Stubenarrest mitten in den Sommerferien geben?

vom 07.08.2017, 19:55 Uhr

Es gibt nun einmal Regeln für eine Kind, die eingehalten werden müssen. Wenn ein Kind zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause sein soll und bewusst immer zu spät kommt oder öfters, als es vermeidliche Entschuldigungen erlauben, dann nenne ich das generell "Pech gehabt". Was haben Eltern denn sonst für Möglichkeiten, ein Fehlverhalten mit Konsequenz etwas "zu bestrafen"?

Bestrafen wäre vielleicht auch generell das falsche Wort, weil es eben in einer elterlichen Beziehung auf das Nehmen & Geben ankommt. Jedes Kind sollte sich an seine Pflichten halten und was er erhält es? Ein ruhiges Leben in einer gut funktionierenden Familiensituation.

Stubenarrest ist für viele eher so eine Machtdemonstration. Doch was wäre die Alternative? TV-Verbot für 3 Tage? Ist doch alles, wenn es mit etwas wegnehmen für Unpünktlichkeit zu tun hat, eher eine Bestrafung und damit eine Machtdemonstration, wie ich finde.

Ich habe schon öfters, ganz zu Anfang, Stubenarrest bekommen. Das hat mich jedoch anders, als meine Eltern erwartet haben, wenig gestört. Es wurde mir auch schon 6 Monate Stubenarrest sowie 1 Jahr angedroht und? Nach einer Woche durfte ich wieder raus und das Thema war durch. Deswegen habe ich das noch weniger ernst genommen und alle Machtdemonstrationen oder vermeidliche Strafen, wie Taschengeldentzug, TV Verbot & Co als Alternative zum Stubenarrest, waren bei mir wirkungslos.

Wenn es jedoch bei anderen klappt, wieso nicht? Sollte sich jedoch auf 1 bis 2 Wochen beschränken. Wobei auch vorsichtig gesagt sein muss, wenn das Kind körperlich durch den Stubenarrest abbaut oder seelisch einen Schaden nimmt, kann es auch als Freiheitsberaubung gelten. Da muss man extrem aufpassen, was im Rahmen ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Kätzchen, sei nicht so unkreativ. :D Fehlverhalten hat Konsequenzen. Und im Idealfall hat die Konsequenz etwas mit dem Fehler zu tun. Stubenarrest ist,wie du selbst bemerkte, nicht wirklich zielführend. Da gibt es wirklich bessere Methoden. Die stören das Kind dann wirklich.

Wenn ich meinen Wunderknaben in puncto Pünktlichkeit nicht vertrauen kann, dann dürfen die nicht mehr so lange. Das nervt nicht nur, es ist megapeinlich vor den Freunden. Meine Kinder treffen sich gerne da, wo die Eltern nicht da sind oder es einen Dachboden, einen Keller oder eine Gartenhütte gibt. Wird früher heimkommen ignoriert, dann können sie ihre Freunde gerne treffen. Nur da sie Kleinkinder zu sein scheinen, gibt es keine Verabredungen in in elternfreien Zonen. Sie dürfen sich mit den Freunden gerne hier im Kinderzimmer ausbreiten. Da nerven ihre Geschwister und wir Eltern. :D

Und man kann wunderbar mit Taxidiensten nerven. Wer unzuverlässig ist, der erledigt seine Verabredungen nicht allein mit dem Rad oder dem ÖPNV. Zur Sicherheit wird er mit dem Mama- oder Papa-Taxi gebracht und wieder abgeholt. Das ist auch ziemlich unbequem und beschneidet die Freiheit. Anrufe oder Nachrichten, dass es Zeit sei, sich auf den Weg zu machen, um es pünktlich zu schaffen, sind hier auch extrem unbeliebt. Da hängen alle Freunde am Handy und dann behandelt einen Mama wie ein Kleinkind.

Natürlich erklären wir, warum das jetzt so ist und warum uns Zuverlässigkeit für uns wichtig ist. Dazu sagen wir direkt, wie man die alte Freiheit wieder bekommen kann. Das funktioniert normalerweise gut. In der Regel hat hier einmal im Kindesalter gereicht, der pubertierende Knabe brauchte bisher eine Erinnerung. Unsere Kinder wissen, dass sie mit uns reden können und bestehende Regeln neu verhandelt werden können. Deshalb brechen sie selten Regeln. Sie verhandeln lieber vorher, anstatt die Regeln eigenständig zu verändern und dann Ärger zu haben.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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