Steht die Mutter der Mutter den Enkeln näher?
Ich bekomme im Umfeld oft mit, dass frischgebackene Mütter lieber ihre eigene Mutter in der Nähe ihrer Kinder sehen, als die Schwiegermutter. Oft zieht sich das durch das Leben der Kinder, dass die Mutter den Kontakt zur eigenen Mutter eher fördert, als den Kontakt zur Schwiegermutter. Obwohl ja an sich beide Großmütter mit im Genpol des Kindes enthalten sind.
Habt ihr diese Beobachtung auch schon gemacht, dass die Mutter der Mutter den Enkelkindern näher steht? Oder ergibt sich das einfach automatisch, weil man der eigenen Mutter anders und oft auch inniger vertraut, als der Schwiegermutter?
Bei uns war das anders. Wir standen der Mutter meines Vaters immer näher. Meine Eltern wohnen direkt neben meinen Großeltern väterlicherseits. So hatten wir dann immer mehr Kontakt zu den Eltern meines Vaters. Meine andere Oma, die Mutter meiner Mutter wohnte in einer anderen Stadt und wir haben sie meist Sonntags besucht. Aber wir hatten ein ganz anderes Verhältnis zu ihr. Die Schwiegermutter meiner Mutter, hat einfach viel mehr mit uns Kindern unternommen. Gespielt, gebastelt und andere Dinge. Daher hänge ich auch sehr an der Mutter meines Vaters.
Ich war auch lieber bei den Eltern meines Vaters, als bei den Eltern meiner Mutter. Wobei dann auch die Oma mütterlicher Seite recht früh verstorben ist und mein Opa den Kontakt danach zu uns abgebrochen hat. Aber davor war das Verhältnis auch nicht so innig, obwohl ich beide Großeltern gleich oft gesehen habe und die Eltern meines Vaters sogar strenger waren.
Meine Töchter sehen zum Beispiel die Mutter ihres Vaters öfter als meine Mutter. Trotzdem ist das Verhältnis zu meiner Mutter wesentlich inniger und auch das Vertrauen ist größer. Zudem sind meine Mädels auch in einem Alter, wo sie körperlichen Kontakt, wie Umarmungen weniger wollen, was die Mutter ihres Vaters so gar nicht akzeptieren will.
Man kann das also nicht so pauschal sagen, dass die Mutter der Mutter immer die größere Bezugsperson ist, als die Mutter vom Vater. Das hat auch nichts damit zu tun, wie oft es zu den einzelnen Großmüttern einen Kontakt zu den Kindern gibt. Sondern es liegt am Verhalten der Großmütter selbst.
Meine Großeltern mütterlicherseits waren nicht gerade das, was man als Gefühlsmenschen bezeichnet. Die beiden haben sich nicht geliebt und zu ihrer Tochter, also meiner Mutter, waren sie auch nie herzlich und liebevoll. Meine Großeltern väterlicherseits allerdings waren ganz wunderbare, liebe Menschen.
Meine Großmutter hat mehr als einmal alles stehen und liegen gelassen, um meiner Mutter mit uns Kindern zu helfen, wenn meine Mutter krank war oder ähnliches. Wir Enkel haben oft bei ihnen übernachtet. Wir hatten da ein eigenes Zimmer und Kuscheltiere und haben dann mit meinem Großvater Ausflüge gemacht. Bei meinen anderen Großeltern saßen wir immer nur steif am Kaffeetisch.
Meine Mutter ist durch diese Art Eltern auch kein herzlicher Mensch, der viele Gefühle zeigt. Sie hatte nach der Scheidung auch keinen Kontakt mehr zu ihren Ex-Schwiegereltern. Aber als die Mutter meines Vaters gestorben ist, war es ihr wichtig zur Beerdigung zu gehen. Da hat sie auch erzählt, was für eine große Hilfe sie ihr damals war, als wir noch klein waren. Auf ihre eigene Mutter konnte sie nicht zählen.
Somit sind meine Mutter und Großmütter ein weiteres Beispiel gegen deine Theorie. Ich denke, es hängt einfach viel mehr von den Menschen ab. Nicht jede Frau hat ein gutes Verhältnis zur eigenen Mutter und oft ist die Schwiegermutter dann eine neue Chance. Nicht jede Frau eignet sich zur Mutter und damit meist auch nicht zur Großmutter. Zudem spielen noch Faktoren wie Wohnort und ob die eine Großmutter vielleicht noch arbeitet und nicht so viel Zeit hat, eine Rolle. Das lässt sich also nicht pauschalisieren.
Ich habe das auch schon so wie du es geschrieben hast gehört und sehe es auch immer wieder in vielen Familien so. Ich glaube eigentlich schon durchaus an deine Theorie. Bei mir war es in meiner Kindheit auch so, das lag aber auch daran, dass meine Großeltern väterlichseits weiter weg gewohnt haben. Abgesehen davon, hatte mein Papa 12 Geschwister. Demnach gab es auch zahlreiche Enkel. Meine Mama war zum Ausgleich dazu Einzelkind. Meine Geschwister und ich waren also die einzigen Enkel für unsere Großeltern mütterlichseits. Demnach wurde da auch wesentlich mehr Aufmerksamkeit gegeben.
Also was das angeht tanzt meine Familie da total aus der Reihe. Meine Mutter hat sich noch nie besonders gut mit ihrer Mutter verstanden und das war schon in der Generation davor der Fall. Dementsprechend hatte ich auch nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu meiner Oma, weil meine Mutter das nicht unbedingt gefördert hat.
Bei meinen Kindern wird das ähnlich sein. Ich habe zu meiner potentiellen Schwiegermutter ein viel besseres und innigeres Verhältnis als zu meiner eigenen Mutter. Ich werde daher unterstützen, dass meine Kinder mehr Kontakt zu ihr haben als zu meiner Mutter, weil meine Mutter einfach schwierig ist und ich sehr nachtragend bin.
Also ich kann es aus dem Grund nachvollziehen, dass es bei den meisten Müttern so ist, weil ja die Mütter den Kindern oft schon näher stehen, als der Vater und dann möchte ich natürlich auch jemandem das Kind anvertrauen, den ich schon ein Leben lang kenne und zu dem ich eine enge Bindung habe. Das ist bei Schwiegermüttern eben nur selten der Fall.
Deshalb glaube ich, dass die Mutter der Mutter dem Enkelkind deshalb meistens näher steht, weil es von der Mutter des Kindes so gewünscht wird. In ganz wenigen Fällen, wo sich die Mutter der Mutter nicht für das Kind interessiert oder andere Umstände vorliegen, beispielsweise, dass die leibliche Mutter verstorben ist oder sehr weit entfernt wohnt, ist es so, dass die Mutter des Vaters den Enkeln näher ist.
Und in ganz seltenen Fällen ist es so, dass der Vater der Mutter oder des Vaters den Enkeln noch näher steht als die Mutter des Vaters oder der Mutter. Ich selber beispielsweise hatte meinen Opa immer lieber als die Oma. Ich stand dem Vater meiner Mutter immer näher als der Mutter meiner Mutter. So etwas soll es auch geben. Auch bei meiner Tochter ist es so, dass sie sich sehr wohl beim Opa fühlt. Wenn sie sich entscheiden könnte, würde sie sich sicher für den Opa entscheiden, so glaube ich.
Aus meiner eigenen Kindheit kann ich eher sagen, dass ich keinerlei Kontakt zu den Eltern meiner Eltern wollte. Weder Väterlicherseits, noch Mütterlicherseits. Die Großeltern väterlicherseits waren ebenfalls aus dem gleichen Holz wie mein Vater und hatten sie Lust darauf oder Langeweile oder es passte einfach etwas nicht in den Kram, dann gab es direkt Schläge. Klar wollte meine Mutter da nicht, dass die Enkelkinder zu solchen Großeltern gehen und bis auf ein Anstandsbesuch im Jahr gab es da auch nichts. Dort hieß es dann 6 Stunden still sitzen und nichts sagen, nicht auffallen bis es wieder nach Hause ging, dieses widerliche drücken und knutschen ertragen wie auch das dumme Gelabere.
Mütterlicherseits sah es nicht anders aus. Der Großvater hatte vorher mehrere Schlaganfälle und war ein kompletter Pflegefall der nichts alleine gebacken bekommen hat. Durch seine Situation heraus, war er ohnehin jähzornig und hat nur herum geschrien und gebrüllt wenn er etwas wollte und brauchte. Das musste dann aber auch sofort passieren und hatte nie Zeit, dass die Großmutter nur auf Abruf stand um ihrem Mann den Arsch nach zu tragen. Die restlichen Familienmitglieder die dort noch gewohnt haben, mein Onkel und eine Tante, waren auch kein Stück besser und gackerten nur Mist und schoben die Kinder allesamt dauerhaft auf den Spielplatz ab. Denn das war das erste und einzige was man immer zu hören bekommen hat "geht man auf den Spielplatz".
Da steht rein gar nichts näher. Und jetzt bei meinem Sohn ist es so, dass dieser gar keinen Kontakt zu meinen Eltern hat und ich diesen auch nicht pflege oder wünschenswert für ihn finden würde. Zur Schwiegermutter bzw. der Mutter meines Ex Partners hat er Kontakt, da sie um die Ecke wohnt, ihn ab und an betreut. Aber so sehr gefällt mir das ebenfalls nicht, da diese Dame einen Lebensstil an den Tag legt, der mit meinem nicht konform läuft und dieser Einfluss auch negativ auf meinen Sohn abfärbt, wenn das dauerhaft und oftmals kurzfristig vorkommt, dass sie auf ihn aufpassen muss.
Meine Großeltern mütterlicherseits sind leider vor meiner Geburt und der Mann als ich ein Kleinkind war gestorben. So wirklich etwas habe ich da gar nicht mitbekommen. Ich war also den Großeltern väterlicherseits deutlich näher und habe diese auch wirklich immer sehr geliebt, ich denke nicht, dass das anders gewesen wäre, wenn die Eltern meiner Mutter länger gelebt hätten.
Bei meinen Kindern ist es so, dass sie schon eher meinen Schwiegereltern näher sind. Einfach weil es mit meinen Eltern immer schon etwas kompliziert war und meine Eltern auch dazu neigen etwas distanziert zu sein, deswegen haben sie aber kein schlechtes Verhältnis zu ihren Enkeln. Hier spielt sicherlich oft das Verhältnis zu den eigenen Eltern eine große Rolle und das Frauen dann doch eher mal zu Hause bleiben und dann vielleicht auch eher dazu geneigt sind zu den eigenen Eltern zu fahren oder zu gehen mit den Kindern.
Ich kann das auch absolut gar nicht so bestätigen. Ich habe die Mutter meiner Mutter vielleicht viermal besucht. Sie wohnt sehr weit weg im Ausland, wobei ich sie zuletzt vor etwa 15 Jahren gesehen habe. Ich muss aber auch sagen, dass ich sie in keiner Weise vermisse und auch keine Lust habe, sie zu besuchen. Immerhin war sie damals immer extrem kühl und distanziert zu mir und hat auch sonst kaum ein Wort mit mir gewechselt. Ich kenne sie daher nicht einmal wirklich.
Meine Mutter hat aber ebenso ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter. Sie sieht sie auch nur alle paar Jahre und hört auch mehr oder weniger genauso selten von ihr. Von daher war das bei meiner Familie noch nie so und ich hatte definitiv immer ein engeres Verhältnis zur Oma väterlicherseits.
Diese Oma hatte in unserer Nähe gewohnt, so dass ich sie mindestens einmal die Woche besucht habe. Ansonsten war sie auch oft bei uns und wir haben auch ab und zu etwas gemeinsam unternommen. Ich bin mit ihr aufgewachsen und kannte sie von Geburt an, wobei ich auch am Sterbebett dabei war. Das Verhältnis war also sehr viel inniger.
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