Studentenwohnheim in Innenstadt sinnvoll?

vom 18.06.2015, 18:23 Uhr

In der Stadt meines Freundes ist die Innenstadt im Moment am Veröden. Unweit der Innenstadt hat ein riesiges Einkaufszentrum vor Jahren eröffnet und seitdem zieht es immer mehr Menschen weg von der Fußgängerzone der Innenstadt hin zu diesem Einkaufszentrum, wo die Angebotsvielfalt und -dichte viel höher ist.

Jetzt hat sich die Stadt aber einiges überlegt, um die Innenstadt wieder zu beleben. So ist in der Innenstadt ein riesiger Karstadt, der einige Räume besitzt, die nicht mehr gebraucht werden. Diese sollen für die Uni umgebaut werden, damit Studenten diese nutzen können. Auch leer stehende ehemalige Einzelhandelsgeschäfte sollen in Studentenwohnheime umgebaut werden, um mehr Wohnraum für die Studenten zu schaffen.

Welchen Sinn hat aber ein Studentenwohnheim mitten in der Innenstadt? Laut dem Bodenrentenmodell sind die Bodenpreise mitten im Zentrum aufgrund der kurzen Wege am höchsten, somit müssten die Studenten doch sehr hohe Mieten zahlen, um dort wohnen zu können. Würden solche Studentenwohnheime überhaupt nachgefragt werden?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei uns gibt es 2 Studentenwohnheime. Eines in der Stadt und ein anderes ein bisschen außerhalb des Stadtkerns beim Hauptgebäude der Uni. Bei uns macht das durchaus Sinn, weil die Uni komplett über die Stadt verteilt ist. Ich denke, dass es für die Studenten auch durchaus schön ist direkt in der Stadt zu sein. Zumal da ja auch mehr gezahlt wird, Hauptsache man hat erst mal etwas gefunden. Ich finde es auf jeden Fall nicht schlimm, wenn man ein Studentenheim in die Innenstadt baut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum muss ein Zimmer in einem Wohnheim in der Stadt teurer sein? Hier bei uns kosten 14 qm, einfach möbliert, mit Telefon, Internet und Kabelanschluss 185 Euro Warmmiete. Zu den verschiedenen Instituten sind es etwa 1.000 Meter, die Fußgängerzone ist vielleicht 150 Meter entfernt.

In der Nachbarstadt liegen die Wohnheime in den Außenbezirken, zur Uni ist es genauso weit, zur Stadt kommt man zu Fuß nicht, dazu muss erst die Bahn erreichen und 10 Minuten fahren. Dafür zahlt man für ein kleineres Zimmer 22 Euro mehr.

» cooper75 » Beiträge: 13430 » Talkpoints: 519,61 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke, dass ein Studentenwohnheim in der Innenstadt dennoch sehr gefragt wäre, auch wenn die Mieten sehr hoch sind. Wenn ich mir so den Wohnungsmarkt in der Stadt anschaue, in der meine Uni liegt, dann kann man nur den Kopf schütteln. Da eine Wohnung zu bekommen, ist einfach unmöglich und Studenten zahlen da locker vierstellige Beträge als Belohnung, um irgendeine Bleibe zu finden. Studentenwohnheime gibt es zwar, wobei die Wartelisten auch ewig lang sind. Es gibt schlicht und einfach viel zu wenige Wohnungen für viel zu viele Menschen. Von daher wäre da absolut jede zusätzliche Bleibe gerne gesehen.

Viele Studenten sind auch bereit, viel zu bezahlen, wenn sie eben nichts anderes finden. Viele Studenten bekommen auch recht viel Geld von den Eltern, so dass sie etwas mehr Geld haben und sich auch teure Unterkünfte leisten könnten. Und wenn man nichts anderes mehr findet, dann nimmt man eben auch etwas teureres. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig.

Wohnungen in der Innenstadt sind dabei ja auch immer sehr gefragt, auch wenn sie teurer sind. Die zentrale Lage ist jedoch einfach praktisch und man kommt auch zu Fuß gut zurecht. Man kann zu Fuß zum Einkaufen und wohnt direkt in der Stadt, wo es sicherlich auch Bars und Restaurants gibt. Gerade für Studenten ist diese Lage ja eigentlich perfekt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wie man die Mieten für Wohnheime festlegt, das habe ich bis heute nicht durchschaut. Aber mit dem Stadtteil scheint es zumindest bei uns sehr wenig zu tun zu haben. Ich habe sehr weit außerhalb in einer ehemaligen Kaserne gehaust und war sehr unglücklich. Mein Zimmer hat 310 Euro warm gekostet (Großstadt halt...).

Ein Kommilitone von mir ist in ein sehr modernes Wohnheim gezogen. Sein Zimmer ist zugegeben kleiner als mein damaliges, aber er wohnt fünf Gehminuten von der Uni entfernt, es gibt Putzfrauen (!) und allgemein sieht es dort sehr gut aus. Gemeinschaftsräume mit Fernseher gibt es sogar auch. In meinem alten Wohnheim gab es nichts davon. Er zahlt nur 240 Euro, obwohl er direkt im Zentrum wohnt und es allgemein ein Unterschied von zwei Welten ist, was die Wohnverhältnisse betrifft.

Daher kann ich mir gut vorstellen, dass euer geplantes Wohnheim gar nicht mal zu Wucherpreisen angeboten werden wird und sich genug Interessenten finden. Die Innenstadt wird dadurch sicherlich auch belebter.

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