Studenten Jobticket anbieten sinnvoll?

Ich habe einen jüngeren Bruder, der im Oktober mit seinem Studium anfangen wird. Er wird kein Bafög bekommen und da er unseren Eltern nicht zur Last fallen möchte, sucht er sich schon einen Studentenjob in seiner neuen Uni-Stadt. Er hat auch einen tollen Job in Aussicht, wobei der Job im Oktober anfangen soll, passend zum Studium eben.

Er kam total begeistert vom Vorstellungsgespräch und erzählte dann auch, dass ihm sogar ein vergünstigtes Jobticket angeboten worden wäre, damit er eben keine Unkosten hätte, wenn er regelmäßig zur Arbeit kommt. Er war ziemlich ernüchtert, als ich ihm dann sagte, dass er das in unserem Bundesland an seiner Uni gar nicht braucht. Denn seine Uni hat das so genannte Semesterticket, womit er im ganzen Bundesland herumfahren und den ÖPNV benutzen darf.

Da noch zusätzlich ein Jobticket zu kaufen ist doch ziemlich sinnfrei und mir erschließt sich das nicht, warum der potentielle Arbeitgeber das noch so betont hat als wäre das etwas besonderes und als wäre er besonders großzügig. Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man Studenten ein Jobticket anbietet, obwohl sie ein Semesterticket haben?

Ich kann dir nicht sagen, ob das bei Euch auch so ist, aber bei uns muss man das Semesterticket nicht mit Zug und Bahn nehmen. Dann zahlt man nämlich nur den Semesterbeitrag an sich. Für einige Studenten ist das schon sinnvoll, denn ich zum Beispiel pendel mit dem Auto (weil ich es zeitlich sonst nicht schaffen würde) und in meiner Stadt selbst benötige ich keine öffentlichen Verkehrsmittel, da ich alles erlaufen könnte.

Insofern ist es keine Selbstverständlichkeit, dass alle Studenten die Möglichkeit nutzen, in ihrem Semesterticket auch die öffentlichen Verkehrsmittel hinzuzufügen. Mit dem Jobticket kenne ich mich nicht aus und weiß nicht, ob das preislich dann einen Unterschied macht. Möglicherweise kommt man da ja wirklich billiger, denn der Beitrag für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist auch nicht ohne und das muss man sich wirklich gut überlegen und mal ausrechnen. Nutzt man alle öffentlichen Verkehrsmittel regelmäßig, dann ist das Semsterticket in vollem Umfang definitiv sinnvoll.

Ich spare 146€ im Semester ohne die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Auch wenn ich mit dem Auto zur Uni fahre, ist das für mich billiger - zumindest in diesem Semester. Studenten arbeiten ja keine 40 Stunden in der Woche und wenn man davon ausgeht, dass man vielleicht nur an zwei Tagen (was üblich ist) arbeitet, dann ist so ein Jobticket vielleicht am Ende günstiger.

Ich kann dir nicht sagen, ob das bei Euch auch so ist, aber bei uns muss man das Semesterticket nicht mit Zug und Bahn nehmen

Also an seiner zukünftigen Uni ist das eine obligatorische Sache und nicht verhandelbar. Er muss also das Semesterticket bezahlen und bekommt es auch, egal ob er es nutzt oder nicht und mit seinem Semesterticket könnte er sämtliche Busse und Bahnen im ganzen Bundesland benutzen. Das wäre also schon kostengünstiger als ein Jobticket, was nur für das Stadtgebiet gilt.

Nicht jeder Student hat auch automatisch ein Semesterticket. Aber davon gehst du nun aus, weil dein Bruder das an seiner Universität einfach bekommt. Hier ist es eher so der Fall, dass sich der Student darum selbst kümmern muss und das auch selbst kaufen wenn er eines braucht. Die Universität hat damit rein gar nichts zu tun.

Von daher kann man es sich dann schon aussuchen und auch entscheiden welche Form man wählt. Das Semesterticket ist hier teurer, einfach weil man damit weiter fahren kann als mit einem einfachen Jobticket. Von daher kann sich das Jobticket dann schon lohnen, wenn man einfach nur in der Stadt fahren möchte um von A nach B zu kommen damit man nicht auf das teurere Semseterticket zurück greifen muss, weil man vielleicht gar nicht durch das ganze Bundesland fahren möchte.