Tag der offenen Moschee - Habt ihr schon eine besichtigt?
Die Moscheen laden heute zum "Tag der offenen Moscheen" ein, die Gebetsräume zu besichtigen und sich mit den Gemeindemitgliedern auszutauschen. Sie laden zu Kaffee und Kuchen ein und zu Führungen in den Moscheen. Es wurden deutschlandweit über 100.000 Besucher erwartet.
Habt ihr schon mal eine Moschee besichtigt? Wie findet ihr dieses Angebot der Moscheen, hättet ihr Interesse dafür? Ich habe schon einmal im Rahmen des Religionsunterrichts eine Moschee in München besichtigt und fand es schon sehr interessant. Ich interessiere mich aber auch generell für andere Religionen und Kulturen.
Nein, ich habe noch nie eine Moschee besichtigt und hätte da auch einfach gar kein Interesse daran. Über andere Kulturen, wie die der Mayas oder der alten Ägypter, da habe ich mich hingegen schon mal etwas informiert, aber mit Religion will ich meine Zeit nicht verplempern. Ich bin auch eher heidnisch erzogen worden und aufgewachsen und komme damit bisher ganz gut zurecht.
Wie befasst man sich denn bitte mit der Maya Kultur oder mit den alten Ägyptern beschäftigen ohne sich mit Religion zu beschäftigen? Wo doch fast alles, was wir von diesen Kulturen wissen, irgendwie von deren Religion bestimmt wurde oder damit zusammen hängt?
Ich habe dieses Jahr nichts über besondere Ausstellungen oder Vorträge hier in den Moscheen der Region gelesen. In manchen Jahren wurden da ganz interessante Sachen angeboten, aber ohne diese Angebote war ich nicht motiviert dieses Jahr eine Moschee zu besuchen. Die Gebäude sind nicht sonderlich sehenswert und ich käme mir komisch vor wenn ich da einfach hingehen würde um die Gläubigen anzuschauen als wären sie eine andere Spezies. Oder um gratis einen Tee und Gebäck abzustauben.
Hat sich noch nicht ergeben. Synagogen waren schon ein paar dabei, entweder auf Reisen oder wegen interessanten Ausstellungen. Aber wenn ich ehrlich bin, würde mir jetzt keine Moschee einfallen, die mich von einem architektonischen oder künstlerischen Standpunkt her wirklich interessieren würde.
Und ich verstehe den Ansatz, mit derlei Aktionen gegen Vorurteile anzugehen und heiße ihn auch gut. Aber ich weiß schließlich, dass Leute, die in Moscheen gehen, genauso Menschen sind wie die, die Kirchen fernbleiben bzw. sich an Weihnachten oder bei Hochzeiten dort daneben benehmen. Von daher käme ich mir blöd vor, Gebetsräume anderer Religionsgemeinschaften großäugig anzustaunen, als würde sich da wunder was abspielen.
Und ehrlich gesagt interessiere ich mich auch für den religiösen Aspekt nicht so wirklich, unabhängig von der praktizierten Religion. Und nur um mich selber als guten, vorurteilsfreien Menschen zu inszenieren und mein Ego zu pflegen möchte ich auch niemandem vorheucheln, dass ich mich für islamische Bräuche und Sitten tatsächlich interessiere und nicht nur den Gratis-Kaffee abgreifen möchte.
Das brauche ich auch nicht. Wozu sollte ich diesen demokratiefeindlichen Unsinn auch unterstützen? Ähnlich wie bei den Christen haben wir im Islam mit Schiiten und Sunniten 2 Hauptkonfessionen. Die Schiiten in Deutschland dürften wohl ganz unter der Fuchtel Teherans stehen. Sie haben uns die jährliche Al-Quds-Demo beschert, die sich gegen den Staat Israel richtet. Dort ist von den Herrschaften von "Wir sind mehr" nichts zu sehen. Die Gegendemos sind auf jeden Fall immer kleiner als die Hauptdemo.
Bei dern Sunniten ist die DITIB die größte Gemeinde. Aber hier gibt es noch viele andere. Die DITIB ist eine türkische Behörde und der Vorsitzende kommt aus der Türkei. Die 65 Prozent für Erdogan kommen nicht von ungefähr. Die Integration wird so sicher nicht gefördert. Ansonsten ist sehr schwer durchschaubar, wer letzlich hinter jeder Moschee steht.
In fast allen islamischen Ländern ist jegliche Werbung für das Christentum bei Muslimen verboten. Religionswechsel steht sogar für Muslime in den Staaten der ehemaligen UdSSR unter Strafe. Im Iran oder in Saudi-Arabien kann es dafür sogar die Todesstrafe geben. Ich bezweifle, dass die Imame, die von dort kommen, dies auch wirklich alle falsch finden.
Was mich auch immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, dass hier Toleranz gegenüber denjenigen gepredigt wird, die mit ihren Ansichten weitab unseren Vorstellungen liegen.
Eine Moschee zu besichtigen bedeutet meiner Ansicht nach nicht automatisch auch die dahinterstehende Religion oder Ideologie zu unterstützen. Dann dürfte ich auch keine Kirche besichtigen, weil ich nämlich mit gar keiner Religion etwas am Hut habe. Ich denke, man kann das schon voneinander trennen, und Gotteshäuser besichtigen, ohne gleichzeitig die Religion zu unterstützen zu wollen. Es geht ja auch darum, einfach etwas über die Religion, die Menschen oder über das Gebäude zu erfahren. Dabei kann die kritische Distanz ja ohne weiteres gewahrt bleiben.
Ich war heuer zufälliger Weise zum ersten Mal in einer Moschee. Ich wohne eigentlich in einem Dorf am Land und hier gibt es eine ganz liebe Familie aus Afghanistan. Im Sommer habe habe ich der Familie ein wenig Wien gezeigt, unter anderem auch die Moschee.
Ich habe eigentlich nur vor der Moschee gewartet. Ich wäre nun nicht auf die Idee gekommen, mitzugehen, aber nicht, weil ich das nicht wollte, sondern weil ich mir dachte, dass das nicht erwünscht ist. Neugierig wäre ich ja schon gewesen.
Jedenfalls meinte meine Freundin aus Afghanistan dann, dass ich auch hinein gehen darf, sie hat dann sogar extra gefragt, weil es sehr spontan war und ich nur eine kurze Hose (allerdings über die Knie) anhatte. Sie hat dann gefragt, ob es ok ist und es war überhaupt kein Problem. Ich hätte auch kein Problem gehabt meine Haare oder dergleichen zu bedecken, nicht weil es mein Glaube ist, auch nicht, weil ich eine falsche Religion vortäuschen wollte, sondern einfach aus Respekt der anderen Religion gegenüber. Das war dann aber überhaupt nicht notwendig.
Im Endeffekt bin ich froh, hineingegangen zu sein. Es war sehr interessant, auch wenn es nicht mein Glaube ist. Aber nur weil ich in eine Moschee gehe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich meinen Glauben ändere.
Ich habe mir mal eine Moschee in der Türkei angeschaut. Das war anlässlich eines Tagesausfluges. Die Moschee war sehr klein und befand sich in einem sehr kleinen Dorf. Dort gab es auch fast keine Einwohner. Dort liefen fast ausschließlich lächelnde ältere Frauen herum, die propper aussahen und farbenfreudig und ansprechend gekleidet waren. Ich glaube, dass wir ein bisschen veralbert wurden und der winzig kleine Ort rein zu touristischen Zwecken genutzt wurde.
Die Moschee war genauso adrett, wie alles im Ort. Zufällig gab es auch für Besucher entsprechende Kleidung, die man sich überwerfen konnte und für jede Frau ein Kopftuch. Unsere Tochter war damals neun Jahre alt und musste sich nicht verhüllen. Im Inneren der Moschee wurde uns einiges erklärt, wie die Religionspflege dort so abläuft. Wir hörten alle interessiert zu und das war es dann auch schon.
Hier wo ich lebe, gibt es keine Moscheen, nur Kirchen. Ich war als Erwachsene zweimal in einer deutschen Kirche. Jedesmal hat meine Tochter dort in einem Chor in der Adventszeit gesungen. Ich war also nur als ihr Fan dort. So egal, wie mir der christliche Glaube ist, genau so egal sind mir auch andere Religionen. Ich würde also in Deutschland keine Moschee besuchen, an welchem Tag auch immer.
lascar hat geschrieben:Eine Moschee zu besichtigen bedeutet meiner Ansicht nach nicht automatisch auch die dahinterstehende Religion oder Ideologie zu unterstützen.
Aber wehe, jemand läuft bei einer Demo einer rechtsgerichteten Partei mit. Der unterstützt gleich das Vierte Reich. Selbst herbeigeführte Unwissenheit ist für mich keine Entschuldigung. Laut deutschem Recht schützt Unwissenheit vor Strafe nicht. Daher trägt jeder, der die Moschee irgendwelcher Extremisten besucht, natürlich eine Mitschuld. Ich erwarte von allen, dass sie sich vorher informieren und Feinde der Demokratie nicht auch noch aufwerten.
Juri1877 hat geschrieben:Aber wehe, jemand läuft bei einer Demo einer rechtsgerichteten Partei mit. Der unterstützt gleich das Vierte Reich.
Ich persönlich sehe einen deutlichen Unterschied, ob ich ein Gebäude besichtige, oder ob ich bei einer Demo mitlaufe. Du nicht? Mit der Teilnahme an einer Demo drückt man doch normalerweise aus, dass man sich mit den Inhalten der Demo identifiziert, während man ein Gebäude auch dann besichtigen kann, wenn man mit den dort vertretenen Weltanschauungen nichts am Hut hat oder ihnen kritisch gegenüber steht.
Wie gesagt, ich habe generell mit Religonen nichts am Hut und besichtige dennoch gelegentlich mal eine Kirche oder (wie neulich) eine Synagoge. Damit drücke ich aber nicht aus, dass ich die Religionen unterstütze oder mich als Anhänger bezeichnen würde. Bei einer Demo hingegen würde ich definitiv nur mitlaufen, wenn ich mich als Anhänger der Bewegung sehen würde, ansonsten halte ich mich von der Demo fern. Das ist zumindest bei mir ein Unterschied.
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