Teuren Saft vor Besuch verstecken und nur Billiges anbieten?
Eine junge Frau, die ihren Job verloren hat, lädt zu ihrem Geburtstag ihre Freunde ein. Sie selbst trinkt aus gesundheitlichen Gründen neben Wasser nur teure Säfte ohne Zuckerzusatz. Diesen kann sie sich nur gerade so noch leisten.
Ihren Besuch möchte sie die teuren Flaschen nicht anbieten und kauft stattdessen billigen Saft zum Anbieten. Natürlich kommt sie sich dabei ziemlich egoistisch vor, den guten Saft regelrecht zu verstecken und nur das Billigste anzubieten? Hat sie wirklich einen Grund, sich zu schämen, oder ein schlechtes Gewissen zu haben?
Man packt den Saft ja nicht vor den Gästen weg und daher sehe ich dabei kein Problem. Immerhin muss man das nur mit sich selber ausmachen und wenn man sich vor Augen führt, dass man es sich nicht leisten kann den teuren Saft Gästen anzubieten, dann ist das doch in Ordnung, wenn man diesen nicht anbietet und dafür Alternativen anbietet.
Natürlich weiß man um den Umstand, dass man den guten Saft für sich behält, aber letztendlich ist das doch auch nicht schlimm. Immerhin braucht sie ja den teuren Saft und die Gäste sind sicherlich zufrieden, wenn sie einen schönen Tag haben.
Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Für sich selbst kann sie den teuren Saft gerade so noch leisten ohne am Hungertuch zu nagen. Wenn man jetzt mal rechnet, dass jeder Gast ca. 2 Liter trinken könnte, dann geht ja so einiges weg, je nachdem wie viel der Saft kostet. Das würde ich bei einem finanziellen Engpass auch nicht leisten wollen und können, wenn ich ehrlich bin. Ich finde das überhaupt nicht verwerflich und verstehe die Aufregung gar nicht.
Sie Frau hat ihren Job verloren und muss sparen. Es ist ja nicht so, dass sie Millionen auf dem Konto hat und übertrieben geizig ist, obwohl kein Anlass dazu bestehen würde. Gerade bei einer Geburtstagsfeier sollte man sich über die Gesellschaft und das Beisammensein freuen und Zeit miteinander verbringen wollen und sich nicht über Geld und das Essen aufregen. Das sind für mich keine Freunde.
Man ist doch völlig frei in seiner Entscheidung, was man den eigenen Gästen anbietet und was man für sich selbst im Alltag kauft. Gerade bei Ernährungsformen, die man aufgrund gesundheitlicher Beschwerden einhalten muss, sind entsprechend geeignete Produkte oftmals sehr viel teurer und schwerer zu bekommen als herkömmliche Alternativen.
Wenn ich selber auf Lactose verzichten müsste, meine Gäste diese aber vertragen, dann würde ich bei einer Einladung zum Kaffee auch einfach eine normale Milch auf den Tisch stellen und mir selbst in der Küche meine Tasse mit Minus-L-Milch auffüllen. Da sehe ich auch kein moralisches Problem. Mit den Säften verhält es sich meiner Meinung nach genauso.
Aber auch, wenn keine "rechtfertigenden Umstände" im Raum stehen, bleibt es letztendlich mir überlassen, inwiefern ich meine eigenen Besitztümer teilen will. Man nehme folgendes Beispiel: Ich habe zum Geburtstag eine Packung sehr hochwertiger Pralinen von einer Nobel-Chocolaterie geschenkt bekommen. Wenn nun Besuch kommt und diese bei mir entdeckt, bin ich dann automatisch verpflichtet, sie herauszurücken?
Meiner Ansicht nach nicht. Ich kann gerne alternativ eine Packung Kinder-Riegel, Chips oder anderes Knabberzeug spendieren, aber meine Luxus-Pralinen hätte ich in diesem Fall definitiv gerne für mich allein, und würde das auch so vertreten. Mag sein, dass das egoistisch klingt aber ich finde es ehrlich gesagt nicht minder dreist, wenn ein Besucher in einem fremden Haushalt einfach davon ausgeht, dass er dort alles haben kann, was er findet.
Und was soll die Frau sonst machen? Sich die Haare vom Kopf fressen lassen, ihr letztes Hemd geben und am Hungertuch nagen, nur damit sie ihren Gästen den teuren Saft anbieten kann? Wenn der Saft auf der Geburtstagsfeier noch mit Alkohol gemischt wird, dann wird er ohnehin eher runtergespült und nicht genossen. Dafür braucht man auch keinen teuren Saft ohne Zuckerzusatz mehr, sondern da reicht das billige Zeug auch aus.
Ehrlichkeit währt am längsten! Wenn man sich Besuch einlädt, finde ich es nicht schlimm, wenn man ihn ein anderes (billiges) Produkt anbietet, als das was sie aus gesundheitlichen Gründen für sich selber benötigt. Man kann auch die aktuelle Situation erklären und vielleicht bringt der Besuch beim nächsten Mal als Gastgeschenk so einen "teuren Saft" mit.
Warum soll man sich dafür schämen oder ein schlechtes Gewissen haben. Es kann jeder mal in so eine Situation kommen und das geht schneller als am denkt!
Ich würde das gar nicht unbedingt so sehen, dass sie den teuren Saft vor ihren Gästen versteckt. Sie bietet ihn eben einfach nur nicht an, hat aber doch in dem günstigen Saft auch eine Alternative bereitstehen, damit sie den Gästen auch etwas anderes als Wasser anbieten kann. Sie hat ja auch keine Alternative, wenn sie sich den teuren Saft für die Gäste nicht leisten kann und so sehe ich in dem Moment keinen Grund für ein schlechtes Gewissen.
Es muss doch jeder selbst wissen, was er seinen Gästen anbietet und was nicht. Es sieht doch kein Gast direkt, was man als Gastgeber da hat und was nicht. Da würde ich mir eher keine Sorgen machen. Ich biete meinen Gästen das an, was ich auch da habe. Da ich selbst oftmals eher spezielle Getränke gerne mag, möchte die sonst auch niemand. Mir ist es aber egal, ob das nun jemand probieren möchte oder nicht.
Ich denke, dass sich die Frau nichts vorwerfen muss. Immerhin schreibt ihr niemand vor, was die Getränke gekostet haben müssen, die sie ihrem Besuch anbietet. Da finde ich ein schlechtes Gewissen unnötig. Es würde aber sicherlich blöd aussehen, wenn sie von dem teuren Saft vor den Augen ihrer Gäste trinkt und diese dann nur günstigen anderen Saft angeboten bekommen.
Ich finde, dass da nichts Schlimmes dabei ist. Es ist ja schließlich nicht so, als würde man seinem Besuch den Saft aus den Händen reißen und vor der Nase wegschnappen, weil man nicht will, dass er diesen trinkt. Wenn man ihn aber einfach irgendwo verstaut, dann würde ich das nicht einmal als "verstecken" ansehen.
Für mich hat das auch nicht unbedingt etwas mit den Kosten zu tun. Wenn ich irgendwelche Süßigkeiten da habe, die einen emotionalen Wert für mich haben, da Freunde sie mir aus dem Urlaub mitgebracht haben, will ich diese auch nicht unbedingt Gästen anbieten, auch wenn der finanzielle Wert gering ist. Aber warum sollte ich denn, wenn die Sachen extra nur für mich gedacht sind?
Solange man seine Gäste nicht verhungern oder verdursten lässt und ihnen trotzdem etwas zu essen und zu trinken anbietet, ist es doch absolut egal, welche Sachen man für sich behalten will und was nicht. Man muss Gästen ja auch nicht immer alles geben. Prinzipiell gebe ich Gästen nicht immer nur das Billigste, aber wenn ich einen teuren Champagner stehen hätte, würde ich ihnen trotzdem lieber einen günstigeren Sekt anbieten. Das ist aber doch auch normal.
Ich finde es in Ordnung, wenn man etwas Besseres mal nur für sich behält und ein günstigeres Produkt an den Besuch anbietet. Besuch kann viel trinken und gerade bei teureren Säften kann das ja richtig ins Geld gehen. Deshalb wäre es für mich in Ordnung, wenn sie etwas Günstigeres für die Gäste nimmt. Ich fände es halt besser, wenn sie gegebenenfalls etwas Gleichwertiges auf den Tisch brächte, aber da ein Besuch meistens nur einen Abend anhält, wäre es für einen Abend absolut nicht schlimm, mal einen zuckerhaltigen Saft zu trinken.
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