Stubenarrest mitten in den Sommerferien geben?
Weil die neunjährige Tochter der Mutter A ständig erst später nach Hause kommt als sie soll, hat das Kind zwei Wochen Stubenarrest bekommen. Es ihr nur zu sagen oder eine Ermahnung hat nichts gebracht. Nun jammert das Kind, dass somit die letzten zwei Ferienwochen keine Ferien mehr waren. Würdet ihr euer Kind auch während der Ferien mit Stubenarrest bestrafen?
Also wenn sich das Kind wirklich ständig den Geboten der Mutter A widersetzt würde ich exakt gleich handeln und würde hier auch mit Hausarrest reagieren. Natürlich würde ich dafür aber ein anderes Programm auffahren, von dem die Tochter vielleicht auch profitieren kann. Eventuell Ausflüge, Wandertage, Schwimmbadbesuche etc. aber das ist dann eben alles unter Aufsicht, was ja klar sein sollte.
Ich finde nicht, dass es Sinn macht, den Kindern immer alles durch gehen zu lassen, nur weil Sommerferien sind. Die Kinder neigen nämlich wirklich dazu, ihre Grenzen auszunutzen. Das beginnt beim Schlafen gehen: Ah jetzt sind ja Sommerferien, jetzt kann ich so lange wach bleiben, wie ich will. Und das endet eben genau beim Nicht einhalten von ausgemachten Dingen, wie eben das nach Hause kommen zu einer gewissen Uhrzeit.
Aber ich mache es meistens so, dass ich es umgekehrt handhabe. Wenn meine Tochter früher als abgemacht nach Hause kommt, dann darf sie dafür noch einmal für eine gewissse Zeit ausgehen. Sie weiß das und kommt deshalb meistens immer überpünktlich nach Hause.
Aber sie hat durchaus auch schon Stubenarrest in den Sommerferien bekommen. Man muss aber zugeben, dass man sich damit selber straft weil die Kinder einem so lange auf die Nerven gehen, bis man sie freiwillig wieder raus lässt. Es ist aber so, dass man wie gesagt, mit solchen Ersatzaktivitäten, die einem vielleicht selber Spaß machen, dem entgegen wirken kann.
Jederzeit! Ich würde keine Rücksicht darauf nehmen, ob Ferien sind oder auch nicht. Denn wenn dauerhaft sich nicht an die Abmachungen und Regeln gehalten wird, die junge Dame nur das macht was ihr beliebt, dann wird das Sanktioniert und zwar direkt und nicht erst in mehreren Wochen oder gar Monaten, nur weil dann keine Ferien mehr sind.
Auch wenn sie jetzt jammert, denn die ganzen Sachen hat sie sich selbst eingefahren und das soll sie begreifen. Von daher würde ich auch nicht auffahren mit anderen Dingen als Alternative, damit das Kind noch belohnt wird und nichts daraus lernt. Stubenarrest heißt Zuhause bleiben, darüber nachdenken was man angestellt hat und sich auch damit auseinandersetzen und das kann Kind definitiv nicht, wenn es dann jeden Tag irgendwohin Gassi geführt wird und Spaß hat.
Man kann sagen, wenn die 14 Tage vorbei sind und sich das Kind in der Zeit gebessert hat, dass man das Verhalten dann lobt indem man einen Ausflug macht oder auch erst hinterher, wenn die Regeln nach dem Stubenarrest eingehalten werden. Ansonsten ist das in meinen Augen keine konsequente Sanktion, aber ob Ferien sind oder nicht, spielt keine Rolle. In den Ferien trifft so etwas auch mehr, als wenn das unter der Schulzeit stattfindet, da dort der halbe Tag dann ohnehin in der Schule verbracht wird und man "Unterhaltung" hat und sicherlich nicht darüber nachdenkt, warum es soweit gekommen ist.
Auch wenn es auf die eigenen Nerven geht, einen Tod muss man sterben und auch Kinder haben sich alleine zu beschäftigen und wer sagt denn nicht, dass man das 10 jährige Kind nicht auf sein Zimmer verweisen kann und es sich dort alleine beschäftigen soll? Mit solchen Auszeiten und nicht dem dauerhaften hocken auf dem Kind, kann man auch als Elternteil seine Nerven schonen.
Ich weiß auch was es heißt mit Stubenarrest, ich hatte ein komplettes Jahr das Vergnügen damit, aus einer Laune heraus da mein Erzeuger mir Dinge unterstellt hat, die nicht der Tatsache entsprochen haben. Da er aber sich "cool" und "wichtig" machen musste in der Öffentlichkeit vor dem halben Kaff, gab es diese Strafe und die das eigentlich gemacht haben, haben sich ins Fäustchen gelacht. Es ging hierbei um das Randalieren von öffentlichem Eigentum, sprich das Bushäuschen wurde komplett verwüstet und zerstört, die Polizei hat vier Jungen ermittelt die das waren und Sozialstunden ableisten durften dafür, aber mein Erzeuger behauptete dennoch Felsenfest, dass ich das gewesen bin bzw. mitgemacht habe, nur weil ich mich mit den Bengeln keine vier Wochen vorher geprügelt hatte.
Pech gehabt, würde ich sagen. Ich kenne den Ausdruck "Stubenarrest" selber zwar nur aus alten Kinderbüchern aus den Siebzigern, aber offensichtlich handelt es sich hier um einen Klassiker aus dem Repertoire der Versuche, Kinder erzieherisch in den Griff zu bekommen.
Wenn man es nicht gerade so macht wie bei Harry Potter, sprich die Tür zunagelt und gerade genug Essen zuteilt, dass der Nachwuchs und seine Eule nicht verhungern, erscheint der Entzug von Privilegien bei Fehlverhalten mir noch als eine relativ sinnvoller Erziehungsmethode. Und natürlich bringt "Stubenarrest" mehr, wenn man auch wirklich etwas verpasst.
Sprich, wenn draußen sowieso November herrscht und/oder die Brut sowieso froh ist, im eigenen Zimmer lesen und Computerspielen zu können, ist der Zweck dieser Maßnahme nicht halb so gut erfüllt wie mitten in den Sommerferien. Und dass Kinder und Jugendliche jammern, wenn sie ihren Willen nicht bekommen, ist wahrhaftig auch nichts Neues. Das machen Erwachsene auch.
Das ist doch in dem Fall eine super Sache. Immerhin wird sich das Mädchen richtig ärgern und extrem wütend sein. Sie muss verstehen, dass es Konsequenzen hat, wenn sie nicht hört und jedes Mal unpünktlich nach Hause kommt. Das geht so einfach nicht und was könnte dann für das Kind nerviger sein als in den Ferien zu Hause sitzen zu müssen?
Sie hatte ja auch die Möglichkeit zu hören, pünktlich zu sein und wenn sie der Meinung ist, dass sie die Regeln macht, muss sie Konsequenzen zu spüren bekommen und als Eltern muss man dann eben durch. Generell finde ich es nicht sinnvoll Stubenarrest zu geben, wenn das Kind nicht hört innerhalb der Wohnung, weil es dann die Bewegung oft löst, aber wenn das Kind draußen war und da nicht hört ist es wohl ein gutes Mittel.
Sorae hat geschrieben:Von daher würde ich auch nicht auffahren mit anderen Dingen als Alternative, damit das Kind noch belohnt wird und nichts daraus lernt. Stubenarrest heißt Zuhause bleiben, darüber nachdenken was man angestellt hat und sich auch damit auseinandersetzen und das kann Kind definitiv nicht, wenn es dann jeden Tag irgendwohin Gassi geführt wird und Spaß hat.
Das sehe ich genauso und ich verstehe nicht, wie man auf die Idee kommen kann, dass es Strafe genug ist, wenn das Kind unter Aufsicht Gassi geführt wird. Das ist doch nicht der Sinn vom Stubenarrest. Ich verstehe nicht, wie man nur so inkonsequent bei der Erziehung sein kann, dadurch lernt das Kind doch gar nicht, dass Handlungen auch immer Konsequenzen nach sich ziehen. Will man das Kind ewig in Watte packen oder was?
Mir persönlich wäre das egal, ob der Stubenarrest in den Schulferien verhängt wird oder zur Schulzeit. Ich wäre nicht bereit, da zig Ausnahmen zu machen, weil das Kind so traurig ist oder jammert oder weil Ferien sind oder was auch immer. Das ist meiner Ansicht nach nicht der Sinn von Erziehung. Die Konsequenzen folgen unmittelbar und ohne Ausnahmen und Extrawurst. Basta! Eine Belohnung kann hinterher immer noch erfolgen, wenn das Kind sich einsichtig zeigt und daraus gelernt hat. Aber doch nicht vorher oder während der Bestrafung an sich. Diese Logik kapiere ich nicht.
Ganz klares Ja. Wer nicht hören will, der muss fühlen. Das war immer der Spruch meiner Eltern und ich muss sagen, ich habe mich früher teilweise gut daneben benommen. Dann habe ich auch schon mal ein paar Tage oder eine ganze Woche Stubenarrest oder Hausarrest bekommen. Und das war teilweise auch in den Ferien.
Geschadet hat es mir nicht denke ich, aber ich merke es mittlerweile auch. Wenn Kinder nicht hören wollen, dann muss man ihnen eben auf anderem Wege als nur mit Gerede beibringen, dass einige Dinge nicht in Ordnung waren. Nur darauf zu verzichten, weil Ferien sind, kommt einem Freifahrschein gleich und hätte ich das früher gewusst oder bemerkt, dann hätte ich den auch genutzt.
Ich gebe gar keinen Stubenarrest, ich empfinde das als sinnlose Machtdemonstration, die Eltern in den Augen der Kinder nicht zu verlässlichen und überlegenen Ansprechpartnern macht. Ich halte auch den Spruch, wer nicht hören will muss fühlen, für total veraltet. Der bezieht sich immerhin auf die Prügelstrafe.
Ich finde Strafen sowieso wenig sinnvoll. Später ist auch keiner mehr da, der mit Strafen droht, wenn man von Straftaten absieht. Meine Kinder lernen, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. Deshalb haben Konsequenzen auch immer direkt mit dem Fehlverhalten zu tun und es gibt keine universellen Strafen wie Stubenarrest oder gestrichenes Taschengeld oder Internetentzug.
Wenn meine Kinder meinen ihre Unpünktlichkeit auszuleben, dann dürfen sie weiter ausgehen. Aber sie müssen früher wiederkommen, Verlängerungen und Ausnahmen gibt es erst einmal nicht, weil man ihnen nicht vertrauen kann. Den bisherigen Status müssen sie sich erst wieder erarbeiten. Wobei jeder Schritt in die richtige Richtung belohnt wird.
Die Frage ist doch, was möchte ich erreichen? Sollen die Kinder einfach als Befehlsempfänger funktionieren? Das ist nicht das Ziel meiner Erziehung. Ich möchte Kinder, die zuverlässig sind, auf die ich mich verlassen kann. Die wissen, warum diese Regeln gelten. Die Grenzen respektieren und sie bei Bedarf hinterfragen können, statt einfach zu bocken und sie zu brechen.
Ich finde solche Dinge wie Stubenarrest so antiquiert. Als würde man da einen Hund dressieren - haste pfui gemacht, folgt die Strafe. Kann man das nicht auch anders lösen? Wenn das Kind beispielsweise immer wieder gewisse Dinge nicht befolgt, kann man sich ja auch mal fragen, warum das so ist. Warum will das Kind immer länger wach bleiben? Vielleicht ist es noch gar nicht müde und ist es dann hilfreich, es dennoch ins Bett zu schicken? Wenn das Kind sein Zimmer nicht so aufräumt, wie die Eltern es wollen, ist es denn unbedingt notwendig, dass das Zimmer perfekt aufgeräumt ist? Man muss doch Regeln auch mal hinterfragen und nicht anfangen, aus dem Kind einen zu dressierenden Hund zu machen.
Hier ging es in dem Beispiel um Unpünktlichkeit, aber wir wissen ja gar nicht, wie die aussieht. Vielleicht kommt das Kind nur wenige Minuten zu spät. Manche bekommen ja schon die Krise, wenn jemand mal 5 min später kommt. Ist das so schlimm? Oder vielleicht muss das Kind extrem zeitig daheim sein, sinnlos zeitig und überschreitet das eben. Ich würde dem Kind ein Handy mitgeben und da soll es anrufen, wenn es später kommt oder ich rufe an und gut. Da weiß man dann, dass es nicht entführt wurde. Und dann würde ich mit meinem Abendprogramm einfach normal weitermachen und wenn das Kind dann nicht zum Abendessen da ist, würde ich eben alleine essen und das Kind bekommt nur das, was übrig ist. Das ist auch eine Konsequenz, aber keine, die ein Kind zum Empfänger von Befehlen degradiert.
Ohja, fünf Minuten Zuspätkommen sind schlimm. Eine Mutter kann in der Zeit Höllenqualen erleiden. Und es ist sehr wichtig, dass man sich auf sein Kind bezüglich Pünktlichkeit voll und ganz verlassen kann. Meine Mutter wohnte damals echt nur einen Häuserblock von unserem entfernt, aber trotzdem beharrte ich auf Pünktlichkeit. Zweimal kam das Kind ca. drei Minuten später heim als verabredet war. Ich sprach mein Kind darauf an und es sagte mir, dass die Oma es immer noch im Flur ansprach und aufhielt.
Ich sagte dem Kind dann, dass es die Zeit dann halt einplanen müsste und sich eben fünf Minuten eher fertig machen sollte. Und siehe da, es klappte einfach wunderbar. In den ganzen Jahren kam mein Kind nie, bis auf diese zwei Ausnahmen, zu spät nach Hause. Für mich ist das total wichtig gewesen, da ich mir ziemlich schnell Sorgen machte. Ausgehsperre halte ich auch für nicht besonders angemessen. Ich selbst hatte die nie verhängt.
Viel wichtiger wäre hier, mit dem Kind Pünktlichkeit einzuüben, es dabei zu unterstützen, verlässlich zu werden. Zwei Wochen Ausgehsperre in den Ferien sind absolut nicht angemessen. Wenn ein neunjähriges Kind nicht den Anweisungen der Mutter folgt, dann muss man das mit ihr halt erlernen. Sie unterstützen und auf den Weg bringen und nicht einfach nur so abstrafen. Und außer dem sind zwei Wochen viel zu viel Strafe.
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