Tendieren ältere Hundebesitzer eher zum Überfüttern?
Meine Großeltern haben einen Hund, den eigentlich meine Schwester angeschafft hat, aber der durch eine Kette von Ereignissen nun eben bei meinen Großeltern lebt. Seitdem er dort wohnt hat der Kleine ganz schön zugelegt. Ich möchte nicht sagen, dass er dick ist, da habe ich schon weitaus dickere Tiere gesehen.
Trotzdem hat er einiges auf den Rippen und ich glaube irgendwie, dass das auch damit zusammenhängt, dass meine Großeltern eben schon älter sind und sich wie typische Großeltern verhalten. Auch bei mir als Enkelin sagen sie ja immer „Iss dies noch und iss das und soll ich dir noch das und das warm machen?“ und ich glaube bei dem Hund ist es eben so ähnlich. Alle Hunde, die überfüttert sind und die ich kenne, haben ältere Personen als Besitzer.
Ist euch die Korrelation zwischen übergewichtigen Hunden und dem Alter ihrer Besitzer auch schon mal aufgefallen? Woran denkt ihr liegt das? Oder ist das nur ein Zufall, dass ich keinen jungen Hundebesitzer mit einem dickeren Hund kenne?
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele ältere Hundebesitzer oder allgemein ältere Leute es oft zu gut meinem mit der Fütterung von Tieren. Mein Hund ist manchmal, wenn ich nicht zu Hause bin, bei einer älteren Verwandten untergebracht. Dort bekommt er dann auch meistens viel zu viele Leckerchen. Anstelle von zwei oder drei Hundekeksen bekommt er dann eine halbe Tüte, oft zusätzlich zu dem normalen Futter. Ich habe das Problem auch schon angesprochen, aber so richtig kommt das auch nicht an.
Meine Omi war auch so. Wenn ich mit meinem Hund bei ihr war, hat sie ihm auch immer alle möglichen Dinge geben wollen, die er natürlich gerne gefressen hat. Es waren nicht nur an sich viele Dinge, sondern von allem auch deutlich zu viel. Ich denke, dass der Hund wirklich mit einem Enkelkind vergleichbar ist, das von den älteren Leuten eben verwöhnt wird. Dass das gar nicht so gut für den Hund ist, blenden viele dabei einfach aus. Sie denken, dass sie dem Hund etwas Gutes tun, indem sie ihm möglichst viele Leckerchen geben – und die Hunde nehmen diese natürlich sehr gerne an.
Wenn ich mich in meiner Umgebung umschaue, hier wohnen in fast jedem Haus mehrere Hunde, dann sind davon einige zu dick. Aber das hat hier wenig mit dem Alter der Besitzer zu tun.
Hunde mit normalem Gewicht findet man hier bei Besitzern aller Altersklassen. Eigentlich ist es sogar so, dass die ganz besonderen Wuchtbrummen keinem Senior gehören.
Gerade die Hunde von Rentnern kommen hier im Verhältnis die längste Zeit und sehr regelmäßig raus. Dagegen haben einige Nachbarn irgendwelche Tea-Cup-Hunde, die habe ich noch nie draußen gesehen. Von diesen Hunden weiß ich nur, weil die öfter mal auf der Fensterbank sitzen und rausgucken.
Die haben ein Katzenklo und fast keine Bewegung. Und genau so sehen sie auch aus. Und die gehören jungen Leuten. Dagegen habe ich hier ganz viele sehr alte Leute, die nur ganz mühsam laufen können. Deren Dackel und Jack Russel kommen jeden Tag mindestens dreimal raus. Die gehen auch immer einer feste Runde.
Meine direkte Nachbarin dagegen geht mit ihrem Zwerg jedesmal nur bis zur nächsten Wiese, das sind etwa 30 Meter. Und die ist viel jünger. Außerdem ist sie gesund und Hausfrau. Trotzdem bleibt der Hund drinnen.
Leider ist mir dieses Phänomen auch bereits aufgefallen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist auch meine Oma, die nicht nur ihre eigene Katze ständig füttert, sondern auch unseren Hund und unsere Katze. Seitdem sie den Schlüssel für unsere Wohnung hat, weil wir leider viel unterwegs sind, habe ich das Gefühl, dass unsere beiden Haustiere auch wirklich moppelig geworden sind.
Wenn man die Großmutter aber darauf anspricht, dann streitet sie es immer erst einmal ab und findet dann immer Ausreden, weshalb die Tier ein bisschen mehr auf den Rippen brauchen. Die Ausrede Nummer eins ist zur Zeit, dass ja Winter ist und die Katzen teilweise draußen unterwegs sind und somit ein bisschen Winterspeck gebrauchen könnten. Meine Meinung: Sie haben Fell und wenn ihnen kalt ist, dann finden sie immer einen Weg zurück ins Haus oder suchen sich einen Unterschlupf.
Bei meiner Oma stehen auch ständig Futtersachen in der Fressecke ihrer Katze, weil sie der Meinung ist, dass die Katze eben immer Hunger hätte. Ich glaube, dass ältere Menschen einfach nicht einsehen wollen, dass Katzen keinen Hungerreflex in dem Sinne haben wie Menschen, sondern immer alles fressen würden für schlechte Zeiten, weil sie ja nicht logisch betrachten können, dass es keine Futterengpässe in menschlicher 'Gefangenschaft' gibt und sie ständig neues Fressen bekommen würden.
Ich kann da leider bei meiner Großmutter reden und reden wie ich will, sie will es nicht verstehen oder akzeptieren und füttert leider munter weiter, ohne dabei die möglichen Folgen der Katzen und des Hundes zu bedenken. Wie wir wissen sorgt ja nun Übergewicht auch bei Tieren zu Folgeerkrankungen wie beim Menschen.
Ich muss Cooper recht geben. Ich sehe auch nicht nur ältere Menschen, die ihren Hund dick füttern und teilweise quasi mästen. Viele ältere Menschen haben mehr Zeit oder nehmen sich diese für das geliebte Tier und schaffen so auch ausreichend Bewegung. Oftmals sind die jüngeren Berufstätig und kompensieren die wenige Zeit damit, dass sie dem Hund vielleicht Leckereien zukommen lassen. Irgendwie muss man ja teilweise das schlechte Gewissen beruhigen, dass man nicht so viel Zeit für das Tier hat.
Vielleicht ist es bei einigen auch einfach die falsche Ernährung. Ich habe auch schon oft erlebt, dass nach einer Kastration normal weiter gefüttert wurde. Da wurde dann auch weder auf das Futter geachtet noch die Menge angepasst und sich dann gewundert, wenn der Hund plötzlich eine Kugel war. Ich würde daher nicht generell sagen, dass nur Hunde von Senioren zu Übergewicht neigen.
Ich hatte einen Kater, den ich von acht Wochen an groß zog. Damals war ich unter dreißig Jahre alt. Ich liebte ihn sehr und teilte mit ihm Tisch und Bett. So bekam er vieles von mir, was auch ich aß. Ob es nun Räucherlachs, Wurst oder Joghurt war. Er war immer ein dankbarer Abnehmer und da er noch unter einem Jahr kastriert wurde und eine reine Wohnungskatze war, sah man ihm das auch bald an.
Das war ganz sicher ein Fehler, dass der Kater inzwischen sieben Kilogramm wog, allerdings war er auch sehr groß. Den Tierarzt störte es aber nicht und als ich mal ansprach, dass ich ihm weniger zu fressen geben will, klärte er mich auf, dass ich das unbedingt lassen sollte, da er nun eine gefährliche Fettleber entwickeln könnte.
Später zogen wir in ein Eigenheim und siehe da, der dicke behäbige Kater konnte noch aktiv sein Revier verteidigen, indem er auf recht hohe Zaunpfosten sprang; die Wut auf den Rivalen trieb ihn wohl dort hinauf. Auch begann er plötzlich erfolgreich Mäuse zu fangen. Ich war einfach froh, dass er nun mehr Bewegung hatte. Bei den anderen Katzen, die ich nach seinem Tod hatte, beging ich diesen Fehler aber nicht mehr. Ich hatte also daraus gelernt.
Mein Partner hatte mit seiner Exfreundin einen kleinen Hund, der bis zu seinem Auszug toll aussah. Als der Hund dann aber nur noch bei Frauchen lebte, das ca. 45 Jahre alt war, wurde er dick und behäbig. Ich nannte ihn "Kuchenhund". Als Frauchen später länger ins Krankenhaus musste und sich auch nach diesem Aufenthalt vorerst nicht um ihren Liebling kümmern konnte, betreute ihn das Herrchen. Er machte nun viele Spaziergänge mit ihm und fütterte ihn konsequent nur mit Hundefutter. Nun konnte man dem Hund beim Abnehmen quasi zusehen. Frauchen bekam ihn schlank zurück und fütterte ihn anschließend wieder fett.
Viele Menschen verwechseln Überfütterung mit Liebe. Sie meinen es einfach nur gut und ich kann sie da schon verstehen. Ich verurteile das auch nicht, mache es bei meinem Hund aber anders. Da viel Whippet in ihm steckt, wirkt er eher etwas dünner als schlank. Wenn man ihn dann aber beim Spaziergang grazil tänzeln sieht, weiß man spätestens dann, dass alles in Ordnung ist und der Hund sich ausgesprochen wohl mit seinem Gewicht fühlt.
Ich glaube da nicht dran, dass Tiere keinen Hungerreflex haben. Sonst müssten die Tiere ja ständig fressen und das tun die, die ich kenne, nicht. Stattdessen hören die auf, wenn sie satt sind, auch wenn noch Futter da ist. Diese alte "Weisheit", die Tiere hätten kein Sättigungsgefühl, stimmt also nicht. Ich füttere gerne mal die Katze meines Freundes mit Katzensnacks und man merkt genau, wann sie satt ist, dann lässt sie auch den Rest liegen.
Kann auch gut verstehen, warum man Tiere gern füttert. Ist doch einfach süß, wenn sich das Tier freut und einem beispielsweise aus der Hand frisst. Ich halte das nicht für so wichtig, dass ein Tier wahnsinnig schlank sein muss. Es sollte nicht als Kugel durch die Gegend rollen, aber etwas Übergewicht ist doch nicht so schlimm. Beim Menschen ist ja auch erwiesen, dass diejenigen, die ein paar Kilo mehr haben, die höchste Lebenserwartung besitzen. Das wird bei Tieren ähnlich sein.
Nur dass wir Menschen uns das nicht gönnen, denn wir müssen ja dem bescheuerten Schlankheitsideal entsprechen. Da wird gehungert und wenig gegessen, obwohl man eigentlich noch mehr will. Lassen wir doch den Tieren die Freude.
Zitronengras, du verkennst nun aber, dass Hunde einen Sackmagen haben und locker mehr als 10 Prozent ihres Körpergewichts auf einen Schlag fressen können. Hunde, die mal eben drei oder vier Kilogramm Trockenfutter klauen, sind nicht selten. Und bei Gelegenheit tun die das am nächsten Tag wieder. Das ist das Erbe des Wolfs, der Beute dann fressen muss, wenn er sie hat.
Dazu hast du dann noch das genetische Problem mancher Rasse. Retriever haben besonders häufig die Genmutation, die machen Hund selbst nach solchen Gelagen hungrig bleiben lässt. Dazu kommt das gesundheitliche Problem. Übergewicht ist bei Hunden eng mit Krebs verknüpft.
Bei einer Hündin schützt Normalgewicht in der Jugend ebenso gut vor Mammakarzinomen wie eine Kastration. Und das Management des Gewichts hat nicht die unangenehmen Nebenwirkungen der Kastration. Ein weiteres Argument für das Normalgewicht sind die Krebsdiagnosen allgemein. Ein Jahr vor der Diagnose Krebs sind mehr der betroffenen Hunde zu schwer als normalgewichtig.
Dazu kommen weniger Gelenkerkrankungen, weniger Diabetes, weniger Probleme mit Herz und Blutdruck. Ein Hund hat mit normalem Gewicht mehr Lebensqualität und sein Mensch profitiert auch. Weniger Sorge um das Tier und weniger Kosten sind schließlich auch nicht zu verachten. Übergewicht bei Hunden ist ein modernes Problem und trotz aller Fortschritte der Medizin ist die Lebenserwartung von Haushunden gesunken, seit Bewegung fehlt und zu viel Futter da ist. Dummerweise sterben die nicht einfach früher, sie sind vorher auch länger krank.
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