Stressbewältigungskurse an Schulen sinnvoll?

vom 03.07.2018, 06:13 Uhr

Viele Schüler stehen unter enormem Leistungsdruck. Ganztagesschulen, Hausaufgaben und G8 führen dazu, dass immer mehr gelernt werden muss innerhalb kürzester Zeit. Viele Schüler klagen schon darüber, zu wenig Freizeit und Erholungszeit zu haben.

Daher habe ich mich gefragt, ob es sinnvoll wäre, so etwas wie Stressbewältigungskurse für Schüler anzubieten, damit diese eben lernen achtsamer zu sein und ihre Aufgaben besser zu strukturieren. Ein ähnliches Konzept soll jetzt in Indien eingeführt werden. Was haltet ihr davon? Meint ihr, dass Stressbewältigungskurse für deutsche Schüler sinnvoll wären? Oder findet ihr das überflüssig?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Eigentlich doktert man damit nur an Symptomen herum. Anstelle den Stress zu reduzieren, packt man noch Kurse und Anleitungen drauf, damit die Leute noch mehr Leistung bringen, noch mehr für den Kapitalismus optimiert und dennoch weniger krank werden, sodass die Schülerinnen und Schüler später im Leben noch mehr Einkommen für die Oberschicht generieren können.

Aber da wir nach wie vor in einer "Leistungsgesellschaft" leben, und immer noch genügend Leute unhinterfragt die Vorstellung übernehmen, ein Leben, das nicht von Kindheit an maximal vollgepackt mit Aufgaben, Pflichten und Veranstaltungen ist, sei sinnlos, kann ich mir schon vorstellen, dass eine Nachfrage nach Stressbewältigungskursen besteht. Stress ist wahrhaftig weder ein neues noch ein isoliertes gesellschaftliches Problem und es gibt genügend Tipps und Strategien, sich daneben noch ein Leben abzuringen, die es sich auch zu verbreiten lohnt. Es ist auch niemandem gedient, wenn die weniger Resilienten zusammenbrechen und der Rest quasi jedes Mal das Rad neu erfinden muss, was den Umgang mit Stress angeht.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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