Steigt der Respekt vor Politikern in Coronazeiten?
Ich habe schon immer die Arbeit von Politikern hoch geschätzt. Ich weiß, dass es sehr viel Engagement braucht, um überhaupt in nennenswerte und angemessen bezahlte Positionen zu kommen. Vieles wird ehrenamtlich gemacht, bevor man einen bezahlten Posten bekommt. Ein Politiker an der Spitze muss außergewöhnliche Eigenschaften besitzen, wie etwa eine hohe Intelligenz, Überzeugungskraft, Kompromissbereitschaft und einen überdurchschnittlichen Arbeitswillen. Das merken jetzt auch hoffentlich die Menschen, die sich darüber beschweren, das Politiker für Nichtstun viel Geld bekommen.
Vielleicht schafft man es, in einer neuen Partei leicht nach oben zu kommen, wie etwa in der AFD, aber um in einer großen Volkspartei an die Spitze zu kommen, muss man durch viele Filter. Ob der Respekt vor den Politikern wohl nun in der Coronakrise steigt, wenn man sieht, wie viel die Leute arbeiten, wie viel Verantwortungsgefühl sie haben und wie gut wir im Vergleich zu anderen Ländern dastehen?
Schwierig. Und machen wir uns vielleicht auch nichts vor, natürlich wissen unsere Politiker auch nicht immer, womit sie es zu tun haben. Was sie heute sagen, kann in zwei Monaten wieder hinfällig sein. Manchmal ist Politik auch ein Geschäft mit Hoffnung, Entscheidungen, Statistiken, welches sich auch immer risikohaft verändern kann oder gar deutlich verbessern kann. So auch in der Coronakrise.
Was heute in der Coronakrise stimmt, muss in zwei Wochen vielleicht grundlegend überdacht werden. Eine Entscheidung, die gestern notwendig war, ist vielleicht in drei Monaten undenkbar. Es ist also wirklich eine Angelegenheit, die nicht leicht ist und da muss man auch manchmal etwas zurückfahren mit dem, was man von dem politischen Menschen denkt.
Doch ein Herr Spahn ging mir schon als das Thema „Corona“ anfing, ganz gehörig auf den Sender. Schon als es in China war, war es ja noch so weit weg und würde bei uns nie passieren können. Als es in Bayern bei Webasto war, dachte man auch noch alles sei so „locker“. Heinsberg und Karneval haben dann endlich mal ein Umdenken, wenn auch ein etwas langsames Umdenken hervorgerufen.
Herr Spahn hat mir seine Unfähigkeit Gesundheitsminister zu sein schon von Tag 1 mit etlichen Aussagen gezeigt, aber die Coronakrise zu Beginn bis vor wenigen Wochen hat das dann teils noch getrumpft. Jetzt macht er sich Augenblick ganz gut, aber zu Beginn und seine Aussagen? Sind ein Witz, wenn wir die heutige Situation betrachten.
Aber was erwartet man denn auch manchmal von Politikern, die auf einmal von Posten zu Posten springen können? Heute Familienministerin, morgen Verteidigungsministerin und dann plötzlich EU-Chefin.
Und Herr Spahn ist Bankkaufmann in dualer Ausbildung und studierter Politikwissenschaftler. Von Gesundheit hat er, wenn man mal richtig hinhört und was er so teilweise von sich gibt, keine Ahnung. Dasselbe gilt für viele andere. Sie müssen sich dann Experten zur Rate ziehen.
Manchmal klingt es naiv, aber ich hätte mir mal gewünscht, dass man auch mal fachkundige Leute für gewisse Posten einstellt oder sie entsprechend bildet. Gesundheitsminister z.B mal in die Pflege schicken, mal dort hin, in die Krankenkassen und deren Arbeitsweise etc. Da wissen die dann auch, wovon sie reden. Aber so läuft es nun einmal nicht.
Die Verteidigungsministerin arbeitet ja dann auch nicht beim Bund, der Justizminister hat noch nie im Gefängnis gearbeitet, mal die Polizei für 4 Wochen besucht und geguckt, was die sich angucken müssen usw. Ohne all solche realen Erfahrungen ist es schwierig, auch wirklich alles ernstnehmen zu können, was die sagen!
Mit 10.000,- Euro Konto pro Monat, Reisen auf Steuerkosten, Securitys etc. lebt es sich eben einfacher und über unsere Köpfe wird entschieden/gehandelt, aber oftmals von Tuten und Blasen keine Ahnung.
Trotzdem muss ich sagen, soweit so gut, die Coronakrise ist eine andere Schüppe. Man stellt sich nicht grundlegend doof an, aber manches hätte anfänglich besser sein können. Das ist eine nie dagewesene Situation, die nicht im Vorfeld erprobt werden kann.
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