Ständig im Internet surfen, wenn Freunde zu Besuch kommen?

vom 19.12.2014, 18:19 Uhr

Ein Bekannter von mir surft immer wieder im Internet, wenn seine Freunde zu Besuch kommen. Warum er das macht weiß ich nicht, aber seine Freunde fühlen sich da mehr als unwohl und auch unerwünscht. Er macht auch nichts besonderes, sondern surft mal auf der einen mal auf der anderen Seite, aber er macht nichts, was man zwingend machen muss, wahrscheinlich ist er einfach nur süchtig danach oder hat kein anderes Hobby. Kennt ihr auch solche Leute? Was würdet ihr Betroffenen raten und wie sollte man sich dann als Freund verhalten?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde ihn bitten, das zu unterlassen. Wenn er dazu wirklich nicht fähig ist, kann man ja erst mal versuchen, dass man sich woanders trifft. In einem Café oder eine Kneipe. Da ist die Gefahr schon viel geringer. Wenn er dann sein Smartphone nicht aus der Hand legen kann, muss man einen Schritt weitergehen.

Es gibt dieses "Spiel". Jeder legt sein Handy auf den Tisch. Wer zuerst nach seinem greift, muss eine Runde zahlen. Das Ganze setzt aber voraus, dass er auf die Bedenken seiner Freunde eingeht. Dass er sie entweder teilt oder beweisen will, dass sie Unrecht haben. Vielleicht wird ihm dann bei einer hohen Rechnung bewusst, dass er ein Problem hat.

Wenn er alles abblockt und es so weit eskaliert, dass er alle rausschmeißt und den Kontakt abbricht, muss man ihm ein bisschen Zeit lassen. Dann würde ich nach ein, zwei Wochen noch einmal den Kontakt suchen und ihn darauf ansprechen. Man muss ihn eben irgendwie dazu bringen, dass er sein Problem erkennt und angeht. Auf keinen Fall sollte man ihn dennoch einfach besuchen und ständig unzufrieden sein, bis man ihn dann nicht mehr besucht. Dann hat er irgendwann keine Freunde mehr und versinkt noch mehr in der Sucht.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ganz einfach - wenn jemand mich ignoriert weil die virtuellen "Freunde" wichtiger sind, oder wenn er es nicht schafft sich auf ein Gespräch mit mir zu konzentrieren, weil er ja erst nach einer Stunde sehen könnte, dass jemand ein Bild vom Mittagessen ins Internet gestellt hat, mache ich die Person auf ihr unhöfliches Verhalten aufmerksam und bitte sie das in Zukunft in meiner Gegenwart zu unterlassen. Falls das nicht klappt, weil die Sucht zu groß ist, schränke ich den Kontakt ein.

Ich sehe nicht ein meine Zeit an eine Person zu verschwenden, die nicht in der Lage ist ein normales Gespräch ohne ständige Unterbrechung durch Banalitäten aus dem Internet mit mir zu führen. Es gibt genug andere Leute und Dinge in meinem Leben, ich bin nicht auf so jemanden angewiesen.

Es ist auch nicht meine Aufgabe solchen Personen irgendwas zu raten. Wenn jemand sein Verhalten selber als Problem empfindet und merkt, dass die realen Freundschaften daran langsam kaputt gehen und mich dann um Hilfe bitten würde könnte man sich zusammen überlegen, was diese Person machen kann. Aber solange kein Problembewusstsein vorhanden ist, ist auch das Rat geben reine Zeitverschwendung.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ja solche Leute kenne ich auch. Hängen dann auf Facebook oder 9gag rum und das finde ich einfach unglaublich frech! Schon krass wie heutzutage kommunikativ abgebaut wird dank neuer Technologien. Es ist ja wohl nicht zu viel verlangt, sich mit seinen Gästen/Freunden zu beschäftigen.

» Zombey » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,59 »



Solche Exemplare kenne ich auch zu genüge. Eine Bekannte von mir ist auch so krass. Sie hängt immer auf einem ausländischen sozialen Netzwerk herum, das an Facebook und MeinVZ angelehnt ist. Auch wenn sie Besuch hat, sitzt sie Stunden lang vor dem Rechner und geht da ihren komischen Aktivitäten nach. Sie behauptet dann immer, sie wolle ihren Gästen zeigen, wie irgendwelche gemeinsamen Bekannten, die auch in diesem Netzwerk sind, jetzt aussehen und wie die sich eben online präsentieren. Aber man sieht dann immer, wie die Gäste total gelangweilt daneben sitzen und sich wirklich sinnvollere Freizeitbeschäftigungen vorstellen können während meine Bekannte total euphorisch und glücklich sich durch die Seiten des Internets klickt.

Ich finde das total krank und bescheuert und finde, dass diese Bekannte dringend psychologische Hilfe benötigt. Aber zwingen kann man sie ja nicht, solche Leute müssen selbst einsehen, dass sie ein Problem haben, sonst wird das nichts.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne leider auch Leute, die scheinbar süchtig nach ihrem Smartphone sind. Wenn ich mich mit diesen Leuten treffe, schaffen sie es auch nicht, ihr Smartphone fünf Minuten in Ruhe zu lassen und nichts damit zu machen. Stattdessen müssen sie die ganze Zeit irgendwelche Nachrichten schreiben oder im Internet recherchieren. Und wenn man ein Gespräch führt, dann wird auch oftmals zum Smartphone gegriffen um zusätzliche Informationen oder Bilder zu dem Thema im Internet zu finden, was natürlich immer extrem nervig ist. Auf diese Weise fühlt man sich nicht richtig beachtet und man hat schnell das Gefühl, das Smartphone sei wichtiger, als man selbst.

Ich muss sagen, dass ich auch richtig gerne im Internet surfe und auch viel mit meinem Smartphone mache. Das mache ich aber in der Regel nur, wenn ich alleine bin. Sobald ich mich mit Freunden oder meinem Partner treffe, schalte ich mein Smartphone auf lautlos und beachte es dann auch gar nicht mehr. Immerhin brauche ich es dann auch nicht zwangsläufig und ich fände es mehr als unverschämt, dann noch die ganze Zeit im Internet zu surfen. Immerhin müsste ich dann ja gar nicht erst meine Freunde treffen, wenn ich ohnehin keine Lust darauf hätte, mich mit ihnen zu unterhalten und lieber im Internet surfen würde.

Ich reagiere recht schnell genervt, wenn jemand meint, die ganze Zeit im Internet surfen zu müssen, wenn ich mit der Person rede. Mir vergeht dann auch immer sehr schnell die Lust an einem Gespräch und ich denke mir, dass ich dann lieber gehen sollte, um die Person nicht weiter bei ihren Aktivitäten zu stören. Das mache ich dann auch tatsächlich, wenn die Person es absolut nicht einsieht, mit dem Surfen aufzuhören. Immerhin habe ich doch auch Besseres zu tun, als jemandem zuzuschauen, wie er im Internet surft.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


So jemanden kenne ich zum Glück nicht, aber ich denke auch, dass es schon zumindest nah an einer Sucht ist, wenn man nicht einmal dann mit dem Surfen im Internet aufhören kann, wenn man Gäste hat. Als Gast würde ich mich in einer solchen Situation auch ziemlich unwohl fühlen und das würde ich dem Bekannten oder Freund auch sagen, wenn es öfter vorkommt.

Vielleicht bekommt er es gar nicht mit, dass sein Verhalten die Gäste stören könnte. Wenn das nicht hilft, dann würde ich zukünftige Besuche nach Möglichkeit vermeiden wollen. Vielleicht merkt er so, dass er ein Problem hat.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich an der Stelle eines Freundes der zu ihm geht, würde ihn ganz offen darauf ansprechen und ihn so ein wenig "anmeckern" was das soll und was er da macht, weil wenn er wirklich danach süchtig wäre, müsste man ihm ja irgendwie davon wegbekommen. Wenn ich z.B auf dem Handy jemandem schreibe und jemand kommt rein gucke ich immer auf, um zu sehen ob derjenige etwas von mir will und daddel nicht einfach weiter in meinem Handy herum und ignoriere ihn.

» xLeon » Beiträge: 6 » Talkpoints: 0,99 »


Solche Leute kenne ich auch. Ich würde ihn entweder dazu auffordern, dass wir zusammen etwas im Internet machen, also beispielsweise gemeinsam eine Internetseite mit lustigen Bildern aufrufen, zusammen auf Reddit lesen oder auch gemeinsam Youtube-Videos schauen, auch wenn das nicht meine erste Wahl wäre.

Wenn er das nicht machen möchte, dann würde ich ihm meine Meinung sagen und nach Hause gehen. Ich kann es nicht leiden, wenn ich gegen eine Wand rede und man mir nicht zuhört. Das würde ich auch nicht mit mir machen lassen und wenn sich am Verhalten nichts ändert, dann würde ich diese Person auch nicht besuchen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn jemand schon so süchtig ist und nichts anderes machen kann außer Online zu sein, dann brauche ich als Freund auch nicht bei diesem auf dem Sofa sitzen. Da packe ich dann auch meine Sachen und gehe, da ich offenbar eher ein Störfaktor bin als erwünscht und warum sollte ich dann noch motivieren damit er etwas anderes macht?

Solche Dinge sind doch "normal" geworden und viele finden das toll, wenn man dauerhaft erreichbar ist und Online und können schon gar nicht mehr ohne. Ich muss diese aber nicht therapieren, darauf müssen sie selbst kommen wie sie sich abschotten und ihre Prioritäten setzen, aber ich muss mir das nicht ansehen und mich als das fünfte Rad am Wagen artig hinsetzen.

Wenn man nichts sagt und nichts macht, dann kommen diesen Personen auch nie zur Einsicht. Reden hilft da nichts, es ist eine Sucht in der sie stecken und selbst wenn man sie vom Rechner hoch zieht und etwas mit ihnen macht, dann ist das nicht freiwillig und sie denken die komplette Zeit an nichts anders.

Sprich, auch die gemeinsame Zeit ist hinterher eher eine Belastung als etwas nettes und darauf verzichte ich dann auch direkt. Kommt dort keine Besserung von sich aus, dann nehme ich Einladungen davon auch gar nicht mehr wahr und meide diesen Kontakt, denn offenbar scheint das Internet dann einen höheren Stellwert zu haben als die Aufmerksamkeit sich mal mir zu widmen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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