Themen weiblicher Comedians meist sehr einseitig?

Ich schaue mir sehr gerne Comedy-Sendungen an und es gibt auch einige weibliche Comedians in Deutschland, die ich ganz witzig finde. Meistens gibt es aber deutlich mehr männliche. Oft hört man dann das Klischee, dass Männer generell mehr Humor besitzen und sich daher besser als Comedian eignen. Dem würde ich nicht ganz zustimmen, allerdings ist mir schon häufiger aufgefallen, dass die Themen der Frauen meist sehr einseitig sind.

Häufig geht es um den Körper, Schönheit und Kinder oder Partnerschaft. Man findet sich hässlich, es wird darüber geredet das man zu fett ist. Dann werden viele Witze über Kinder und Ehemänner gemacht. Die männlichen Comedians sind meiner Meinung nach etwas breiter aufgestellt und haben mehr und abwechslungsreichere Themen. Wie seht ihr das? Nervt es euch mitunter auch, dass weibliche Comedians immer ein und dieselben schnöden Themen haben?

Ich finde jetzt nicht, dass Frauen im Bereich Comedy immer die gleichen Themen haben. Anny Hartmann ist stark in politischen Themen. Simone Wolga ist auch in dem Bereich unterwegs. Sarah Hakenberg ist breit gefächert unterwegs. Die Missfits waren eher frauenbewegt. Es gibt schon feine Sachen von Frauen.

Es gibt doch immer solche und solche und auch unter den Männern gibt es welche, die sich nur damit finanzieren, dass sie Witze über Frauen und Kinder machen. So ist es eben alles, was im Alltag berührt, was verarbeitet wird. Es gibt aber durchaus in beiden Lagern auch andere Themen, Comédiens, die sich politisch beschäftigen oder mit anderen Themen. Es gibt immer alles und einseitig finde ich das gar nicht auf beiden Seiten nicht.

Ich bin nicht so auf viele weibliche Comedians abgestimmt. Caroline Kebekus feiere ich eigentlich echt gerne, Hazel Brugger, La Signora oder Mira Boes sowie Cindy aus Marzahn und die Frau von dem „Mädels oder Ladys Night“. Die sind ganz gut und natürlich haben einige davon wirklich immer so dieselben Themen, was sie unter Umständen nicht unbedingt weniger witzig macht. Die haben halt ihre eigenen Arten dies in Comedy zu packen, sodass dies natürlich auch den Unterschied ausmacht.

Caroline Kebekus macht viel auch durch den Asijargon weg, singt gerne geniale und witzige Songs, aber ist mir im Augenblick auch viel zu politisch. Will ich ihr ja gar nicht verbieten, aber ihre Satire ständig gegen Frauke Petry, die ich auch nicht gerade mag, nervt trotzdem. Es kommt einem vor, wie aufdrücken unbedingt gegen AFD zu sein und das nervt auch meinen Freund, der eigentlich voll der Fan von ihr ist.

Hazel Brugger empfehle ich echt. Eine wirklich sehr sarkastische junge Dame, die Weltthemen gut rüber bringt, Liebe, Dates, Männer, Frauen und alles drum und dran. Ich hoffe, dass sie mal eine ganz Große wird, aber man muss diesen Humor auch eben mögen, nicht wahr?

La Signora feiere ich auch. Sie ist auch musikalisch und meist hat sie wirklich Männer, aber auch Frauen als Thema sowie den Alltag. Macht ganz schön viel Spaß, sodass ich nicht sagen würde, dass es immer einseitig ist, weil es immer darauf ankommt, wie die Comedians es wiederum rüber bringen.

Mirja Boes langweilt im Augenblick sehr und Cindy aus Marzahn gibt es ja eigentlich nicht. Das wäre aber so, als wenn wir jetzt darüber reden, was Ingo Appel ständig gemacht hat. Da ging es auch nur um das Eine, wie ihr ja wahrscheinlich wisst. Während Martin Schneider immer alles so aufgezogen hat, dass es seine Aussprache mit dem riesigen Mund eben witzig rüber brachte.

Es ist wohl wirklich eine Geschmackssache ob regelmäßig auftretende Themen noch witzig sind oder schon einseitig sind. Einige lassen mal nach und kommen wieder wie der Phönix aus der Asche und andere bleiben einfach da, wo sie jetzt sind.