Termine so verschieben, dass nur einer Kompromisse eingeht?

vom 22.11.2015, 03:05 Uhr

Derzeit wird in unserer Familie viel hin und her geplant, weil demnächst Weihnachten vor der Tür steht und viele Familienmitglieder im November und Dezember Geburtstag haben. Es gibt Familientreffen an den Adventssonntagen und diese sollen sich natürlich auch nicht mit den Geburtstagen überschneiden.

Meist ist es aber so, dass meine Oma immer so plant, dass alle anderen Kompromisse eingehen müssen, nur sie nicht. Meine Tante soll beispielsweise am zweiten Weihnachtstag eine sehr weite Strecke auf sich nehmen um den Plänen meiner Großmutter zu entsprechen. Auch ich und mein Freund müssten beträchtliche Kompromisse eingehen.

Ist es bei euch in der Familie mitunter auch so, dass von einigen Familienmitgliedern Kompromisse erwartet werden und andere Familienmitglieder so gut wie gar nichts machen, damit die Terminplanung über die Feiertage funktioniert? Wie reagiert ihr darauf? Sollte man älteren Menschen hier den Vorzug geben und sich darauf einlassen, dass sie keine Kompromisse eingehen möchten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns wird meistens so geplant, dass derjenige mit dem aktuell höchsten Stresspegel und der wenigsten verfügbaren Zeit etwas bevorzugt wird. Das finde ich auch vollkommen in Ordnung, da es oft der einzige Weg ist, um dieser Person überhaupt die Teilnahme an Familienfesten und Unternehmungen zu ermöglichen. Außerdem sollte Freizeit neben einem anstrengenden Berufsleben nicht auch noch in puren Stress ausarten, denn davon hat dann keiner der Beteiligten etwas.

Auch, wenn eine Person aufgrund ihres Alters oder ihrer Lebenssituation beispielsweise nicht in der Lage ist, weitere Reisen auf sich zu nehmen, sollte man meiner Meinung nach Verständnis zeigen und versuchen, ihr etwas entgegen zukommen, indem man Treffen entweder bei ihr oder zumindest im näheren Umkreis abhält.

Geht es bei der Planung jedoch nur um die persönliche Bequemlichkeit, dann finde ich es auf jeden Fall unfair, wenn alle anderen sich unterordnen müssen, damit einer sich ein entspanntes Leben machen kann. Gerade bei größeren Familien mit breiter Verteilung über ein oder mehrere Länder kann man nicht erwarten, dass immer nur die gleichen Personen einen riesigen Aufwand und hohe Kosten stemmen müssen. In solchen Fällen sollte man sich absprechen und entweder einen gemeinsamen Nenner suchen, der für alle Beteiligten ungefähr die gleichen Bedingungen bedeutet, oder aber man wechselt sich so ab, dass jeder mal den Bonus des geringsten Kompromisses erhält.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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