Täglich mindestens eine warme Mahlzeit brauchen?
Viele in meinem Umfeld essen drei bis fünf Mahlzeiten - inkl. kleiner Zwischenmahlzeiten - am Tag. Ich bin jemand, der sogar prinzipiell auch mit zwei Mahlzeiten am Tag zurecht kommt.
In unseren Kaffeeklatschrunden mit Freundinnen kam letztens das Thema auf, was wir wann kochen und wer sich grundsätzlich um die Essenspläne kümmern muss. Dabei stellten wir dann auch fest, dass uns persönlich eigentlich nichts fehlen würde wenn wir z.B. morgens ein Müsli, mittags einen Salat und abends ein Wurst- oder Käsebrot essen würden.
Lediglich eine Freundin in diesem Gespräch war gegenteiliger Meinung und meinte, dass sie zumindest eine warme Mahlzeit am Tag bräuchte. Ob das jetzt der Porridge zum Frühstück, das warme Hauptgericht am Mittag oder Abend oder einfach nur eine Tasse Suppe ist, etwas Warmes im Magen bräuchte sie täglich, sonst wäre sie essenstechnisch unzufrieden, unabhängig davon wie groß das eigentliche Sättigungsgefühl an sich ist.
Einige meiner Freundinnen pflichteten dem schließlich bei, was deren Männer und Kinder betrifft. Sie hätten auch das Gefühl, würde es nicht mindestens täglich eine warme Mahlzeit geben, bestünde ein Unzufriedenheitsgefühl. In Ausnahmefällen, gerade an heißen Tagen, käme es gelegentlich dann doch vor. Meist wäre es dann aber so, dass sie das Gefühl hätten Kinder und Mann hätten verstärkt das Gefühl zu Naschereien zu greifen - sprich Eis, Knabbereien etc.
Braucht ihr auch täglich mindestens eine warme Mahlzeit oder seid ihr auch mit kalter Ernährung vollkommen zufrieden/gesättigt? Kocht ihr vielleicht sogar nur an speziellen Tagen und esst ansonsten nur kalt? Ist das bei euch jahreszeitabhängig?
Eigentlich brauche ich keine warme Mahlzeit am Tag, aber mir persönlich wäre es schon lieb, wenn es dann zumindest eine warme Komponente gäbe. So mag ich Salat mit Spiegelei und Bratkartoffeln sehr gerne oder Salat mit Hühnchenbruststreifen, die noch warm sind, oder halt etwas Ähnliches. Ich wäre auch mit kalten Speisen zufrieden, aber irgendwie sprechen mich warme Speisen schon eher an.
Okay, warmes Porridge oder Haferbrei finde ich mittlerweile echt widerlich. Da kann er noch so nett aufgehübscht sein, ich mag warmes Frühstück nur in Form von Backfischbrötchen oder Ähnlichem und muss Lust darauf haben. Ich möchte eigentlich eher am Mittag etwas Aufwendigeres oder halt eine größere Portion von einer Speise haben, sie muss nicht unbedingt warm sein.
Wir essen schon täglich mindestens eine warme Mahlzeit, das hat sich so eingespielt. Teilweise gibt es sogar zwei warme Mahlzeiten, was aber kein Muss ist. Da wir zwei aktuell sehr stressige Jobs haben, ist es schon insgesamt schöner, wenn es etwas Warmes gibt, deshalb kochen wir auch am Abend für den nächsten Tag vor, so dass wir nur aufwärmen müssen.
Wenn ich, wie die erwähnten "Männer und Kinder", mich nicht selber an den Herd stellen müsste, sondern gewohnt wäre, zum gefüllten Napf gerufen zu werden, wäre ich auch enttäuscht, wenn es nicht jeden Tag eine "warme Mahlzeit" geben würde. Als Kind und Jugendliche war ich ein täglich frisch gekochtes warmes Mittagessen gewohnt und habe es zugegebenermaßen als selbstverständlich hingenommen.
Erst später ist mir gedämmert, dass da Arbeit und Zeit drinsteckt und dass es verdammt einfach ist, etwas zu "brauchen", wenn man es frei Haus geliefert bekommt. Mittlerweile kenne ich auch etliche sonst normal entwickelte erwachsene Männer, die diesen geistigen Schritt nie vollzogen haben, und bis heute ihr "Unzufriedenheitsgefühl" äußern, wenn sie nichts gekocht bekommen.
Seit ich selber kochen muss, hat es sich größtenteils erledigt mit dem "Brauchen" einer warmen Mahlzeit. Wenn ich die Zeit und Energie zusammenkratze, mich abends noch an den Herd zu stellen, gibt es einen dampfenden Teller, ansonsten Müsli oder die berühmte "Brotzeit". Hätte ich Kinder, würde ich diese natürlich halbwegs gesund und schmackhaft bekochen, aber so koche ich meistens nur am Wochenende eine richtige Mahlzeit. Auch mein Tag hat nur 24 Stunden.
Obwohl ich als jemand, der wochentags allein lebt, mich selbst um meine Mahlzeiten kümmern muss, ist mir warmes Essen eigentlich schon wichtig. Eigentlich ist meine Hauptmahlzeit, die ich meistens am Abend esse, fast immer warm. Kalte Mahlzeiten sind bei mir in der Regel das Frühstück und das Mittagessen, das bei mir sowieso immer sehr klein ausfällt und in der Regel nur aus einem belegten Brot oder z.B. einem Linsensalat oder etwas ähnlichem besteht. Aber Abends esse ich bzw. wir so gut wie immer warm, und wenn es nur eine Suppe oder ein Eintopf ist.
Ich "brauche" natürlich nicht zwingend eine warme Mahlzeit am Tag, um zu überleben. Zwar bevorzuge ich normalerweise ein gehaltvolleres und somit in der Regel auch warmes Mittagessen, da dies unter der Arbeitswoche meine Hauptenergiequelle ist und ich morgens und abends zu wenig Zeit und Lust habe, mir etwas aufwändigeres zuzubereiten, aber es gibt eben Tage, an denen lassen es der Stresspegel und der Terminkalender eben nicht zu, dass man sich gemütlich 15 Minuten hinsetzt und seine Portion verspeist. Da muss es dann auch mit einem Brötchen, Riegel oder Snack gehen, von dem man zwischen Gesprächen, Dokumentation und Telefonaten immer mal etwas abbeißen kann.
Wenn ich frei habe, dann verzögert sich mein Essensplan meistens dahingehend, dass ich deutlich später frühstücke und mittags entsprechend noch gar keinen Hunger habe. Wenn ich mittags herum allerdings nichts oder nur Kleinigkeiten esse, habe ich abends schon Appetit auf eine "richtige" Speise und koche dann auch fast immer warm. Es kommt zwar im Sommer vor, dass ich mir auch gerne mal einen Salat anstelle einer gebratenen gemischten Pfanne oder eines Auflaufs mache, aber wichtig ist mir eben, dass es frisch zubereitet und angemessen in der Zusammensetzung ist.
Kurzum: Ja, ich habe gerne eine "warme" oder "gescheite" Mahlzeit am Tag, aber die Welt geht davon nicht unter, wenn es mal nicht machbar ist.
Bedeutet dein "brauchen", dass man sich selber um sein Esschen kümmern muss oder, dass man sich an den gedeckten Tisch setzen und einfordern darf? Ich habe nämlich schon einige Exemplare kennen gelernt, bei denen es mit dem "brauchen" ganz schnell vorbei war als ihnen klar wurde, dass man dafür entweder selber arbeiten muss oder entsprechend mehr Geld ausgeben muss.
Was ich "brauche" ist aber tatsächlich eine gewisse Abwechslung in meiner Ernährung und da hat man nun mal deutlich mehr Möglichkeiten wenn man einen Herd oder Backofen nutzen kann. Wenn es richtig heiß ist und ich nichts warmes auf dem Teller haben möchte koche ich öfter trotzdem so etwas wie Nudeln oder Kartoffeln für Salat. Eine Woche nur Sandwiches fände ich schon langweilig.
Cloudy24 hat geschrieben:Bedeutet dein "brauchen", dass man sich selber um sein Esschen kümmern muss oder, dass man sich an den gedeckten Tisch setzen und einfordern darf? Ich habe nämlich schon einige Exemplare kennen gelernt, bei denen es mit dem "brauchen" ganz schnell vorbei war als ihnen klar wurde, dass man dafür entweder selber arbeiten muss oder entsprechend mehr Geld a
Wie erwähnt gehöre auch ich zu den männlichen Exemplaren, und somit anscheinend zu der Gruppe Menschen, die potenziell eher "ihr Esschen" brauchen. Wider Erwarten lebe ich allerdings unter der Woche allein, was bedeutet, dass ich erstaunlicherweise selbst in der Lage bin, mir "mein Esschen" selbst herzustellen. Und dennoch bevorzuge ich insbesondere zum Abendessen warme Speisen, die ja keineswegs immer kompliziert herzustellen sind.
Das schwankt bei mir. Es gibt Phasen, in den ich überhaupt nichts Warmes brauche und mir eine Tasse heißer Kaffee zu einem Butterbrot reicht. Ich bin ein Brotesser und esse manchmal dreimal am Tag belegte Brote. Allerdings habe ich manchmal ein sehr großes Bedürfnis nach einer warmen Mahlzeit. Solche Phasen können auch mehrere Tage hintereinander anhalten. Zur Zeit esse ich jeden Tag eine richtige warme Mahlzeit, was ja nicht viel Aufwand bedeuten muss.
Mein Mann war ein Mensch, der unbedingt jeden Tag etwas Warmes brauchte, sonst war er schlecht gelaunt. Wenn wir nach einer langen Zugfahrt von unseren Italienurlauben mit den Kindern abends nach Hause kamen, musste er immer noch etwas Warmes aus der Pizzeria holen. Ich hätte das nicht gebraucht. Während der Zeit, in der wir die Aufteilung hatten, dass ich mit den Kindern zu Hause war und er auswärts arbeitete, habe ich natürlich während der Woche gekocht, er ab und zu am Wochenende. Als ich dann wieder arbeitete, war die Aufgabenverteilung natürlich wieder eine andere und er hat auch gekocht. Ich denke, er hat sich fair am Haushalt beteiligt.
blümchen hat geschrieben:Ich bin ein Brotesser und esse manchmal dreimal am Tag belegte Brote.
Das mag ein Faktor sein, der mit beeinflusst, in wieweit wir warmes Essen bevorzugen. Denn ich bin beispielsweise kein großer Brotesser und ich könnte auch mit wenig Brot auskommen. Richtiges Brot vom Laib esse ich nur selten. Wenn, dann bevorzuge ich Brötchen oder Laugengebäck, aber in kleinen Mengen. Ich denke, meine Essensvorlieben haben sich unter anderem auf meinen Reisen entwickelt, und meiner Erfahrung nach gibt es in vielen Ländern den Brauch, viele warme Mahlzeiten zu essen.
lascar hat geschrieben:Wie erwähnt gehöre auch ich zu den männlichen Exemplaren, und somit anscheinend zu der Gruppe Menschen, die potenziell eher "ihr Esschen" brauchen.
Keine Ahnung, wie man in meine Aussage jetzt irgendwie eine geschlechtliche Zuschreibung hinein interpretieren kann, aber ich persönlich konnte mit Geschlechterklischees noch nie viel anfangen und denke, dass es langsam Zeit wird, dass wir uns davon alle verabschieden. Ich kenne übrigens mehr männliche als weibliche Hobbyköche, aber das nur mal so nebenbei.
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