Tee in anregender und beruhigender Form ziehen lassen?
Ich habe einmal von einem Gerücht gehört, dass man, je länger man den Tee ziehen lässt, desto mehr beruhigt er dann auch. Da auch im Tee Koffein enthalten ist, soll er scheinbar nach zwei bis drei Minuten Ziehzeit anregend wirken. Lässt man ihn aber ganze fünf Minuten oder länger ziehen, soll er beruhigend wirken.
Tatsache ist aber, dass es noch nicht vollends geklärt ist, wie man im Wikipedia unter diesem Artikel hier unter dem Punkt Brühvorgang nachlesen kann. Auch ist es so, dass man in diversen Gasthäusern zum Tee dazu eine Sanduhr bekommt, bei der man auch vom Personal die genaue Anleitung bekommt, wie lange man ihn ziehen lassen sollte.
Heute trank ich so einen grünen Minzetee und der Kellner empfohl mir, ihn genau fünf bis sechs Minuten ziehen zu lassen. Die Sanduhr war aber drei geteilt. Es war eine Sanduhr, die drei Minuten lief, eine die fünf Minuten lief und dann zum Schluss noch eine, die sieben Minuten lief. Das bedeutet, dass es für verschiedene Tees auch verschiedene Ziehzeiten gibt?
Hängt es also vom Tee selber ab, wie lange man ihn ziehen lassen sollte? Oder eher von der Wirkung, die man sich daher erwartet? Manchmal werden Tees ja auch bitter, wenn man sie zu lange ziehen lässt. Bei Schwarztee habe ich das beispielsweise schon oft beobachtet.
Was sind eure Erfahrungen beim Tee trinken? Wirkt ein Tee, der länger zieht, wirklich beruhigender als ein Tee, der nur drei Minuten gezogen ist? Oder ist das vielleicht zum Schluss alles eine Art selbst erfüllende Prophezeiung, also Einbildung und Humbug? Wie lange lasst ihr welchen Tee ziehen und warum?
Du kannst einen Kräutertee auf jeden Fall schon mal nicht mit einem schwarzen oder grünen Tee vergleichen. Und die verschiedenen Kräutertees kannst du auch nicht miteinander vergleichen, weil das ja völlig unterschiedliche Pflanzen sind. Wenn man überhaupt Tees miteinander vergleichen kann dann vielleicht verschiedene Grüntees und Schwarztees.
Ich habe das mit den unterschiedlichen Ziehzeiten und der angeblichen Wirkung auch schon oft gehört, ich habe das sogar schon auf Teeverpackungen gelesen, aber ich halte nicht viel davon. Es ist doch bei fast jedem Tee so, dass er bei zu kurzer Ziehzeit wässrig schmeckt und wenn man ihn zu lange ziehen lässt wird er bitter oder der Geschmack verändert sich auf andere Weise, weil bestimmte Aromen dominant werden und andere Aromen überdecken.
Wenn ich eine beruhigende Wirkung nach einem Tee bemerke liegt das wohl eher an den Umständen als am Tee. Ich trinke nämlich vor allem Abends Tee, wenn ich es mir mit einem Buch vor dem Feuer gemütlich mache. Für eine spürbare Wirkung müsste man wahrscheinlich eh viele Tassen trinken. Ich trinke im Moment einen Arzneitee gegen eine beginnende Erkältung und bei diesem Tee werden eineinhalb bis zwei Liter pro Tag empfohlen.
Ein Kräutertee muss immer viel länger ziehen als ein klassischer Tee. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Aus den Kräutern lösen sich die Inhaltsstoffe viel langsamer als aus Teeblättern. Dafür ist beim Kräutertee kein Koffein enthalten. Die nötige Zeit zum Ziehen hängt bei diesen Sorten einfach davon ab, wie lange es braucht, bis der Geschmack ausgeprägt genug ist und sich wertvolle Inhaltsstoffe gelöst haben.
Auch ein Früchtetee benötigt mehr Zeit als ein klassischer Tee aus der Teepflanze. Tee aus Früchten und Kräutern wird immer mit kochendem Wasser aufgegossen.
Anders sieht es bei echtem Tee aus. Je nach Sorte ist das Wasser doch vergleichsweise eher kühl. Grüner und weißer Tee benötigt nur etwa 75 Grad heißes Wasser bei einer extrem kurzen Zeit des Ziehens. Dafür kann man ihn mehrfach nutzen, wenn man die unterschiedlichen Geschmackskomponenten der einzelnen Aufgüsse mag.
Wie lange man einen Tee ziehen lässt, das hängt von der Sorte und den eigenen Vorlieben ab. Ich habe hier gerade einen weißen Tee, der bereits nach 40 Sekunden ins Bittere kippt. Generell kann man aber schon davon ausgehen, das echter Tee, der nur kurz zieht anregender wirkt als Tee der länger gezogen hat. Je länger der Tee zieht, desto weniger ist das gelöste Koffein für den Körper verwendbar. Die weiteren Wirkstoffe, die sich später lösen, stehen dem entgegen.
Ich gehöre jetzt aber zum Beispiels zu den Menschen, die nicht auf Koffein reagieren. Das Zeug wirkt bei mir nie anregend, ich kann es auch 1 g Coffein als Tablette nehmen und bemerke rein gar nichts. Ich habe im Studium eine längere Versuchsreihe mitgemacht. Daher trinke ich meinen Tee einfach so, wie ich ihn mag. Und ich mag nur wenige Sorten Tee wirklich.
Ich kenne das Ganze nur von Schwarztee. Lässt man Schwarztee nur kurz ziehen und hält sich genau an die Ziehzeit, soll er wohl anregend wirken. Lässt man ihn deutlich länger ziehen, wirkt er wohl beruhigend und die anregende Wirkung ist nicht mehr vorhanden. Ich habe das selbst auch schon oft in beiden Varianten probiert, wobei ich aber ehrlich gesagt nie einen Unterschied feststellen konnte, wenn man vom Geschmack absieht. Allerdings vertrage ich auch extrem viel Koffein, so dass ich bei einem einzigen Schwarztee ohnehin nichts merken würde.
Dass man das auch auf andere Teesorten übertragen kann, glaube ich absolut nicht, wobei ich da auch noch nie davon gehört habe. Nicht alle Teesorten wirken eben beruhigend und nicht alle anregend. So ein Früchtetee beruhigt weder, noch wirkt er anregend, sondern er soll einfach nur gut schmecken. Und Kräutertees muss man eben auch mindestens so lange ziehen lassen, wie dabei steht, damit sie überhaupt eine Wirkung haben.
Ich habe was die Ziehzeiten angeht noch keinen Unterschied festgestellt, was die Wirkung von bestimmten Teesorten angeht. Daher lasse ich den Tee nach Laune ziehen, wenn es nicht gerade Schwarztee ist, da Schwarztee, der zu lange ziehen musste, mir einfach nicht mehr schmeckt und zu stark für mich ist. Aber bei Ingwertee oder Fencheltee sehe ich zum Beispiel keinen Unterschied, bei Früchtetee auch nicht.
Ich halte mich bei Tee eigentlich nie penibel an die Ziehzeiten - außer, ich habe einen Tee, der bei deren Überschreitung ungenießbar bitter wird, wie das zum Beispiel bei einigen Grünteesorten der Fall ist. Ansonsten gehe ich nach Gefühl beziehungsweise entferne den Beutel oft erst dann, wenn der Tee die Trinktemperatur erreicht hat und ich anfange, daran zu nippen.
Das Gerücht, dass schwarzer Tee nach drei Minuten stimulierend und nach fünf Minuten beruhigend wirkt, ist mir auch bekannt, aber bestätigen kann ich das keineswegs. Ich trinke sehr viel schwarzen Tee und habe nie eine wirkliche Wirkung auf meine Energie und Leistungsfähigkeit bemerkt - ganz egal, ob ich den Tee habe kurz oder lang ziehen lassen. Ich denke, dass es auch keine plausible Begründung dafür gibt, denn die aktivierenden Stoffe zerfallen oder verändern sich ja nicht durch zwei Minuten längere Wartezeit.
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