Strafsteuer für Kampfhunde auch in eurer Stadt?
Eine Bekannte von mir ist neulich umgezogen und soll nun auf einmal deutlich mehr für ihren Hund bezahlen. Es sind fast 30% mehr, als bisher der Fall war. Der Grund sei der, dass ihr Hund nun mal ein Kampfhund ist und es ist erlaubt in Gemeinden eine Art Strafsteuer für Kampfhunde zu erheben. Damit soll erreicht werden, dass es weniger Kampfhunde in diesen Bezirken gibt.
Meine Bekannte findet das ziemlich unfair und ist enttäuscht darüber, dass die Stadt ihrem Hund gegenüber quasi feindlich gesinnt ist. Der Umzug lässt sich aber nun auch nicht mehr rückgängig machen. Hätte sie das mit der Steuer aber schon vorher gewusst, wäre sie lieber in eine andere Stadt gezogen.
Habt ihr selbst auch einen Kampfhund und müsst ihr für diesen eine erhöhte Strafsteuer bezahlen? Ist das in eurer Stadt üblich oder habt ihr Glück und seit davon nicht betroffen? Findet ihr das grundsätzlich in Ordnung oder ist das schon eine Diskriminierung?
Ich selbst habe keinen sogenannten Listenhund, aber auch in unserem kleinen Ort gibt es diese Strafsteuer. Nach den vielen Vorfällen damals wurde diese Strafsteuer in vielen Orten eingeführt, um die Leute einfach abzuschrecken, sich solch einen Hund anzuschaffen und damit letztendlich auch die Übergriffe dieser Tiere auf Menschen und insbesondere Kinder zu verhindern.
Ich weiß zwar, dass das Problem etwa beim American Pit Bull nicht immer am vierbeinigen Ende der Leine liegt, aber letzten Endes ist es doch der Hund, der zubeißt und andere Tiere und Menschen verletzt, nicht der völlig überforderte Besitzer, der einfach viel zu sorglos mit seinem Hund umgegangen ist und ihn vielleicht falsch oder gar nicht erzogen hat. Und der Rückgang dieser schlimmen Beißvorfälle, die damals ja lange durch die Medien gegangen sind, zeigt auch, dass diese Strafsteuer zusammen mit den anderen Maßnahmen, die getroffen wurden, ja doch irgendwie fruchtet.
Wie gesagt: Ich bin mir im Klaren, dass im Normalfall die Besitzer die Ursache des Problems sind und die beißenden Hunde nur eine Folge. Aber zur Eindämmung des Problems war diese Maßnahme wohl notwendig und sie hatte auch Erfolg. Schleswig-Holstein etwa reagierte nun auf die veränderte Lage und entschärft ihr Gefahrhundegesetz, indem sie ab nächstem Jahr die Liste der gefährlichen Hunde abschafft. Ich denke und hoffe, dass andere Länder nachziehen. Aber ja, ich halte diese Strafsteuer aus der damaligen Sicht heraus sinnvoll. So langsam könnte man aber überall umdenken, denn immerhin ist es immer noch der Deutsche Schäferhund, der am meisten beißt, zusammen mit Mischlingen aus nicht gefährlichen Rassen. Und ich denke, so langsam gibt es auch genug Stellen, die wirklich in der Lage sind, die Gefährlichkeit eines Hundes objektiv zu beurteilen.
In meiner Stadt gibt es das zum Glück nicht. Steuern von 1.000 Euro pro Hund und Jahr sind eine Frechheit. Rasse oder Optik macht einen Hund nicht gefährlich, das macht der Besitzer. Aber so eine Steuer ist seht bequem.
Wie bekloppt das ist, das sieht man an meinen Hunden. Sie sind gemäß ihrer Ausbildung als gefährlich eingestuft. In einer Stadt mit Kampfhundesteuer müssten sie eigentlich von der hohen Steuer erfasst sein. Aber bisher waren sie in jeder Stadt komplett von der Hundesteuer befreit, auch in Gemeinden mit einer Steuer für "gefährliche" Hunde.
Natürlich ist das Diskriminierung und vor allem führt es zu nichts. Sogenannte "Kampfhunde" werden auf Grund ihrer Rasse von vornherein als gefährlich eingestuft und mit Einschränkungen und erhöhten Steuern belegt. Hat man damit erreicht, dass es weniger solcher Hunde gibt? Nö, nun laufen statt Pitbulls und Staffs lauter "Boxer-Labrador-Mischlinge" herum, für die selbstverständlich weniger oder tatsächlich keine Einschränkungen gelten, geschweige denn erhöhte Steuern.
Tatsächlich gibt es leider recht viele Städte, in denen es eine "Kampfhundesteuer" gibt, die auch gerne mal 1000 Euro betragen kann. Zum Teil besteht aber die Möglichkeit, den Hund durch einen Wesenstest als "normal" einstufen zu lassen, womit dann oft auch eine ganz normale Steuer einher geht.
Mich wundert, dass deine Bekannte davon überrascht war. Als Halter eines Listenhundes weiß man eigentlich, dass die Vorschriften und Steuern in jeder Stadt und in jedem Bundesland anders sind. Auch bezüglich der reinen Führung solcher Hunde. Damit müssen wir Listenhund-Freunde leider leben.
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