Teils wie eine Mutter klingen, auch wenn man keine ist?

Eine Freundin von mir ist gerade im Umzugsstress und hat noch dazu eine neue Arbeitsstelle. Dazu kommt dann noch, dass ihrem Partner jeden Tag etwas einfällt, dass sie unbedingt noch erledigen müssen. Sie ist gerade schon wirklich sehr im Stress und hat eigentlich keine ruhige Minute für sich.

Klar, dass ich mir da eben Sorgen mache, dass es sie auch gesundheitlich belasten könnte. So habe ich ihr dann gesagt, dass sie nicht übertreiben soll und sich mal Auszeiten nehmen muss. Eben damit sie nicht einen Nervenzusammenbruch oder gar Burnout bekommt. Ich habe dann selbst schnell dabei gemerkt, dass ich mich wie eine Mutter anhöre, die ihrem Kind nur Gutes will und aus Sorge eben Ratschläge erteilt. Allerdings habe ich noch keine Kinder. Auch bei andere habe ich oft mal den Eindruck, dass sie wie eine Mutter klingen, auch wenn sie gar keine sind oder zumindest nicht die Mutter der Person.

Kennt ihr das auch, dass jemand wie eine Mutter klingt, auch wenn es sich vielleicht um eine Freundin handelt? Habt ihr das selbst schon erlebt? Fällt euch das bei euch selbst auch schon mal auf? Wie erklärt ihr euch das? Haltet ihr das durchaus für normal?

Wie klingt denn eine Mutter? Ich kann mir doch auch um andere Menschen Sorgen machen als nur um meine eigenen Kinder. Ich kann mir doch auch Sorgen um meine Mitmenschen machen, auch wenn ich beispielsweise keine Mutter bin. Ich finde es immer total unsinnig zu sagen, dass man wie eine Mutter klingt. Als ob sich nur Mütter sorgen.

Eine Mutter mag oft besorgt sein und gerne Ratschläge erteilen, aber ich finde nicht, dass man wie eine Mutter klingt oder man das miteinander vergleichen kann, wenn Freunde Probleme haben. Man gibt da ja nur einen Tipp, bei Müttern ist es dann oft so, dass das Thema ständig vorhanden ist und man von dem einen Thema schon in das nächste Thema stürzt und die Ratschläge gar nicht mehr aufhören, das dürfte bei einer Freundschaft ja nicht der Fall sein.

Ich finde es gut, dass du dir Gedanken um deine Freundin machst und ihr dazu auch deine Bedenken äußerst. Sie nimmt sich dieser Ratschläge sicherlich auch gerne an. Wobei ich gar nicht finde, dass man Angst davor haben muss wie eine Mama zu klingen. Freunde können das durchaus unterscheiden.

Ich sehe das wie Diamante. Du setzt hier "besorgt sein" und "Mutter sein" gleich, obwohl das nicht genau das Gleiche ist. Es gibt auch andere Formen des Besorgtseins, für die man keine Mutter sein muss. Die Mutter ist einfach nur das Nonplusultra oder das Idealbild einer besorgten Person. Aber es ist nicht darauf beschränkt.

Also meiner Meinung nach kann man sich ruhig auch um seine Freunde, Geschwister, Kollegen oder sonst wen sorgen, wenn sich diese in einer schwierigen Situation befinden. Dabei kann man auch übertreiben oder nerven, aber auch das haben die Mütter nicht für sich gepachtet.

Ich wüsste auch gerne mal wie sich eine Mutter anhört damit sie eine typische Mutter ist. Sorgen um jemanden kann man sich auch machen wenn man keine Kinder hat und es nicht das eigene Kind ist. Ratschläge kann man ebenfalls als Kinderloser erteilen und auch annehmen, somit kann man das definitiv nicht gleichsetzen und Mutter sein und Besorgt sein als Synonym verwenden.

Die Aufgabe einer Mutter ist die Erziehung der Kinder. Aber hier wird ja nicht die Freundin erzogen, immerhin wird ihr nicht gesagt, dass sie dieses und jenes machen muss sonst gibt es keinen Nachtisch sondern lediglich ein Ratschlag gegeben. Auch die Erziehung ist nicht unbedingt nur eine Sache von den Müttern sondern steht jedem zu, denn auch in der restlichen Welt erlebt man immer wieder Erziehungsmethoden auch von Kinderlosen.