir nie Probleme hatten, das eine Krankenkasse die Therapie nicht mehr bezahlt hat. Die Schwierigkeit bestand eher, einen Therapeuten zu finden, da die Nachfrage ja immer größer wird. Wenn ich sie wäre, würde ich bei der Krankenkasse mal nachhören, wie dieses Schreiben, oder die Anfrage gemeint sei.
Ausschlaggebend ist das, was der Therapeut im Schreiben angibt, wie sein Behandlungsplan aussieht, in welcher Verfassung er sie einschätzen würde. Depressionen werden in der Regel nicht mit einer Kurzzeittherapie behandelt, da man in dieser Zeit selten die Ursache der Depression bekämpfen und die aktuellen Symptome behandeln kann. Und dass man einen sehr negativen Blick auf das eigene Weiterkommen/Situation als Depressionspatient hat, ist ja auch ein ganz typisches Symptom der Depression.
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