Streiks für Klimaschutz anderswo nicht bemerkbar?

Und was bringt dies nun alles? Diese freiwillige Selbstverpflichtung von 66 Ländern muss niemand erfüllen. Sanktionen gibt es keine. Ohne China, die USA und Indien ist jedes Abkommen fast sinnlos, da diese zu 50 Prozent für die Treibhausgase verantwortlich sind. Die Demos und ihre angeblichen Erfolge werden doch völlig übertrieben dargestellt.

Und was möchtest du damit sagen? Dass es also sowieso sinnlos sei, sich für Klimaschutz zu engagieren, weil die Erfolge übertrieben dargestellt werden, und man es deswegen auch gleich bleiben lassen kann? Was würdest du denn vorschlagen, um in Zukunft das Klima und die Umwelt besser zu schonen? Wenn du gute Ideen hast, immer her damit.

Und was tust du eigentlich für den Klimaschutz? Da du die aktuellen Bemühungen für sinnlos hältst hast du doch sicher bessere Ideen wie man die Politiker zum Handeln bewegen kann, oder? Wie schafft man es denn als Bürger dafür zu sorgen, dass das Thema eine noch stärkere Priorität bekommt und noch mehr Staaten sich dem Klimaschutz verpflichten? Was hat man als Bürger außer Streiks und Demonstrationen und natürlich Wahlen für legale Mittel um für seine Anliegen Aufmerksamkeit zu bekommen?

Es läuft doch alles prächtig. Die One-World-Anhänger zeigen doch, wie prächtig alles funktioniert. Es gibt lauter unverbindliche Zusagen, deren Nichteinhaltung völlig folgenlos bleiben. Die größten Klimasünder machen nicht mit. Meiner Ansicht nach dürfen die Maulhelden, die ansonsten alles besser wissen, nun mal zeigen, was sich wohl doch nicht können.

Am lustigsten finde ich ja immer, wie die blau-braunen ständig ihr Weltbild anpassen müssen wenn die Realität zu real wird. Erst gab es den Klimawandel gar nicht, dann schien die Sonne einfach zu heiß, dann meinten sie, sie würden es besser wissen als die Experten, die teilweise schon Jahrzehnte forschen und nun existieren plötzlich doch Klimasünder, aber ist eh alles die Schuld von China. Was kommt wohl als nächstes? Es bleibt spannend.

Das Problem ist zu viel Ideologie und zu wenig Realitätssinn. Bisher unterschreiben viele Staaten zum Beispiel das Pariser Protokoll und verhalten sich wie Deutschland bei den Militärausgaben. China und Indien produzieren munter immer mehr CO2 und keinen interessiert es, weil es nicht ins Weltbild passt.

Das Problem ist zu viel Ideologie und zu wenig Realitätssinn.

Statements dieser Art lesen sich in meiner Wahrnehmung ungefähr so, als ob man annehmen würde, dass nur die anderen Menschen einer Ideologie unterliegen würden, während man selbst einen besseren Realitätssinn hätte. Ich würde allerdings zu bedenken geben, dass man auch durchaus dann selbst einer Ideologie unterliegen kann, wenn man selbst glaubt, davon frei zu sein.

Ich kann solchen Streiks für Klimaschutz oder dem Kampf gegen den Klimawandel nicht viel abgewinnen, weil selbst wenn es diesen geben sollte, dann halten wir Menschen den sowieso nicht auf. Viel schlimmer halte ich ja das atomare Wettrüsten, aber das scheint ja derzeit legitim und angesagt zu sein. Eine einzige Atombombe hat ja heute schon die 1000-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe und davon gibt es schon mehrere Tausend. Warum gibt es denn keine Streiks gegen diesen menschengemachten Rüstungswahnsinn und für eine weltweite nukleare Abrüstung? Denn wenn diese Arsenale mal außer Kontrolle geraten, dann brauchen wir uns wirklich keine Gedanken mehr über Feinstaubbelastung und Erderwärmung machen.

Auch in Deutschland sind die Fluggastzahlen seit Beginn der Proteste gestiegen. Diejenigen, die es könnten, wollen also wohl nicht wirklich. Konkret ändert sich also nichts. Mein Eindruck ist, dass viele die Demos wohl insgeheim doch nicht so toll finden. Wir sind echt ein gutes Beispiel für das Ausland.

Viel schlimmer halte ich ja das atomare Wettrüsten (...)

Gutes Beispiel für die unsinnige Argumentation, die bei diesem Thema so typisch ist und bei vielen anderen wahrscheinlich auch. Man hält nichts von X, weil Y ja viel schlimmer sei. Dabei wird übersehen, dass das erstens kein Wettbewerb ist, dass man zweitens sehr wohl gegen X und Y sein kann und, dass drittens jeder, der Y tatsächlich viel schlimmer findet doch von den Protesten gegen X überhaupt nicht daran gehindert wird sich selber gegen Y zu engagieren.

Was tust du denn konkret gegen die Aufrüstung? Organisierst du Proteste? Nimmst du wenigstens an Protesten teil? Warst du auf einem der Ostermärsche? Bist du in der Friedensbewegung? Falls das der Fall wäre, hättest du für dein Anliegen wahrscheinlich auch Unterstützung von Leuten bekommen, die sich hauptsächlich im Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Denn viele dieser Leute sind ja generell sozial sehr engagiert und gehören wahrscheinlich eher zum pazifistischen Spektrum.

Ich würde allerdings zu bedenken geben, dass man auch durchaus dann selbst einer Ideologie unterliegen kann, wenn man selbst glaubt, davon frei zu sein.

Ich finde es eh lustig, dass Menschen hier "Ideologie" vorgeworfen wird, die eigentlich nichts weiter fordern als, dass man endlich der Wissenschaft die dringend nötige Aufmerksamkeit schenken soll. Vor allem kommt das ja von Leuten, die die Ideologie des Kapitalismus verinnerlicht haben und glauben, dass Geld das wichtigste überhaupt sei, oder, dass die Wirtschaft immer weiter wachsen kann oder, dass der freie Markt schon alles regelt.