Sterilisation beim Mann eher als bei der Frau?
Ich kenne in meinem Bekanntenkreis einen Mann, der sich jetzt nach seinem ersten Kind sterilisieren lassen möchte. Er wünscht sich keine weiteren Kinder, seine Frau offenbar auch nicht und diese verträgt die Pille auch nicht besonders gut, so dass die Vasektomie eine gute Lösung für das Problem ist.
Eine Freundin von mir war eine Zeit lang bei ihrem ersten Freund etwas in Panik. Die Pille hat bei ihr starke Blutungen verursacht, sie war sich nicht mehr sicher, ob die Verhütungsmethode wirklich zuverlässig ist und sie hatte Angst schwanger zu werden. Ihre Mutter ist mit ihr auch vor dem Abitur schwanger geworden und hat sich so ihr Leben ''versaut'' und davor hatte meine Freundin große Angst.
Eine Anfrage bei der Frauenärztin, wie es denn mit einer Sterilisation aussähe, ergab jedoch dass das nicht so ohne weiteres machbar ist und die Frau dann schon um die 30 Jahre alt sein sollte und keine 20 Jahre. Bei anderen Ärzten hat sie jetzt nicht nachgefragt, aber grundsätzlich bekommt man dadurch ja schon den Eindruck, dass eine Sterilisation beim Mann offenbar einfacher zu bewerkstelligen ist, als eine Tubenligatur bei der Frau.
Medizinisch betrachtet ist eine Vasektomie tatsächlich auch unkomplizierter. Diese wird von der Krankenkasse in der Regel zwar nicht übernommen, ist aber dennoch um ein Vielfaches günstiger, als eine Tubenligatur. Bei einer Frau wird die Sterilisation in einigen Fällen aber von der Krankenkasse übernommen, beispielsweise wenn die Frau unter einer Schwangerschaft körperlich und seelisch leiden würde, wohingegen das bei einem Mann nicht möglich ist.
Stimmt es das es für einen Mann grundsätzlich einfacher ist eine Sterilisation durchführen zu lassen, als für eine Frau? Hiermit meine ich keine medizinischen Fakten, sondern lediglich die Tatsache, wann dem zugestimmt wird und wann nicht.
Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, für mich war es klar, dass ich mich eher einer Vasektomie unterziehen würde, als meiner Frau einen solchen Eingriff zuzumuten.
Bei Gesprächen mit dem entsprechenden Arzt gab es eigentlich auch keinerlei Hindernisse, die mir in den Weg gelegt wurden. Er wollte lediglich sicherstellen, dass die Entscheidung gut überlegt war und da meine Frau bei den Gesprächen und Untersuchungen dabei war, wusste er auch, dass es eine gemeinsame Entscheidung von uns war.
Nachdem dann festgestellt war, dass es anatomisch kein großes Problem ist, bei mir die Vasektomie vorzunehmen, war für den Arzt dann keinerlei Problem vorhanden, den Eingriff vorzunehmen. Allerdings weiß ich nicht, ob meine Frau jetzt größere Hürden zu nehmen gehabt hätte, da wir diese Option gar nicht weiter verfolgt haben.
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