Streuner füttern aber im Winter keinen Unterschlupf bieten?
Bekannte von mir füttern schon seit einigen Monaten eine herrenlose Katze. Diese taucht immer wieder auf deren Terrasse auf und sah zunächst sehr dünn aus. Inzwischen hat sie Gewicht zugenommen, aber ihr Fell sieht sehr ungepflegt aus. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Katze so ganz gesund ist. Noch bedenklicher finde ich, dass meine Bekannten nicht vor haben der Katze während des Winters irgendeine Art von Unterschlupf anzubieten.
Letztens hatten wir draußen um die 2 Grad. Da friert die Katze mit Sicherheit auch und verstirbt vielleicht sogar. Ich würde ihr wenigstens das Gartenhaus zur Verfügung stellen oder die Katze direkt beim Tierheim abgeben. Wie denkt ihr darüber? Ist es nicht inkonsequent das Tier zu füttern, es aber im Winter dennoch erfrieren zu lassen?
Man könnte ja wenigstens einen isolierten Unterschlupf anbieten, eine Kiste oder einen Karton mit etwas Styropor und kuschliger Decke oder ähnliches. Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich wüsste, dass die Katze kein Heim hat und keinen Unterschlupf findet, wenn es so kalt und nass ist.
Natürlich wäre es auch nicht falsch, wenn man mit der Katze zum Tierarzt ginge und noch dazu im Tierheim meldet, dass einem der Streuner zugelaufen ist. Vielleicht wird die Katze irgendwo schon schmerzlich vermisst und die Besitzer sind froh, wenn sie wissen, wo ihr Tier geblieben ist.
Nur weil das Fell ungepflegt aussieht, muss das nicht heißen, dass das Tier gar keinen Eigentümer hat. Wir hatten auch einen Kater, der eher ungepflegt ausgesehen hat und ziemlich verwildert ausgesehen hat. Das lag aber eher daran, weil er sich nicht hat anfassen lassen und dann regelrecht aggressiv wurde. Der wollte im Prinzip nur Futter und nicht angefasst werden, gar nichts. Da der Kater bei uns geboren und aufgewachsen war und wir mit ihm sehr viel gekuschelt und gespielt haben als er klein war, kann ich mir diese Entwicklung auch nicht erklären, aber es war eben so. Daher würde ich hier keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Das Tier müsste eingefangen werden. Zur Not mit einer Falle von einem ansässigen Tierschutzverein. Vielleicht hat sie ja einen Chip? Ok, die Hoffnung stirbt zu letzt.
Falls man das nicht möchte heißt es: Wer A sagt muss auch B sagen. Ich baue gerade eine kleine Hundehütte um als Katzenhaus. Ich darf den Streuner nicht mehr aufnehmen, weil in meiner Wohnung schon 2 Katzen und ein Hund ihr zu Hause haben. Habe aber einen Futterautomat aufgestellt, den eigentlich alle Nachbarkatzen nutzen, doch auch der Kater. Er kommt nicht jeden Tag bzw. ich sehe ihn nicht jeden Tag, da ihn anscheinend auch andere füttern. Fühle mich schon wieder verantwortlich.
In der Zwischenzeit suche ich einen Platz für den Kater mit dem ansässigen Tierschutzverein. In der Zwischenzeit habe ich ihn halt immer wieder im Garten. Vielleicht wird auch der Tierschutzverein vorbei kommen und das Tier mitnehmen.
Rein generell würde ich auch sagen, wenn man die Katze füttert, dann übernimmt man in gewisser Weise auch die Verantwortung. Meine Großeltern hatten auch oft Katzenfutter draußen vor der Haustür stehen, und die regelmäßigen Gäste hatten sogar einen Namen. Es ist schon eine Weile her, aber wenn ich mich richtig erinnere, dann sah eine der Katzen immerhin recht gepflegt aus und dürfte ein Zuhause gehabt haben; einer unserer Kater hat sich wohl auch in der halben Nachbarschaft durchfüttern lassen. Eine andere Katze dagegen ist dann irgendwann sogar komplett bei meinen Großeltern eingezogen, und von da an haben sie sie auch tatsächlich zum Tierarzt gebracht und so weiter.
Allerdings würde ich doch auch Ausnahmen akzeptieren. Ich lebe momentan während eines Auslandssemesters in einem Studentenwohnheim, in dem natürlich keine Haustiere erlaubt sind. In der Nähe gibt es aber massenhaft streunende Katzen, und einer der anderen Austauschschüler füttert regelmäßig eine Katzenmutter und ihre beiden Kätzchen. Der kann jetzt eben nicht viel mehr tun. Die Katzen hier sind alle sehr scheu, einfangen ist also schwierig, und keiner von uns weiß, wo hier ein Tierarzt oder Tierheim wäre, und selbst wenn, müssten wir die Zeit so abpassen, dass wir einen Koreaner dabeihaben, um uns überhaupt sinnvoll verständigen zu können. Reinholen geht auch nicht, sonst wird er höchstens aus dem Wohnheim rausgeworfen, und selbst wenn, bleibt er meines Wissens nach nur ein Semester, würde also in ein paar Wochen ohnehin ausziehen. Er hat ihnen einen Pappkarton als Haus hingestellt, aber mehr ist schlecht machbar.
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