Studium wegen Themen die nicht interessieren ganz ablehnen?
Eine Freundin überlegt, ob sie nicht studieren gehen sollte. Sie hat auch ein Studium gefunden, dass sie sehr interessant finde. Allerdings hat sie nun an einer Uni gesehen, dass dort auch zwei Themen behandelt werden, die sie gar nicht interessieren und die sie sogar als nicht relevant ansieht.
Daher überlegt sie nun, ob sie das ganze Studium dann eher sein lässt. Ich habe nicht viel Ahnung von studieren und Unis, habe ihr aber erst mal geraten, dass sie ja auch an anderen Universitäten mal nach diesem Studium schauen kann und welche Themen da behandelt werden. Bei manchen unterscheiden sich die Studiengänge ja durchaus auch.
Würdet ihr ein Studium ablehnen, wenn dort mehrere Themen behandelt würden, die euch nicht interessieren? Würdet ihr das Studium dann trotzdem antreten oder lieber an einer anderen Uni schauen?
Das kommt ganz darauf an, wie stark die uninteressanten Themen gewichtet sind. Bis zum Bachelor sind es bei mir zum Beispiel 7 Semester, wenn darin dann zwei, drei Module drankommen, die mich nicht interessieren, ist das nun kein Beinbruch. Wenn dagegen jedes Semester 5 von 6 Modulen uninteressant sind, würde ich garantiert nicht genau dieses Fach an genau dieser Uni studieren.
Ich habe momentan auch zwei Module, die mich mäßig bis gar nicht interessieren. Wissenschaftliches Arbeiten, was sicher halbwegs nützlich wäre, wenn der Typ sich mal etwas kürzer fassen und nicht 90min lang darüber reden würde, dass die Aussage "Es gibt schwarze Schwäne" wissenschaftlich nicht widerlegt werden kann, da man ja nicht alle Schwäne der Welt ansehen kann. Und InDesign, was an sich halbwegs interessant wäre, was ich aber wahrscheinlich nicht brauchen werde. Ich will immerhin in Richtung Programmieren und Game Design gehen, während InDesign eher für Printmedien ist, womit ich wohl weniger zutun haben werde.
Aber das sind eben nur zwei Module im ersten Semester, und die vom 2. bis zum 4. scheinen alle interessant zu sein. 5./6. ist eh weitestgehend frei wählbar, und 7. ist Projekt/Bachelorarbeit. Und ich denke, 2 unschöne Module von insgesamt 36 sind verkraftbar.
In meinen Augen kommt es auch darauf an, was man mit seinem Studium dann später anfangen möchte. Wenn man nur aus Spaß an der Freude studiert, wie es viele Senior- oder Gaststudenten tun, trifft man Entscheidungen für oder gegen einen Studiengang natürlich unter ganz anderen Voraussetzungen als wenn man versucht, eine, im Idealfall lukrative und erfolgreiche Karriere darauf aufzubauen.
Im letzteren Fall würde ich schon sagen, dass man sich dann auch Veranstaltungen und Themenbereiche antun muss, die einen nicht unbedingt interessieren. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass es irgendein Studium gibt, das zu hundert Prozent interessant ist. Und selbst wenn sich tatsächlich jede Veranstaltung auf dem Papier top anhört, kann immer noch ein langweiliger oder unsicherer Dozent selbst faszinierende Inhalte ruinieren.
Ich bin daher der Meinung, dass man, wenn man ein Studium ernsthaft betreiben und berufliche Vorteile daraus ziehen will, damit rechnen muss, dass es nicht immer supertoll und interessant zugeht, sondern sich manchmal auch in die Länge zieht. Wenn es "nur" um die Horizonterweiterung und den Zeitvertreib geht, wäre es dagegen eher sinnlos, sich in Veranstaltungen zu setzen, die einen nicht interessieren.
Ich denke, dass man gerade am Anfang überhaupt nicht abschätzen kann, was interessant wird und was nicht. Immerhin liest man da nur ein paar Begrifflichkeiten und kann damit in der Regel noch nichts oder nur zu wenig anfangen. Wenn man da aber nur Sachen liest, die man nicht interessant findet, sollte man sich vielleicht beraten lassen und sich einen anderen Studiengang suchen.
Auch im Studium kommt es nun mal vor, das dort Themen behandelt werden, die einen mal mehr und leider auch mal weniger oder gar nicht interessieren, daher ist es auch immer besser, wenn man ich Vorher darüber ausgiebig informiert und sich mit anderen Studenten darüber austauscht, welche Erfahrungen diese selber damit gemacht haben.
Wenn ich mich allerdings für einen Studiengang interessiere, so muss ich auch nun mal davon ausgehen, dass auch Themen darin vorkommen, die mich nicht so sehr interessieren, aber da muss man dann wohl auch durch. Wichtig ist mir hierbei nur, wie das Gleichgewicht dabei ist, sollte es so sein, das die Themen, die mich interessieren und ansprechen natürlich überliegen, sonst wirft man am Ende noch hin und vergeudet somit nur wertvolle Zeit.
Mein Fazit lautet daher, es ist wichtig sich darüber vorher im Klaren zu sein, welcher Studiengang für einen persönlich der richtige sein wird.
Das Leben ist kein Ponyhof und ich möchte mal das Studium sehen, was wirklich 100% passt. Es wird immer Themen geben, die einen weniger interessieren, als andere Themen. Ich habe bisher auch kein Studium gefunden, wo ich gesagt hätte, dass da alle Module interessant sind. Das geht auch kaum. Durch einige muss man eben durch.
Wichtig ist doch nur, wieviele Module uninteressant sind und in wie weit die wichtig für das Studium an sich sind. Ich habe 2-3 Module in insgesamt 6 Semestern (1 Semester hat meistens 6 Module), die mich wirklich gar nicht interessieren. Da gehe ich entweder nicht hin und absolviere dann so nur die Prüfung, oder ich gehe nur sporadisch. Mal sehen.
Aber ich habe niemals darüber nachgedacht, das komplette Studium deswegen nicht zu machen. Es gibt auch genug Module, die so interessant sind, dass es sich allein deswegen lohnt, in die Uni zu gehen und genau dieses Fach zu studieren. Sicherlich möchte man lieber nur solche Module haben. Aber die Interessen der einzelnen Studenten sind auch verschieden und man muss ja möglichst viele Leute ansprechen mit den Themen und nicht nur ein paar.
Also wenn man jedes Studium ablehnen würde nur weil es Themen dabei gibt die einen nicht interessieren, dann hätten wir so gut wie keine Studenten mehr. Es kommt doch darauf an, was man hinterher damit anfangen möchte und auch wie stark das ganze gewichtet ist. Wenn man sich rein gar nicht für Mathematik interessiert, dann macht es keinen Sinn Mathematik auch studieren zu wollen. Wenn es aber nur am Rande behandelt wird weil es mit dazu gehört, dann ist das ganz anders gewichtet und man kann damit schon Leben.
Auch in meinem Studium gab es immer wieder Dinge die mich nicht die Bohne interessiert haben aber einfach mit dazu gehört haben. Leben in der Lage war der Spruch der passend dazu war und ich habe das beste daraus gemacht, auch wenn ich mich nicht jedem Thema und jeder These anschließen kann oder das auch toll fand, so habe ich meine Prüfungen darin abgelegt und gut war. Hinterher hatten diese Themengebiete auch keinerlei Bedeutung mehr und spielten für mich auch keine Rolle.
Blödsinn ist es aber, dass man nur Begriffe ließt und daran schon festmacht ob das interessant ist für einen oder nicht. Jeder normale Mensch befasst sich vorher mit seinem Studiengang und schaut auch weiter hinein in die verschiedenen Module. Dort kann man schon erkennen was behandelt wird und was einen interessiert oder auch nicht. Wer das ganze nur oberflächlich anschaut und nur mal drüber ließt, der hat ohnehin in meinen Augen kein ernsthaftes Interesse an einem Studium und ganz falsche Vorstellungen davon. Beratung braucht man auch nur dann, wenn man zu faul ist sich selbst die Informationen zu beschaffen was dank Internet heute ein leichtes ist.
Ich bin der Ansicht, dass es kein Studium gibt, das wirklich hundertprozentig den eigenen Interessen entspricht. Wenn ich zum Beispiel an meine Studienzeit zurückdenke, sehe ich ganz deutlich. Ich hatte mich nach dem Abitur darauf vorbereitet, nie wieder mit solchen nervigen Fächern wie Chemie, Physik und Mathematik konfrontiert zu werden und dachte, ich studiere nur das, was mir Spaß macht und mich interessiert.
Ironischerweise musste ich dann aber jeweils ein Semester Statistik belegen und später auch Chemie und Physik. Es hat mir keinen Spaß gemacht, aber da musste ich durch. So gesehen, war es auch überflüssig vom Inhalt her, weil ich beruflich gar nichts mit Chemie, Physik oder Statistik zu tun habe. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Wenn man den Abschluss möchte, muss man sich da eben durchquälen, sonst könnte man sich genauso gut als Gasthörer in die Vorlesungen setzen und dann wirklich nur das besuchen, was einem gefällt.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1192mal aufgerufen · 11 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Gorgen_
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam? 1158mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: M. Mizere · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam?
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal? 528mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Ramones · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Familie & Kinder
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal?
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen? 1142mal aufgerufen · 13 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Urlaub & Reise
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen?
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten? 391mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Crispin · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten?