Steigende Studiengebühren - sinkende Studiumsqualität?
Seitdem ich vor 3 1/2 Jahre begonnen habe zu studieren sind die Studiengebühren allein in meiner Stadt doch um einiges gestiegen und gleichzeitig ist mir aufgefallen, dass die Qualität der Lehre scheinbar gesunken ist. Vor allem, wenn man den Vergleich zwischen meinem Studium und dem meiner Cousine sieht, die 2002 ihre Hochschule verlassen hat, so muss ich doch sagen, dass bei mir ein wesentlich größerer Teil mit Selbststudium in der Studienordnung vorgesehen ist, als das bei meiner Cousine noch war. Im Vergleich zu den Selbststudiumsstunden sind meine Präsenzstunden wirklich minimal und nehmen maximal die Hälfte der ersteren ein, was bedeutet, dass die Dozenten wesentlich weniger Zeit für den Einzelnen Studenten aufwenden, als das noch bei meiner Cousine war.
Des Weiteren steigen ebenso die Studierendenzahlen, was wiederum bedeutet, dass die Universitäten und Hochschulen noch mehr Geld nicht nur durch jeden Einzelnen sondern eben auch durch die höhere Anzahl der Studenten einnehmen.
Selbst ein Professor von mir meinte, dass die Universitäten immer mehr Studenten heranziehen wollen, weil die wie eine 'Pro Kopf Pauschale' erhalten würden, die nicht nur im dreistelligen Bereich, sondern viel weiter darüber liegen. Er war ebenso der Meinung, dass er einige Jahre zuvor noch viel mehr Veranstaltungen, also Vorlesungen, Seminare und Übungen, leiten musste als heute.
Sind denn, wenn wir uns immer mehr selbst aneignen müssen mit Hilfe von Selbststudien anstatt Wissen von Dozenten vermittelt zu bekommen, die steigenden Studiengebühren gerechtfertigt? Habt ihr ähnliche Erfahrungen im Laufe eures Studiums gemacht oder bekommt es bei Familienangehörigen mit? Wenn das Studieren allein von der Studiengebühr her gesehen schon immer teurer wird, wird es dann immer schwerer für Familien, die weniger Geld zur Verfügung haben, ihren Kindern ein solches Studium zu finanzieren?
Darf ich fragen, wo du denn studierst? Soweit ich weiß wurden die Studiengebühren in Deutschland doch schon längst abgeschafft. In NRW vor knapp 3 Jahren und zuletzt vor einiger Zeit in Niedersachsen und Bayern. Sprichst du wirklich von Studiengebühren oder vom Sozialbeitrag, den man jedes Semester dennoch entrichten muss?
Bei den Sozialbeiträgen merke ich nämlich, dass diese jedes Semester weiter ansteigen. Als ich anfing zu studieren, hat der Sozialbeitrag noch knapp 207€ gekostet, mittlerweile sind es fast 260€. Die Studiengebühren sind aber immer gleich geblieben.
Studiengebühren gibt es in meinem Bundesland nicht mehr, aber im Grunde ist der Sozialbeitrag ja auch nichts anderes. Das sind einfach Studiengebühren unter einem anderen Namen und seit ich mit meinem Studium begonnen habe, ist dieser Beitrag schon um 60 Euro gestiegen. Noch ein paar Jahre und der Sozialbeitrag unterscheidet sich auch nicht mehr von den Studiengebühren.
Ob die Qualität gesunken ist weiß ich leider nicht, denn dafür hätte ich ja schon vorher studieren müssen. Viele beschweren sich über das neue Bachelor Master System, aber das hat andere Ursachen. Ich weiß nur, dass in meinem Studiengang im Vergleich zu früher mehrere Veranstaltungen angeboten werden und ehrlich gesagt zahlen wir auch die gleichen Sachen selbst, die man früher auch selbst zahlen musste. Von den Studiengebühren sind lediglich neue Labore gezahlt worden, die uns auch zugute kommen.
Das man sich Wissen über Selbststudium aneignen muss finde ich normal in einem Studium. Das ist doch der Unterschied zwischen Studium und Schule, vorher wurde dir was vorgekaut und jetzt nicht mehr. In Vorlesungen werden bei uns auch nur wesentliche Sachen erläutert, alles links und rechts drum herum, muss man sich selbst aneignen und man kann keine Klausur bestehen, wenn man sich nur an die Vorlesung hält. Selbststudium ist unverzichtbar und auch Sinn der Sache.
Das hängt wahrscheinlich vom Studiengang ab. Über den steigenden Semesterbeitrag, denn du vermutlich meinst (da Studiengebühren soweit ich weiß abgeschafft wurden), kann ich mich aber auch ohne Ende aufregen.
Er steigt, seit ich mein Studium begonnen habe, jedes Semester an und man bekommt natürlich nicht mehr Leistung. Das ist aber vermutlich eher darauf zurückzuführen, dass die die Preise für den öffentlichen Nahverkehr regelmäßig steigen und das Großteil des Semesterbeitrags für eben diese draufgeht.
Dass wir heute weniger Veranstaltungen haben als früher, würde ich auch nicht behaupten. Wenn ich alle Vorlesungen, Seminare und Tutorien besuche (was notwendig ist, wirklich schwänzen sollte man bei uns lieber nicht), halte ich mich 33 Stunden die Woche in der Uni auf, worin das Selbststudium sowie Nachbereitung natürlich noch nicht mit enthalten sind.
Dass die Qualität der Veranstaltungen nachgelassen hat, kann ich natürlich nicht einschätzen, es würde mich jedoch nicht wunden. Schließlich bekommen die meisten Dozenten - zumindest bei uns - nur noch befristete Verträge und da sinkt auf jeden Fall die Motivation.
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