Teure Kopfhörer anfordern und dann nur eigene verwenden?
Bei meiner letzten Arbeit wurden die Mitarbeiter alle paar Monate gefragt, ob Bedarf an neuer Ausrüstung wie Mäusen, Tastaturen oder auch Kopfhörern mit Headset besteht. Wer besondere Wünsche hatte, durfte die auch nennen, wenn jemand mit den Standardmodellen nicht zufrieden war. Ein Kollege machte besonders viel Wind darum, dass er gerne ein besonderes Paar Kopfhörer hätte, dass teurer als die war, die andere bekamen. Da die Kopfhörer mit Headset nicht so oft in Gebrauch sind, war es den anderen eher egal, während er einen richtigen Vortrag darüber hielt, warum er ein qualitativ hochwertiges Modell für die Arbeit möchte.
Das Ding war dann ca. zwei Wochen in Gebrauch, bevor er auf seine privaten Kopfhörer mit Mikrofon zurückgriff, weil das Modell doch nicht so toll war wie gedacht. Ein anderer Kollege machte ihn damals darauf aufmerksam, dass er das wenigstens den Vorgesetzten mitteilen könnte, damit die das ungenutzte teure Paar jemand anderem geben oder gar umtauschen könnten, aber da meinte er nur, das fiele im Budget der Firma doch wohl gar nicht auf und er wolle sich nicht bloßstellen.
Findet ihr sein Verhalten richtig, hättet ihr zugegeben, dass das Gerät ein unnötig teurer Fehlkauf war oder muss man das nicht so eng sehen, ob die Firma jetzt ein wenig mehr Geld ausgibt oder nicht?
Irgendwie kann ich es schon verstehen, dass dein Kollege es in dem Moment nicht wollte, nachdem er ja lange Vorträge gehalten hat, warum es genau dieses Modell sein soll und auf keinen Fall das Billig-Modell, das die Kollegen bekommen haben.
Dann nach zwei Monaten zum Chef zu gehen und zuzugeben, dass das Modell doch nicht das Wahre ist, ist sicher schon sehr peinlich. Aber fair ist es dann schon und ich muss sagen, dass ich in so einem Moment schon über meinen Schatten gesprungen wäre und das zugegeben hätte.
Sicher sind das Ausgaben, die einer größeren Firma nicht wehtun und bestimmt fällt das dann wirklich nicht sehr auf, aber trotzdem ist es dann einfach nicht fair und wenn die Vorgesetzten es dann mal sehen, dass er das teure Headset gar nicht nutzt, wird es doch auch peinlich.
Ich bin einfach der Meinung, dass man mit Ehrlichkeit weiter kommt und dass das dem Chef und auch den Kollegen gegenüber einfach nur fair wäre. Vor allem kann ich nur hoffen, dass dein Kollege daraus gelernt hat und nicht mehr so einen Aufstand machen wird, dass er unbedingt etwas braucht, das besser und teurer ist als das, was alle anderen bekommen.
Was ist denn mit den dienstlichen Kopfhörern passiert? Hat er diesen nun daheim liegen oder auch weiterhin am Arbeitsplatz. Ist es überhaupt gestattet, dass eigene Private Endgeräte angeschlossen werden? Denn wenn das nicht der Fall ist, er die dienstlichen Kopfhörer mit nach Hause genommen hat ist das bereits ein Grund für eine Kündigung vom Arbeitgeber.
Ein Mitarbeiter hat grundsätzlich das zu verwenden, was ihm der Arbeitgeber oder der Dienstherr zur Verfügung stellt und auch was die restlichen Vorgaben betrifft, sollte dabei nicht ungeachtet bleiben. Ist das Modell nicht so gut wie erwartet, dann hat man darüber auch Meldung zu machen bei seinem Vorgesetzten und entsprechendes Arbeitsmaterial diesem auch auszuhändigen. Peinlich hin oder her, wenn man schon so viel Wind darum macht, dann sollte man auch dafür gerade stehen wenn man sich im Vorfeld nicht genau Informiert hat und hinterher eine Pleite erlebt.
Würde das einer meiner Mitarbeiter machen und dann nicht kommen und für seinen Fehler gerade stehen, aber stattdessen anfangen Private Endgeräte an die dienstlichen Firmenrechner anzuschließen, dann wäre er weg vom Fenster. Private Endgeräte haben hier nichts verloren, jeder ist darüber belehrt worden und unterschreibt das. Arbeitsmittel die vorgeben sind, sind zu benutzen und wenn schon Einzelanforderungen gemacht werden, dann erwarte ich auch, dass sie benutzt werden oder wenigstens zurück gegeben damit sie ggf. jemand anderes verwenden kann. Eine Rückgabe für Kostenerstattung ist bei Kopfhörern ausgeschlossen, da es sich um Hygieneartikel handelt und entsprechend ausgeschlossen ist in den meisten Vertrieben die damit handeln.
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