Tattoo zur Probe zuerst nur aufgemalt tragen?

Eine Freundin möchte sich gerne tätowieren lassen und hat auch schon ein bestimmtes Motiv im Kopf. Allerdings ist sie unsicher, wie gut ihr dieses gefällt und ob sie es an der ausgesuchten Körperstelle wirklich für immer tragen möchte. Daher hat sie mit dem Tätowierer abgesprochen, dass dieser das Tattoo zuerst einmal nur aufmalt und sie ein paar Tage schauen kann, wie es ihr eben gefällt. Sie meint, dass sie die Zeichnung dann eben beim duschen abkleben muss, aber das sie das gerne in Kauf nimmt, wenn sie sich anschließend sicher ist, dass sie wirklich dieses Motiv gestochen haben möchte.

Was haltet ihr davon ein Tattoo erst einmal nur zur Probe aufmalen zu lassen? Würdet ihr das auch durchaus so machen, wenn ihr noch etwas unsicher wärt? Oder meint ihr, dass man bei der kleinsten Unsicherheit besser die Finger davon lassen sollte? Ist es durchaus üblich, dass ein Motiv erst einmal nur zur Probe aufgemalt und ein paar Tage ausprobiert werden kann?

Ich weiß nun nicht, wo das Motiv aufgebracht werden soll, zweifle aber dennoch, dass das so wirkungsvoll ist. Wenn sie das Probe-Tattoo schon abkleben muss, um damit duschen zu können, kann es doch auch sein, dass es verschmiert und verläuft, wenn man eben schwitzt. Auch stellt sich die Frage, ob das Tattoo durch die Kleidung im Winter überhaupt halten kann. Nachher ist die Qualität so schlecht, dass die Reibung durch Kleidung das Motiv verändert und auf die Kleidung abfärbt.

Für mich persönlich wäre das gar nichts. Wenn man Zweifel hat, ob man ein Tattoo wirklich tragen möchte, dann ist das für mich ein Grund, sich gar keins stechen zu lassen. Denn wenn man das wirklich will, dann hat man keine Zweifel. Ich würde mich da eher fragen, ob deine Freundin das Tattoo wirklich will oder ob sie sich das aus irgendwelchen Gründen nur einredet, um vielleicht zu rebellieren, irgendjemandem etwas zu beweisen oder was auch immer.

Ich kann mit dem ganzen Herumgeeiere bezüglich Tattoos auch nichts anfangen. So ein Riesending finde ich es auch nicht, wenn man Lust darauf hat und ein schönes Motiv möchte. Klar, einmal gestochen bleibt es, aber meine Haut- und Augenfarbe, meine Körpergröße, meine kaputten Knie und meine unnatürlich langen Finger bleiben mir schließlich (relativ gesehen) auch ein Leben lang, und das hinterfragt ja auch kein Mensch. Und auch wenn ich mein Tattoo wirklich sehr mag, so hat es, einmal gestochen und verheilt, im Endeffekt keinen dauerhaften Einfluss auf mein Leben.

Ich glaube daher eher, dass Ganz-oder-garnicht-Entscheidungen einfach nicht jedermanns Sache sind, und das ist ja auch in Ordnung. Und ein Tattoo ist schließlich urer Luxus, macht eher Umstände als dass es das Leben erleichtert und niemand hat Nachteile, wenn du dir überlegst, dass es dir doch zu endgültig ist. Wenn man extra Aufwand betreiben muss, um die letzten Bedenken zu zerstreuen und erst mal vorsichtig antesten muss, ist das für mich ein Zeichen, dass die Entscheidung für ein Tattoo wohl nicht die richtige ist. Ein gewisses Maß an Sponatität und einen Vertrauensvorschuss an die Künstler muss man wohl oder übel mitbringen, sonst bereut man es am Ende.

Das kann einen doch nicht sagen, ob man das in ein paar Jahren nicht total bescheuert findet. Für ein paar Tage finde ich das absolut albern ehrlich gesagt und länger würde es auch keinen Sinn machen. Deswegen sollte man sich einfach überlegen, ob das Motiv wirklich das ist was man will und es dann einfach durchziehen.

Man kann doch nicht ewig darüber nachdenken und dann noch eine Probe machen. Wenn es dann nicht passt, dann kämpft man sich von Probe zu Probe oder wie und der arme Mann, der nur ein Tattoo machen will muss den Blödsinn dann immer aufmalen? Das ist doch wirklich albern.

Ich könnte mich nun auch nicht entscheiden, welches Motiv ich über Jahrzehnte gut finden würde und an welcher Stelle meines Körpers, deswegen lasse ich es einfach. Mir gefallen Tattoos bei anderen Menschen, aber ich selber könnte mich da nicht so festlegen und finde es daher nicht schlimm es einfach zu lassen.

Ich muss auch sagen, dass ich das nicht zwingend hilfreich finde, wenn man das so macht. Sicher kann man das Motiv dann mal sehen und so vielleicht auch in dem Moment besser entscheiden, ob das etwas für einen ist oder eher nicht. Aber andererseits kann ich mir das auch so gut vorstellen, wie es aussehen würde und brauche so eine Entscheidungshilfe daher nicht. Wenn man sich das nicht so vorstellen kann, dann mag es aber hilfreich sein.

Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass man nicht lange etwas davon hat, wenn man schwitzt oder sich die Farbe durch die Kleidung abreibt. Außerdem denke ich auch, dass man bei allem Testen doch nicht weiß, wie einem das Motiv an der Stelle in einigen Jahren gefällt. Daher muss ich sagen, dass ich bei einem noch so kleinen Zweifel eher nicht das Tattoo machen lassen würde und das nur infrage käme, wenn ich voll und ganz dahinter stehe.

Wenn man sich nicht sicher ist wegen des Motivs oder der Stelle, dann sollte man es meiner Meinung nach besser direkt bleiben lassen und sich den Wunsch erst einmal aus dem Kopf schlagen. Weshalb möchte man denn unbedingt ein Tattoo haben, wenn man sich so unsicher ist und Angst hat, dass man es irgendwie bereuen könnte? Das heißt doch einfach nur, dass man nicht bereit für ein richtiges Tattoo ist und dass man es sich noch einige Monate oder Jahre durch den Kopf gehen lassen oder es gleich bleiben lassen sollte.

Als ich mir mein Tattoo habe machen lassen, war ich mir hundertprozentig sicher, was Motiv und Stelle anging. Ich habe das Motiv nie nur testweise aufgemalt getragen und musste da auch nichts überlegen. Und es gefällt mir bis heute noch extrem gut und ich würde auch nichts anders machen, was Motiv oder Stelle angeht.

Meiner Meinung nach sollte man den Wunsch erst dann haben, wenn man sich ganz sicher ist, was Motiv und Stelle angeht und man den Wunsch schon über viele Monate oder Jahre hat, ohne ihn zu ändern. Dann muss man auch nichts auf Probe tragen. Und ein Tattoo machen zu lassen nur um eines zu haben, ohne sich über das Motiv sicher zu sein, finde ich ohnehin blödsinnig und für mich würde das auch niemals in Frage kommen.