Stoppt die Türkei den Vormarsch der Kurden?

Die Kurden haben in Syrien in letzter Zeit massive Erfolge erzielt und der IS beherrscht nun nur noch einen kleinen Streifen an der Grenze zur Türkei. Damit dürfte der Zustrom von bisher bis zu geschätzten 50.000 ausländischen Freiwilligen für den IS weiter erschwert worden sein. Dies wurde vor allem durch massive Unterstützung der Koalition gegen den IS erreicht.

Diese unterstützt damit allerdings den syrischen Ableger der als Terrororganisation eingestuften PKK und dies hat in der Türkei massive Ängste vor einem neuen Bürgerkrieg ausgelöst. Deshalb zieht die Türkei nun Truppen zusammen, um eventuell auch militärisch eingreifen zu können.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Türkei einen massiven Machtgewinn der Kurden nur sehr ungern sieht. Deshalb wird es früher oder später zu einem bewaffneten Konflikt kommen, welchen die Türkei aufgrund ihrer Übermacht gewinnen wird. Dieser wird jedoch sicherlich noch eine Weile dauern, weil die Türkei den Islamischen Staat richtigerweise als die größere Bedrohung ansieht und nun auch selber eingreifen will.

Früher oder später wird sich die Türkei ihres Kurdenproblems sicherlich annehmen, wie das genau aussehen wird, wird man vermutlich nicht unbedingt als Überschrift in den Tageszeitungen finden.

[Gio]

Die Überschriften zu dem Thema sind riesig und gerade bombardiert die Türkei die einzigen Truppen, die dem IS nennenswerten Widerstand geleistet haben und versucht dies als Krieg gegen den Terror hinzustellen.

Auch die Türkei wird es sich nicht leisten können, der IS weiterhin in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen und wenn sie die Kurden am Vorgehen gegen den IS hindert, muss die Türkei es eben selber machen.

Hier zeigt sich einmal mehr die verlogene Seite aller Nato-Staaten. Denn die Türkei bricht hier massiv und einseitig einen Waffenstillstand und greift in dem Konflikt letztlich zu Gunsten des IS ein. Die Angriffe aus Stellungen des IS selbst dienen ausschließlich der Propaganda und es ist kaum auszumachen, dass das dem IS ernsthaft geschadet hätte. Anders als das massive Vorgehen der türkischen Behörden und des Militärapparats gegen kurdische Kämpfer in Syrien und dem Irak aber eben auch gegen linke Oppositionelle und die PKK innerhalb der Türkei.

Erdogan sollte eigentlich von den "Friedensstiftern" zurückgepfiffen werden. Aber weder die USA noch Deutschland erhebt hier die Stimme und das kann auch einen Blick darauf freilegen, wie ernst der Kampf gegen den IS eigentlich genommen wird. Offenbar wird der IS im Moment nicht als ein echtes Problem wahrgenommen - anders als ein potentieller kurdischer Staat. Wobei es bei "Rojava" nicht allein um einen kurdischen Staat geht, sondern auch um eine Verwaltungseinheit, welche in dieser Region als Ziel die Gleichberechtigung von Frauen, die Religionsfreiheit aber auch das Verbot der Todesstrafe zu Ziel hätte, was vermutlich auch die Bevölkerung der angrenzenden Regionen zu mehr Mut veranlassen könnte.