Tethered Caps - der Deckel bleibt dran

vom 19.03.2023, 11:40 Uhr

Ja, das ist ja auch gut, wenn der Deckel dranbleibt, ich habe nämlich die Tage erst gelesen, dass es sich bei diesen vermaledeiten Dinger um einen der größten Müllposten handelt. Ich vermute: einen der größten, der in der Natur umherfliegt. Jeder hat doch sicher schon Dutzende von Deckeln gesehen, die irgendwo draußen rumliegen. Nervt der baumelnde Deckel? Ja. Aber wir sind doch hoffentlich keine kleinen Kinder mehr, die sich an so etwas abarbeiten müssen, oder?

Manche pflegen die Empörungskultur ja auch gerne, weil sie sich früher im Leben mal überwältigt gefühlt hatten. Leider merken diese Menschen irgendwie nie, dass sie sich psychisch abarbeiten. Der Durchschnittsmensch nimmt einen nervigen Deckel nämlich einfach hin, ohne das zu einem Aufreger zu machen. Und irgendwie ist es ja lustig, dass man sich über etwas echauffiert, das der Umwelt helfen soll, während die, die Panik wegen der Umwelt haben (Klimaaktivisten) blöd sind. Verkehrte Welt. Und ja, ich habe im Alltag auch keine großen Sympathien für die Kleberei. Aber im Grunde haben die mit ihrer Kritik ja nun mal leider recht.

Man könnte natürlich auch eine Demo anmelden: Freie Bürger - freie Deckel! Aber leider glaube ich, dass es tatsächlich Menschen gäbe, die dorthin gingen. :lol:

» Verbena » Beiträge: 4955 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Leider habe ich mich am scharfen Deckelrand verletzt. Da hört der Spaß bei mir auf. Früher gab es auch Methoden, die Deckel mit Ring festzusetzen. Jetzt ist da ein scharfer Grat extra zur Befestigung mit einem Plastik"faden". Wenn man Flasche wieder verschließen möchte, geht das nicht mehr so leicht wie früher, denn durch diesen, ich möchte es einmal laienhaft als "Faden" bezeichnen, lässt sich der Deckel nicht mehr richtig festschrauben, wenn er sich drunter verklemmt hat. Das Gewinde des Verschlusses ist dann hinüber. Folge, die ganze Soße läuft mir in den Rucksack.

Das ist mir früher schon einmal passiert, als ich von einer Belgienreise zurückkam. Konnte nur noch umstülpen und die literweise Flüssigkeit des preiswert erstandenen Orangensaftes auf dem Bahnsteigmülleimer ablassen. Jetzt weiß ich auch, wieso die Fahrgäste immer nach oben auf das Gepäcknetz schauten: Meine Begleitgepäckgegenstände leckten nämlich. Es tropfte. Die Ursache: Die anderen Verschlüsse der Getränke in Belgien. Auch war das Plastik nicht so stabil.

Warum muss man diesen Unsinn jetzt auch in Deutschland einführen. Bin mir ziemlich sicher, dass es bei Einschaltung der Intelligenz, es muss ja keine künstliche sein, eine andere Lösung für das angebliche Müllproblem gefunden werden könnte: sowohl von der Aufmerksamkeitserregung zur umweltfreundlichen Verhaltensweise der Konsumenten her, als auch von der rein technischen Verschluss-Möglichkeit her gesehen. Dabei gibt es auch Unterschiede:

Gerade die bereits abgeschrägten Milchflaschen besitzen innen noch eine feste Plastik-"Dichtung", die irgendwie durchstochen werden muss, um in den Genuss der Frischmilch zu gelangen. Selbige Dichtung landet dann unter Umständen in der Flasche selbst und stellt somit ein potenzielles Erstickungsrisiko dar. Wer hat sich diesen Unsinn eigentlich ausgedacht. Ich jedenfalls kaufe diese Milch-Packs nicht mehr. Ich kaufe Frischmilch in Glasflaschen. Und bekomme dafür sogar Pfand zurück. Hat nur einen Haken: Die Abfüllmenge ist mit einem Liter oft zu groß für den kurzen Snack. Würde es begrüßen, wenn es auch Frischmilch-Glas-Pfandflaschen mit geringerer Füllmenge gäbe.

Die Hersteller sollten sich einmal mehr Gedanken aus der Sicht des Konsumenten machen und nicht einfach widerspruchslos die EU-Vorgaben, die zur landesspezifischen Gesetzgebung wurden, so hinnehmen, sondern konstruktive Verbesserungsvorschläge machen. Vorschläge von Seiten der Kunden werden sie wohl auch erreicht haben.

» Gorgen_ » Beiträge: 1155 » Talkpoints: 412,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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