Streiks für Klimaschutz anderswo nicht bemerkbar?
vom 20.09.2019, 10:30 Uhr
Aktuell findet in Ecuador faktisch der Gegenstreik statt. Dort hat die Regierung auf internationalen Druck die Subventionierung der Spritpreise abgesetzt. So kostet ein Liter Diesel nun 50 statt 25 Cent. Dagegen gibt es nun massive Proteste. Das Durchschnittseinkommen liegt dort bei 4.000 Euro im Jahr. Für Greta ist das sicher ein Erfolg. In Ecuador empfindet man dies sicher als eine Art Ökokolonialismus.
A. Brunner hat geschrieben:Ich kann solchen Streiks für Klimaschutz oder dem Kampf gegen den Klimawandel nicht viel abgewinnen, weil selbst wenn es diesen geben sollte, dann halten wir Menschen den sowieso nicht auf..
Warum sollten wir das, was wir verursachen nicht auch aufhalten können? Es ist ja nun nicht so, dass zum Beispiel das CO2 aus dem Nichts kommt. Es wird ja durch unseren Konsum und unsere Wirtschaft in größerem Maße freigesetzt als es in der vorindustriellen Zeit war. Von daher kann man also eigentlich grundsätzlich schon davon ausgehen, dass wir das eigentlich auch wieder reduzieren können müssten.
Die Frage ist doch gar nicht, ob es den Klimawandel gibt. Die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler stellt das ja gar nicht in Frage und überwältigend heißt hier noch eindeutiger als Wahlsiege der SED. Und die Frage ist auch gar nicht ob wir die Treibhausgasemissionen reduzieren können. Auch das steht völlig außer Frage. Beim FCKW ging das ja dann auch irgendwie doch ziemlich problemlos.
Die entscheidende Frage ist eigentlich nur, wie sehr ist die Menschheit bereit auf Luxus und eingefahrene Gewohnheiten zu verzichten um davon erst zukünftige Generationen profitieren zu lassen. Sozusagen stellt sich die moralische Frage, wie egoistisch wir alle sind oder eben doch eher soziale Wesen. Die wirklich großen und einschneidenden Folgen eines Klimawandels werden wir als Generation ja höchstwahrscheinlich gar nicht so drastisch mitbekommen. Da werden vielleicht ein paar Inseln in den nächsten Jahren absaufen, wo wenige Menschen leben, die für den Großteil der Weltbevölkerung ziemlich egal sind. Da werden vielleicht ein paar Dürren kommen, die aber auch uns nur mit etwas höheren Preisen betreffen werden. Im Großen und Ganzen wird der Klimawandel in den nächsten 10 oder 20 Jahren wohl eher andere Teile der Welt deutlich härter treffen als uns.
Und genau das ist ja das Problem. Die Folgen kriegen wir auf kurze Sicht nur indirekt oder marginal zu spüren. Und dafür sollen aber eben viele Leute Einschnitte in ihrem Alltag hinnehmen. Nicht das ich jetzt falsch verstanden werde. Ich begrüße das absolut und sehe persönlich auch keine Alternative als massiv in den Klima- und Umweltschutz zu investieren. Aber ich sehe eben auch große Probleme so etwas einer breiten Mehrheit zu vermitteln, nach dem wir jetzt über Jahrzehnte eigentlich versucht haben alle so zu erziehen, dass man möglichst an sich und nicht an andere denken soll.
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