Sterilisieren lassen, damit Frau nicht leiden muss?

Aber hat sich doch gar nicht für die Frauen sterilisieren lassen. Das hat er nur für sich getan. Er hält den Stress nicht aus, dass eine Frau durch ihn schwanger werden könnte, weil er dann Panik hat, dass sie sterben könnte. Das ist sein Problem, das er argumentativ als Geschenk für die Frauen verkauft.

Er hat sich sterilisieren lassen, weil er das mögliche Leid nicht erträgt. Es geht allein um ihn und nicht um die Frau. Das ist ok, wenn er dazu steht. Das tut er aber nicht. Er stellt seine Probleme als Gewinn für die Frauen dar. Das ist charakterschwach und fies.

Es gehört eben ein gewisses Selbstbewusstsein dazu zu sagen, dass man definitiv keine Kinder möchte und deshalb Fakten geschaffen hat. Einfacher ist es, wenn man eine anrührende Geschichte dazu hat. Dann erübrigt sich jede Diskussion über die Motivation. Es ist vollkommen ok, keine Kinder zu wollen. Aber es ist nicht ok, den Menschen, den man angeblich liebt, emotional zu erpressen, anstatt zu seiner Haltung zu stehen.

Wenn jemand ohnehin keine Kinder möchte, dann finde ich es auch nicht verwerflich, wenn er sich sterilisieren lässt. Ob das dann in einer langjährigen Partnerschaft passiert, in der beide keine Kinder wollen und die Frau nicht über Jahrzehnte hinweg die Pille nehmen will oder ob das jemand als Single macht, ist da auch erstmal egal. Bei einem Mann ist das meines Wissens ja kein großer Eingriff und daher sehe ich nichts, was dagegen spricht.

Auch die Begründung finde ich nicht schlimm. Er hat eben Angst, dass eine Frau doch aus Versehen schwanger wird, abtreibt und dadurch stirbt. Und da er genau das erlebt hat, ist er da auch etwas traumatisiert und hat für sich einen Weg gefunden, dass er keine Angst mehr haben muss, eine Frau versehentlich zu schwängern. Was ist daran schlimm? Da muss man schon ganz schön herzlos sein, um so jemand als schlechten Menschen darzustellen.

Er hat sich sterilisieren lassen, weil er das mögliche Leid nicht erträgt. Es geht allein um ihn und nicht um die Frau. Das ist ok, wenn er dazu steht. Das tut er aber nicht. Er stellt seine Probleme als Gewinn für die Frauen dar. Das ist charakterschwach und fies.

Die Sache hat eben diese zwei Aspekte. Die Frau könnte bei der Abtreibung sterben und er würde sich dafür verantwortlich fühlen. Keiner der zwei Aspekte lässt sich verleugnen. Ich kann auch nicht glauben, dass es ihm nur um den einen Aspekt geht und er kein Problem damit hätte, wenn tausende Frauen bei Abtreibungen sterben würden, solange sie nur nicht von ihm schwanger waren.

Und seine Sterilisation hat eben Auswirkungen auf beide Aspekte. Er vermeidet die Verantwortung und für die Frauen ist es ein Gewinn. Dass er auch was davon hat, schmälert das doch nicht.

Dass er etwas davon hat, das ist aber die treibende Kraft hinter seiner Entscheidung. Dazu dann nicht zu stehen, das ist das Problem. Ebenso wie die doch arg anmaßende Annahme, dass jede Frau, die von ihm ungewollt schwanger werden könnte, abtreiben wird. Schließlich möchte er keine Kinder und damit wäre ein Abbruch zwingend.

Das sind Charakterzüge, die einen Mann als Partner für extrem viele Frauen komplett ausschließen. Es geht dabei absolut nicht um die Frage, ob er zeugen kann oder will.

Ebenso wie die doch arg anmaßende Annahme, dass jede Frau, die von ihm ungewollt schwanger werden könnte, abtreiben wird. Schließlich möchte er keine Kinder und damit wäre ein Abbruch zwingend.

Das lese ich auch nicht raus. Er hat einfach Angst davor, dass auch nur eine einzige Frau abtreiben wollen würde. Wenn er mit hundert Frauen stirbt, fünf davon schwanger werden und nur eine abtreibt und sich damit der Gefahr aussetzt, genauso wie seine Schwester zu sterben, wäre das doch eine zu viel. Es geht nicht um jede Frau. Allein die Möglichkeit macht einen doch total fertig nach so einem Verlust.

Tut es das, wenn man ein durchschnittlich geistig gesunder Mensch ist? Ist das eine vernünftige Begründung, komplett über den Kopf einer Partnerin zu entscheiden? Angeblich zu deren Schutz? Das ist lachhaft. Er hat ausschließlich für sich und seine Angst entschieden und steht nicht dazu. Das ist der unsägliche Punkt, nicht dass er Angst hat, nicht dass er wegen seiner Angst Maßnahmen ergriffen hat.

Er hat ausschließlich für sich und seine Angst entschieden und steht nicht dazu.

Okay. Dann müssten wir aber den genauen Wortlaut kennen, mit dem er seiner Frau damals gesagt hat, dass er sich vor einigen Jahren nach dem Tod seiner Schwester sterilisieren ließ. Ich meine, uns wurde hier nur in einem Satz aus dritter Hand von einem Gespräch zwischen seiner Frau und ihrer Freundin erzählt.

Vielleicht hat er seiner Frau ja damals gesagt, dass er Panik bekommen hat. Vielleicht stand er ja zu seiner Angst. Dennoch bleibt ja der Grund, dass er es zum Schutz der Frauen tat - wenn auch aus Angst und natürlich auch für sich - und deshalb kann man das auch so in einem Gespräch mit einer Freundin erzählen.

Aber das wird jetzt wirklich zu kleinlich. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum du so heftig reagierst und den Mann so schlecht darstellst. Es kann sein, dass er sich als Märtyrer aufführt, eigentlich nur eine Ausrede suchte, um keine Kinder bekommen zu müssen und seine Partnerin manipuliert hat. Aber der Eröffnungsthread gibt zu diesen Schlussfolgerungen meiner Meinung nach keinen Anlass.

Du sprichst ihm einfach ab, dass er es wirklich zum Schutz der Frauen getan hat. Du sagst, er hat es ausschließlich für sich getan. Als ob es gar nicht möglich wäre, dass ein Mann so handelt.