Stille oder angeberische Sieger?

Man kennt es: Wenn man was auch immer gegen jemanden spielt und auch noch gewinnt, dann macht das schon ein wenig glücklich. Wahrscheinlich werden da irgendwelche Reize in uns ausgelöst. Doch wie dann mit dem Sieg umgegangen wird ist verschieden.

Manche Leute geben auch mal an und die anderen sind wiederum stille Genießer. Ich bin irgendwie beides, je nach Situation. Beim Onlinespielen ist mir das fast schon Wurst, weil ich höchstens mal meinen Gegenüber mit seiner Niederlage ärgern will - das aber nur bei Freunden. Was für Siegertypen seid ihr?

Ich bin ganz klar ein extroventierter Siegertyp. Wenn ich oder meine Mannschaft einen Sieg erringt, dann mache ich Luftsprünge und Freudentänze, schreie herum und singe ein Lied. Es ist aber auch so, dass ich so fair bin und mit der Verlierermannschaft mitfühle und diese tröste.

Es ist für mich unverständlich, wie manche Menschen so introvertiert sein können und sich nur im Stillen freuen können. Auch habe ich das Gefühl, dass die sich gar nicht so freuen, weil sie es eben nicht zeigen.

Es kann aber auch einmal Spaß machen, sich seinen Sieg nicht anmerken zu lassen, um jemanden zu überraschen oder um dadurch nicht überheblich zu wirken. Das ist natürlich die Kehrseite der Medaille.

In unserer modernen Leistungsgesellschaft, wo dem Chef, der Familie und dem Kind nur immer auffällt, was nicht passt und es nur Kritik hagelt, tut doch so ein Sieg auch einmal gut. Und ich denke, da darf man dann auch Stolz darauf sein und durch die Anerkennung ein wenig Kraft für den Alltag danken, so finde ich.

Angeberei hat für mich ebenfalls nichts mit laut oder leise zu tun. Insofern ist für mich die Wahl der Überschrift bei diesem Thread ein wenig verwirrend. Denn nur weil ich mich laut freue, heißt das ja nicht, dass ich ein Angeber bin. Angeber kann man sehr wohl von glücklichen Siegern unterscheiden.

Da stimme ich dir dann auch wieder zu. Nicht jeder, der Freude zeigt ist ein Angeber. Das wäre auch ziemlich schlimm, wenn es hier nur schwarz und weiß, gut und böse gäbe. Mir geht es hier aber speziell um das Spielen von Computerspielen. Im realen Leben bin ich - wenn es um Sport geht - auch eher der unruhige und beim Sieg der laute Typ.

Hoppla so was blödes, ich habe mich wohl in der Kategorie geirrt . Wie auch immer, die Sache bleibt im Prinzip dieselbe, egal ob bei einem Computerspiel oder nicht. Allerdings finde ich, gibt es bei Computerspielen im Gegensatz zum Sieg auch viele Situationen, die eher frustrierend sind.

Diese Emotionen lasse ich dann auch voll heraus und ich habe schon ab und an etwas durch die Gegend geworfen, also einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn es nicht nach meinem Sinn gegangen ist.

Aber, du hast Recht, bei Computerspielen kenne ich dieses angeberische Verhalten ebenfalls. Vor allem bei den Onlinespielen. Das finde ich schrecklich und ich mag dann gar nicht mehr mit solchen Leuten spielen, die dann so ein Verhalten an den Tag legen.

Früher war ich ein stiller Sieger. Es hat mich zwar gefreut, wenn ich gewonnen habe, aber an sich war es mir egal. Seit ich aber mit meinem Freund zusammen bin, hat sich das drastisch geändert. Er ist einer dieser Typen, die, egal wie sie oft gewinnen, nie aufhören kann, damit anzugeben. Gerade bei sehr knappen Partien brüllt er danach seinen Sieg heraus (er ist dafür aber auch ein guter Verlierer, der nicht stundenlang rumschmollt). Das habe ich mir irgendwie übernommen.

Ich bin zwar nicht ganz so laut wie mein Freund und ich nenne mich selbst nicht Gott und verlange sofortige Huldigung durch alle Anwesenden, aber ich in richtig auf den Geschmack gekommen, die Anerkennung der anderen zu erfahren. Zum Glück sind die meisten Leute, mit denen ich spiele, nicht anders. Mein Schwager und meine Schwiegermutter sind vom gleichen Schlag wie mein Freund und die meisten unserer Freunde auch.