Statt Gassi gehen, mit dem Hund Gassi fahren?

Ich sehe bei uns öfter einen Hundebesitzer, der mit seinem Geländewagen quer über die Wiesen fährt und sein Hund läuft dem Auto voraus. Dann allerdings ohne Leine. Ich finde diese Art einen Hund auszuführen trotzdem unmöglich und mich regt es immer wieder auf, wenn ich diesen Hundehalter sehe.

Es geht aber wohl noch schlimmer, so dass der Hundebesitzer einfach die Leine aus dem Fenster hält und der Hund so neben dem fahrenden Auto herlaufen muss. Ich darf mir das gar nicht vorstellen. Alleine zu welchen Unfällen und Verletzungen es da schnell für den Hund kommen kann. Von einem entspannten Spaziergang mal abgesehen.

Der Hund wird sicherlich auch schnell körperlich überfordert, wenn er neben oder eben um das Auto herum, mitlaufen muss. Der Besitzer bekommt so auch wahrscheinlich gar nicht, ob der Hund schon irgendwelche Erschöpfungssignale zeigt. Soweit ich weiß, ist es auch laut Tierschutzgesetz verboten, den Hund am Auto sozusagen Gassi zu fahren.

Habt ihr so etwas auch schon mal gesehen? Würdet ihr den Besitzer des Hundes darauf ansprechen? Das ist doch Faulheit pur oder was meint ihr, steckt hinter so einem Gassi fahren?

Vielleicht steckt auch ein richtig guter Grund dahinter. Vielleicht sitzt der Halter im Rollstuhl und bevor er seinen Hund deswegen abgibt, fährt er ihn halt mit dem Auto Gassi. Dass der Hund wegen dieser Art des Gassigehens gleich überfordert ist, wage ich zu bezweifeln. Je nach Rasse sind Hunde wirklich sehr bewegungsfreudig. Die meisten Hunde gehen eher viel zu wenig, zu kurz und vor allem an der Leine viel zu langsam Gassi. Der kann sich wenigstens mal auspowern.

Aber was die Verletzungsgefahr angeht, geb ich dir Recht. Ich hätte auch Angst, dass ich ihn überfahren würde, wenn beispielsweise ein Hase über den Weg läuft oder so. Wenn, dann sollte der Hund mit größerem Abstand neben dem Wagen herlaufen, aber nicht nur mit einer Leinenlänge entfernt.

Sollte das also wirklich aus reiner Faulheit passieren, bin ich ebenso entsetzt. Allein der Benzinverbrauch wäre dann eine Unverschämtheit. Mir macht es auch nicht unendlich viel Spaß, jeden Tag mehrmals Gassi zu gehen, aber das muss man eben als Hundehalter.

Ich habe auch mal von meinem Bruder gehört, dass sein Kumpel das in Italien so macht. Ich finde das unmöglich, weil man dann ja auch nicht so die Nähe zu dem Tier hat und man gar nicht so das Gassi gehen genießen kann. Ich finde auch, dass das Tierquälerei ist. Zumal ein Auto selbst wenn es langsam fährt schon recht schnell fährt, wenn man nebenher gehen muss und man kann ja auch nicht sehen, wann der Hund nicht mehr kann.

Natürlich braucht ein Hund viel Bewegung, aber ein Hund will auch mal schnüffeln und graben und in dieser Form geht das ja nicht, wenn man mit einem Auto Gassi fährt. Wenn man im Rollstuhl sitzt kann man ja trotzdem Gassi gehen, eben nur nicht auf irgendwelchen unebenen Gelände, zumindest nicht alleine.

Ich habe schon häufiger beobachten können, dass manche Hundehalter mit dem Fahrrad fahren und ihr Hund eben neben her läuft oder eben mit läuft. Das finde ich auch gar nicht so schlimm, weil ein Mensch ja gar nicht so schnell aus eigener Kraft in die Pedale treten kann. Aber im Auto den Hund Gassi zu fahren ist eine ganz andere Hausnummer.

Solange man nicht zu viel Gas dabei gibt und dem Hund quasi permanent in die Hacken fährt, dass er nicht so langsam ist, finde ich das auch gar nicht so schlimm. Es kann ja sein, dass Bienenkönigin tatsächlich Recht hat und der Autofahrer im Rollstuhl sitzt. Das würde erklären, warum er nicht auf das Bewegungsmittel Fahrrad zurück greift und im Rollstuhl wäre er ja dann viel zu langsam und würde den Hund nur unnötig bremsen, dass dieser sich nicht verausgaben kann.