Tätigkeiten mit geringem Stundenlohn ausführen, wann?

vom 07.10.2015, 08:24 Uhr

Inzwischen gibt es ja den Mindestlohn und alle Menschen, die angestellt sind, erhalten diesen Mindestlohn. Allerdings gibt es natürlich noch Freiberufler oder auch Selbstständige, die sich nicht einfach so auf den schönen Mindestlohn verlassen können. Ein Bekannter von mir arbeitet beispielsweise nebenbei noch und verdient sich ein kleines Taschengeld. Allerdings ist der Stundenlohn von seiner Tätigkeit verschwindend gering.

Für diesen Stundenlohn würde ich nicht aufstehen und schon gar nicht arbeiten. Er wiederum macht es gerne, weil ihm die Arbeit sehr viel Spaß macht. Er sagte, dass er jede Arbeit zu einem ganz geringen Stundenlohn machen würde, wenn sie ihm Spaß machen würde. Das ist eine gute Einstellung, allerdings kommt er so ja nicht wirklich auf einen grünen Zweig.

Wie ist eure Einstellung dazu? Unter welchen Voraussetzungen würdet ihr Tätigkeiten mit einem geringen Stundenlohn ausführen oder einfach für euch selbst machen? Wie wichtig ist der Faktor Spaß?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Einstellung dazu ist, dass eine gewisse getätigte Arbeit und angemessen entlohnt und belohnt werden muss. Dafür setzt man schließlich seine gesamten Ressourcen wie Zeit, Arbeitskraft etc. ein.

Es ist für mich ein Unding, dass es Modelle wie Ein Eurojobs oder sogenannte Basisjobs gibt. Entweder ich kann mir einen Mitarbeiter für einen gewissen Lohn leisten oder nicht. Der Lohn ist für mich eine Art Anerkennung.

Beispiel: Wenn ich bei einem Ein Euro Job nur einen Euro pro Stunde bekommen und 8 Stunden am Tag arbeiten gehen würde, wären das 8 Euro. Ein Kollege der die Selbe Arbeit macht, ist normal fest angestellt und bekommen für die selbe Tätigkeit im selben Zeitraum das 5-10 Fache. Ist meine Arbeit weniger wert, weil sie weniger vergütet wird?Ich würde mir da als Ein Euro Kraft eigentlich doof und veräppelt vorkommen.

Viele Unternehmen oder das Jobcenter versuchen einen das dann so schmackhaft zu machen, dass man schließlich rauskommt und zwar unter Leute, Anerkennung bekommt weil man ja arbeitet usw... Im Alltag hingegen angekommen, merkt man oft aber schnell, dass man weder Anerkennung dafür bekommt sondern eher Spott (Wie kannst du nur für den Lohn arbeiten?) Den Kühlschrank macht das auch nicht voll.

Ist übrigens nicht nur bei Ein Euro Jobs so sondern auch bei Löhnen von Zeitarbeitsfirmen & Co. Man darf nicht vergessen, 8,50 € ist ein Bruttolohn, da gehen noch so viele Ausgaben ab, eventuelle Fahrtkosten ob man Arbeiten auf den genannten Basen moderne Sklaverei nennen kann, muss Jeder für sich selbst entscheiden.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ein niedrigen Stundenlohn würde ich nur akzeptieren, wenn ich gar keinen anderen Job finden würde. Und auch da gilt eine eine Schmerzgrenze, schließlich muss ich meine Familie ernähren können. Wobei das für Arbeiten in Angestelltenverhältnis gilt.

Ich bin Freiberuflerin. Aufträge nehme ich nur zu festen Konditionen an. Nur um einen Auftraggeber zu gewinnen oder zu halten, werde ich nicht günstiger. Denn es ist sehr aufwendig, später höhere Preise durchzusetzen. Projekte werden auch nicht danach kalkuliert, ob mir der Inhalt Spaß macht oder nicht. In die Kalkulation fließen der Arbeitsaufwand und die Konkurrenzlage ein. Themen rund um Mode oder Tiere sind günstiger als Fachartikel zu wirtschaftlichen oder medizinischen Themen. Dabei erstelle ich letztere lieber.

Hunde und Pferde sind mein Hobby, trotzdem verschenke ich keinen Unterricht oder Beritt und arbeite für wenig mit einem Hund. Arbeit muss leistungsgerecht entlohnt werden. Nur weil ein Job Spaß macht, kann man nicht von Luft und Liebe leben.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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