Steht Datenschutz über nationaler Sicherheit?
Die Querelen zwischen Apple - welches sich unter Berufung auf den Datenschutz weigerte ein iPhone zu entsperren - und dem FBI habt ihr ja bestimmt mitbekommen. Das FBI hat ja das Smartphone eines vermeintlichen Attentäters nun zwischenzeitlich selbst entschlüsselt, aber die ganze Angelegenheit, geht wohl dennoch in die nächste Runde. Was haltet ihr denn von diesen Auseinandersetzungen und diesem Machtspiel? Auf welche Seite würdet ihr euch denn stellen, wenn ihr diese ganze Angelegenheit bewerten müsstet? Pro Datenschutz oder pro nationale Sicherheit?
Wissen ist Macht und Macht kann immer von beiden Seiten missbraucht und ausgenutzt werden, nicht nur aus nationaler Sicht, sondern auch aus der Sicht des Individuums. So gibt es garantiert Menschen, die allen möglichen Unsinn machen, wenn sie wüssten, dass der Staat eh nichts mitbekommt wegen Datenschutz und Datensicherheit. Genauso kann ich mir aber auch vorstellen, dass manche Staaten es maßlos ausnutzen würden, wenn sie plötzlich Zugriff auf alle möglichen Daten hätten. Jede Medaille hat zwei Seiten.
Nur zwei Seiten? Also jede Medaille hat drei Seiten. Die dritte Seite ist der Rand, der nur zu gerne übersehen wird, aber dennoch vorhanden ist und ebenfalls eine Fläche darstellt! Von daher muss man schon genauer hinschauen und sich besonders heute fragen, wie man dann selbst zu diesem Thema steht, wenn man sich auf einmal nicht mehr sicher fühlen kann und hautnah miterlebt, wenn die Sicherheit schlagartig weg ist.
Ich persönlich würde die nationale Sicherheit über den Datenschutz stellen und hätte kein Problem damit, wenn deshalb der Staat alles an Daten über mich sammelt. Sollen sie doch alle so viele Daten über mich zusammentragen wie es ihnen beliebt. Sie bekommen auch nur das an Informationen über mich und meinen Alltag, was niemanden wirklich erschrecken wird. Wohl eher langweilen, lach.
Ich finde, hierbei geht es um Freiheit. Wenn wir erst mal festlegen, dass Apple die Handys von Terroristen freigeben müssen, ist der erste Schritt getan. Als nächstes gilt das nicht nur für die Handys von Terroristen, sondern das wird immer weiter aufgeweicht. Womöglich so weit, dass es nicht mal das FBI (oder was vergleichbares in Deutschland oder anderen Ländern) sein muss, die das Hacken anordnet, sondern einfach die örtliche Polizei oder letztlich sogar Scheidungsanwälte, die für ihre Mandanten noch mehr rausholen wollen.
Ich habe selber auch nichts zu verbergen. Aber das Argument ist zu kurz gedacht. Irgendwann kann man sich in der eigenen Wohnung nicht mal in der Nase bohren, weil alles mit Kameras ausgestattet ist. Oder man kann seinem eigenen Freund keine aufreizenden Fotos schicken, weil jede E-Mail von allen Bürgern überwacht wird.
Die ersten Schritte mögen gegen Terrorismus gehen und um nationale Sicherheit. Aber die Richtung ist fatal. Klar können wir auch alle leben, wenn wir halt nicht in der Nase bohren und keine Nacktfotos verschicken. Aber wollen wir wirklich bei jeder Handlung immer darüber nachdenken, wo die nächste Kamera ist oder alles zwei Mal überdenken, bevor wir es laut sagen, weil es vielleicht falsch verstanden werden könnte.
Da macht man mal einen schlechten Witz über eine schlechte Party und dass ein bisschen Speed die Stimmung bestimmt heben könnte und schon steht die Drogenfahndung vor der Tür. Da bleibt doch jeder letztlich lieber daheim, hat nur noch Sex unter der Decke und duscht im Badeanzug.
Das ist alles überspitzt dargestellt, aber das Gegenteil von Datenschutz ist ein Überwachungsstaat. Je mehr wir uns von ersterem entfernen, desto mehr nähern wir uns letzterem an. Das mag ne ganze Weile dauern und vielleicht auch nie bis ins Extrem durchgeführt werden. Aber wir büßen unsere Freiheit ein, Stück für Stück.
Selbstverständlich geht es um Freiheit, die meiner Meinung nach aber nicht auf Kosten der Sicherheit der Gesellschaft gehen kann. Irgendwann muss auch mal Schluss mit dieser Freiheit um jeden Preis sein, wenn damit ein Großteil der Gesellschaft sicherer leben kann.
Ich selbst bin alles andere als technophob und nutze beruflich wie auch privat die modernen Kommunikationsmittel und -möglichkeiten. Ich tue dies aber immer mit dem Bewusstsein, dass alles was ich sage oder schreibe, auch Dritte hören und lesen können. Und trotzdem fühle ich mich in meiner Freiheit nicht eingeschränkt, oder als gläserner Mensch, denn man muss sich einfach nur klar darüber sein, dass es kaum eine Technik geben wird die man nutzt, die nicht durch Dritte genutzt werden könnte.
Ich mag mich noch sehr gut an eine Zeit erinnern, wo das mobile Telefonieren nur ganz wenigen privilegierten Menschen möglich war. Es gab auch noch kein Internet wie heute, nebst den unzähligen Plattformen und was es sonst noch alles gibt. Seltsamerweise kam man zu dieser Zeit besten klar und hatte auch nichts zu befürchten, dass man in seiner Freiheit eingeschränkt wurde.
Ich bin auch der Auffassung, dass es absolut nichts bringt sich darüber aufzuregen, möglicherweise ausspioniert zu werden. Wenn man dies absolut vermeiden möchte, hat jeder von uns die Freiheit, einen grossen Bogen um solche moderne technische Errungenschaften zu machen.
Ich bin absolut für Datenschutz und benutze Mobiltelefone & Co immer sehr vorsichtig. Ich habe nichts zu verheimlichen, aber auch der Bundestag wurde bereits gehackt und viele Krankenhäuser, die Software benutzen, die ich mir wahrscheinlich nicht einmal leisten kann. Das stimmt einen ängstlich und wer weiß, was mit den Datensätzen, die man so findet dann angestellt wird!
Sei es drum. Es geht um Sicherheit und wenn ein Terrorist sich einem iPhone bedient oder anderen Geräten, die Daten übermitteln und welche genutzt werden können, um etwas nachzuweisen, ihm andere Delikte, Mittäter & Co anzudichten - dann wird es Zeit, dass einige den Kopf aus ihrem Hintern ziehen und mal nachdenken, was sie dort eigentlich tun.
Ich kann auf der einen Seite als gelobter Amerikaner nicht sagen, dass ich die Schnauze voll von den Terroristen habe. O-Ton und auf der anderen Seite lasse ich meine Firma über der nationalen Sicherheit meines gelobten Landes stellen. Ich gebe somit nichts preis, weil meine Glaubwürdigkeit in puncto Datenschutz angezweifelt werden könnte?
Solch ein Quatsch. Hier geht es um eine Sicherheitsfrage und kein geklautes Kaugummi. Es ging um einen Terroranschlag, wenn auch im kleinem "Stil". Es war jedoch ein islamistisch motiviertes Vorgehen und solche Menschen haben in meiner Auffassung keine Rechte, sich auf den Datenschutz zu beruhen.
Wenn wir jetzt beginnen, dass so zu führen. Dann sind einige schwarze Schafe bald wahre Vögel im Winde, denn sie können sich auf Datenschutz berufen und das Thema der Beweiskraft ist erledigt. Sie sind frei und planen im Hintergrund weiter, weil Datenschutz über allem geht.
Ich mag den Datenschutz sehr. Doch es muss Grenzen haben und diese sind erreicht, wenn es um die nationale Sicherheit geht, wenn es darum geht, dass ein Mensch gemordet hat und möglicherweise ein Video auf dem Handy hat usw. Solche Leute dürfen den Datenschutz nicht missbrauchen können, um frei agieren zu dürfen.
Ist jedenfalls meine Meinung und die muss sicher nicht jeder teilen. Doch gewisse Straftäter würden bei mir eben keinerlei Vergünstigungen erhalten, auch in puncto Datenschutz nicht. Da bin ich im laufe der Jahre etwas krass mit meiner Einstellung geworden, aber so ist das Leben!
Es geht auch um die Verhältnismäßigkeit in Bezug auf die viel zitierte eigene Freiheit @ Kätzchen14. Datenschutz mag ich auch und meine Freiheit bedeutet mit auch sehr viel. Aber im Verhältnis zur Sicherheit aller Mitmenschen um mich herum und meiner Freiheit, vergebe ich absolut nichts, wenn man über mich Daten sammelt und auswertet.
Was die dabei herausfinden werden kann gerne die ganze Welt wissen, was sowieso einige wie z. B. der Hersteller meiner Fahrzeuge weiß, oder die Bank wo ich wann eingekauft habe. Der Supermarkt, bei dem wir Stammkunden sind usw. Und dann noch der Provider, der ganz sicher wenn er das wissen will, ein Bewegungsprofil über meine Person erstellen kann. Die Krankenkasse, die Post, der Bäcker, die Tankstellen usw. usw. usw.
Diese Liste könnten man beliebig bis zum Sankt Nimmerleinstag fortsetzen, denn in der heutigen digitalen Welt hinterlässt man unendlich viele Spuren im Alltag, dessen man sich gar nicht so bewusst ist. So viel zum Thema Freiheit! Wir leben nun mal in Zeiten von Terror und Kriegen, in der das Thema Sicherheit besonders jetzt eine grössere Bedeutung bekommt.
Und jetzt hört meine vielgepriesene Freiheit da auf, wo die Gefahr auf Leib und Leben ALLER anfängt! Der Datenschutz ist meiner Auffassung nach der nationalen Sicherheit unterzuordnen, wenn diese dann auch tatsächlich gefährdet ist!
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