Teile von Asche eines Toten in Deutschland behalten möglich?

vom 30.01.2018, 13:22 Uhr

Ich habe schon oft gehört, dass man aus Teilen der Asche eines Toten auch einen Diamanten pressen lassen kann. Bekannt geworden ist auch, dass Matthias Mangiapane, der bekannt aus deutschen TV-Reality-Shows ist, einen Teil der Asche seiner Schwiegermutter in einer Schmuckhülse als Kette trägt.

Bisher dachte ich aber auch immer, dass man die Asche eines Toten in Deutschland überhaupt nicht privat behalten darf. Egal, ob es nur ein Teil ist oder ganz. Wie kann es aber sein, dass man solche Berichte in Deutschland so oft hört? Eine Bekannte erzählte mir auch, dass der Nachbar einen Teil der Asche seiner Frau im Garten verstreut hat, weil die Frau das so wollte. Sie wusste aber auch nicht, dass es überhaupt in Deutschland möglich ist.

Was muss man machen, dass man beispielsweise die Asche als Diamant pressen kann oder einen Teil der Asche zu hause oder in einem Schmuckstück aufbewahren darf oder einen Teil der Asche im Garten verstreut? Muss man den Toten dafür ins Ausland überführen und dann einen Teil der Asche entnehmen oder ist das einfach nur Gerede und gar nicht möglich in Deutschland? Würdet ihr beispielsweise einen geliebten Menschen immer in Form der Asche bei euch haben wollen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das klingt jetzt pietätlos, aber man darf einen Toten oder die Urne mit der Asche munter lustig quer durch Deutschland und auch ins Ausland schicken, so lange ein Bestatter den Job macht. Was man tatsächlich tut, das hängt vom gewünschten Ergebnis ab.

Möchte man die Asche behalten, weil man sie im Wohnzimmer aufstellen oder im eigenen Garten verstreuen möchte, schickt man den Toten durch einen Bestatter in die Niederlande. Nach hiesigem Recht muss später der Bestatter die Asche dort abholen. Das kreuzt man im Formular so an.

Ist der Tote erst in den Niederlanden, gilt das dortige Recht. Dort gibt es weder den Zwang zur Bestattung, noch muss man einen Bestatter beauftragen. Man kann den Sarg auch selber zimmern und den Toten selbst bringen und die Asche holen. Das nutzt man aus.

Das Krematorium lagert die Asche bis zu sechs Monate kostenfrei. Also teilt man dem Bestatter mit, man möchte mit der Beisetzung warten. Und im Krematorium holt man die Asche selbst ab. Bis hier ist alles legal. Allerdings begeht man bei Grenzübertritt eine Ordnungswidrigkeit.

Möchte man einen Diamanten, lässt man hier kremieren und schickt die Urne beispielsweise zu einem Anbieter in der Schweiz. So bekommt man auch Beisetzungen auf der Alm, Verstreuen der Asche aus einem Ballon und so weiter. Und das ist dann alles komplett legal.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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