Stört das Gendern euren Lesefluss?
Seit einigen Jahren fällt mir immer häufiger auf, dass in Büchern und ähnlichen Lesestoffen gegendert wird. Statt "der Lehrer" steht nun oft "der Lehrer/ die Lehrerin" und so weiter. In meinen Schulbüchern ist es mittlerweile auch so, dass fast alles gegendert wird, zu meiner Verwunderung regen sich aber sogar weibliche Schülerinnen und Lehrerinnen auf, da das Gendern ihren Lesefluss stört.
Ich muss sagen, dass ich das Gendern auch nicht wirklich mag, da man einfach nicht mehr in so einem Fluss lesen kann und dauernd unterbrochen wird. Mich als Mann würde es auch nicht stören, wenn nur weibliche Begriffe (Lehrerin, Ärztin,...) verwendet werden würden, Hauptsache, man wird beim Lesen nicht immer durch gegenderte Wörter gestört.
Wie steht ihr zum Gendern in Büchern, Zeitungen und so weiter? Wollt ihr auch lieber ungegenderte Texte, oder legt ihr schon Wert darauf, dass beide Geschlechter erwähnt werden? Wäre es den Männern hier auch recht, wenn nur Frauen angesprochen werden, und keine Männer, damit das Gendern den Lesefluss nicht stört?
Ich denke, dass man es damit auch nicht besser gemacht hat und da durchaus in manchen Texten einfach kein Lesefluss mehr da ist, was mich dann auch stört. Es gibt ja durchaus Texte, bei denen das nicht so sehr stört, aber wenn man ein Buch oder so liest, kann das schon sehr nerven. Ich finde auch nicht, dass man das braucht, weil sich doch nicht wirklich jemand auf den Schlips getreten fühlen kann, wenn man nur eine Form verwendet.
Respektieren und Wertschätzen passiert doch nicht nur in Schriftform, sondern auf der Straße und im wahren Leben und deswegen finde ich nicht, dass wir das überhaupt brauchen und dann die Texte, die wir verfassen auch noch so schlimm aussehen lassen müssen.
Ich kann diesem Gendern nichts abgewinnen. In Büchern habe ich so etwas noch nicht bemerkt, aber schon in einfachen Texten, in denen ein Wort dann nebeneinander in der männlichen und weiblichen Form steht, nervt es mich, weil ich auch finde, dass der Lesefluss unterbrochen wird. Ich finde es auch als Frau nicht schlimm, wenn von einem Wort nur die männliche Form verwendet wird und fühle mich auch angesprochen, wenn zum Beispiel allgemein von Kollegen geredet wird, da müssen nicht in dem Schreiben auch noch die Kolleginnen extra angesprochen werden.
Ich finde dieses Gendern in Texten total störend. Wie bereits angemerkt worden ist, wird man doch nur schriftlich wirklich respektiert, wenn das eben beachtet wird und im alltäglichen Sprachgebrauch fällt das komplett weg. Diese ganze Gender-Debatte ist in meinen Augen komplett überflüssig, weil man durch die paar ergänzten Textbausteine wohl kaum den Respekt voreinander fördern kann. Ich habe mich als Frau nie diskriminiert gefühlt, wenn immer von der männlichen Plural-Form die Rede gewesen ist. Daher verstehe ich auch nicht wirklich, wie man auf so etwas kommt.
Ich muss auch sagen, dass mich das stört. Und ich habe in meinem Freundeskreis niemanden, insbesondere keine Frau, die das irgendwie gut findet.
Dieses "gendern" ist ein Versuch, neu, frisch und tolerant daher zu kommen. Hier geht dieser Versuch aber gehörig fehl, da er an der falschen Stelle ansetzt: Frauenfeindlichkeit kann nämlich keinesfalls dadurch bekämpft werden, dass man die Schulbücher gendert.
Niemand nahm vor einigen Jahren auch nur im geringsten daran Anstoß, dass die männliche Form in der Regel verwendet wird? Wieso sollte jemand dies auch tun? Für jeden sollte klar sein, dass damit ein genereller Begriff gemeint ist und nicht nur die männliche Art des Begriffs. Dies ergibt sich meist schon aus dem Kontext.
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