Ständig Geld für neues Schulmaterial bezahlen - normal?
Heute kam meine Tochter mal wieder mit der frohen Botschaft aus der Schule, dass ich ein neues Buch kaufen muss, welches sie nach den Ferien im Deutschunterricht lesen werden. Dieses Buch kostet bei amazon knapp 10 Euro und bei ebay kann ich es wohl für etwa drei bis vier Euro inklusive Versandkosten bekommen. Die Kosten halten sich also in Grenzen.
Letzte Woche war es ein Badeanzug, den meine Tochter unbedingt für den Schwimmunterricht benötigt. Sie hat viele Bikinis, die sie auch im Sommer ausschließlich trägt aber der Sportlehrer besteht wohl darauf, dass die Mädchen einen Badeanzug tragen, weil sie Sprungübungen etc. ausüben und ein Bikini unpraktisch wäre. Ok, dann kaufe ich eben auch einen Badeanzug.
Vor Weihnachten brauchten sie fünf Euro für ein Wichtelgeschenk + drei Euro für den Adventskalender. Nach den Weihnachtsferien 15 Euro Kopiergeld, weil die Kopierkosten nicht von der Schule getragen werden. Es gibt einen speziellen Schülerkalender, den die Eltern für 8 Euro kaufen müssen und dann nehmen die Schüler andauernd an irgendwelchen Studien und Wettbewerben teil, die ebenfalls zwischen 3 und 8 Euro kosten und welche die Eltern auch aus eigener Tasche finanzieren müssen.
Von den ganzen Schulbüchern, Heften, Stiften, Füllern und sonstigem Material, was allgemein für die Schule benötigt wird, brauchen wir gar nicht erst zu reden. Letztes Jahr musste es eine Klassenfahrt ins Ausland sein, die pro Kind 350 Euro gekostet hat. Im November waren sie im Theater - 13,50 Euro.
Ich habe jetzt wahrscheinlich noch eine ganze Menge an Ausgaben vergessen, denn gefühlt kommt meine Tochter jede Woche nach Hause und bringt mir Elternbriefe, auf denen steht, was wieder bezahlt und angeschafft werden muss.
Meine Tochter geht in die 7. Klasse aufs Gymnasium und ich frage mich langsam, wo das noch enden soll. Was machen denn die Eltern, die sich das nicht leisten können? Ach ja, den Förderverein bezahlen wir jährlich auch noch mit aktuell 25 Euro im Jahr. Es handelt sich hier auch nicht um eine Privatschule, sondern um ein ganz normales Gymnasium.
Müsst ihr auch so viel Geld für die Schule eurer Kinder ausgeben? Ist es normal, dass die ganzen Sachen so teuer sind? Eigentlich sollte sich Schule doch jeder leisten können oder nicht?
Ich habe keine Kinder, aber ich kann mich erinnern, dass meine Schulzeit auch recht teuer war. Meine Mutter war am Anfang, als ich ins Gymnasium übergegangen bin, auch nicht so gut betucht und musste teilweise auch ziemlich schlucken, aber sie hat es irgendwie hinbekommen. Das war zu der Zeit als mein Vater abgehauen ist und sie mit Schulden hängen ließ.
Ich erinnere mich daran, dass ein Schulbuch teilweise 30-40 Euro gekostet hat, in einem Fach. Die anderen Fächer mussten ja auch noch abgedeckt werden. Viele Stifte und Blöcke konnte ich aus dem Vorjahr noch übernehmen, aber dann kamen noch die Lesebücher hinzu und da ich zwei Fremdsprachen hatte, musste man halt 3-4 Lesebücher kaufen.
Theater und Ausflüge musste ich teilweise selbst zahlen. An den meisten Ausflügen habe ich nie teilgenommen, weil ich daran kein Interesse hatte, das wussten die Lehrer aber auch recht schnell und haben aufgehört auf mich einzureden. Ich wollte halt keine 500 Euro für eine Fahrt nach München bezahlen und meine Mutter damals auch nicht. Also bin ich regulär in den Unterricht gegangen, dem Gemeinschaftsgefühl hat es nicht wirklich geschadet.
In der Berufsschule habe ich dann selbst bemerkt, wie teuer Schulsachen eigentlich sind. Ständig neue Hefte und Stifte, die ganzen Schulbücher und Lexika und dann noch zusätzliche Lektüren, um die Prüfungsthemen zu vertiefen. Das war schon ein Haufen Geld, der da von meinem Ausbildungsgehalt abgegangen ist.
Gibt es in Deutschland eigentlich Förderungen für Eltern, die knapp bei Kasse sind? Bei uns gab es die damals jedenfalls. Ich kann mir vorstellen, dass Eltern, die wenig Geld haben, erst einmal tierisch schlucken müssen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass sie das Geld irgendwie zusammensparen, wenn auch sehr mühsam.
Zum Glück gibt es das Internet mittlerweile, so kann man zumindest einige Schulbücher zu moderaten Preisen erstehen und ich denke, dass das schon eine Erleichterung für diese Eltern ist. Schule ist ein teures Pflaster, aber ich denke schon, dass ich meinen Kindern möglichst neue Sachen ermöglichen würde, auch wenn es finanziell mal schlecht ausschauen sollte.
In Sachsen haben wir ja mittlerweile auch Lehrmittelfreiheit. Aber so extrem ist es bei uns an den Schulen nicht. Auch wenn es, besonders zum Schuljahresanfang, immer diverse Kosten gibt. Allerdings ist es bei uns auch so, dass bestimmte Dinge einfach über die Schule gekauft werden, weil man da Rabatte aushandeln kann. Man muss es aber nicht über die Schule kaufen, sondern selbst besorgen.
So zum Beispiel erst vor kurzem der Taschenrechner, den ich halt per Gutschein über Amazon bestellt habe. Da wir dann im nächsten Schuljahr das selbe Modell noch mal kaufen müssen, habe ich diesem aktuell bei einer Wunschseite drin stehen, so dass der darüber finanziert wird.
Zum Thema Förderverein, kann ich nur sagen, dass du ja keine Pflicht hast, diesem als Mitglied beizutreten. Je nach Satzung kann das sogar ein Nachteil sein. Ich selbst bin Vorsitzende des Fördervereins einer Grundschule und da steht in der Satzung, dass Mitglieder zum Beispiel keine finanzielle Unterstützung erhalten können. Wenn das bei euch so ist, solltest du dir die Mitgliedschaft überlegen, wenn man als Nichtmitglied auch Zuschüsse für Klassenfahrten bekommen kann.
Ansonsten haben wir bei meiner zweiten Tochter, aus der Erfahrung vom Jahr vorher, schnell eine Klassenkasse eingeführt. Zwei Euro im Monat tun halt nicht so weh, als wenn man einmal im Jahr für einen größeren Ausflug gleich 50 Euro hinlegen muss.
Ich erinnere mich daran, dass ich meine Eltern auch ständig um Geld fragen musste, als ich noch zur Schule gegangen bin. Als Schüler hat man tatsächlich auch recht viele Ausgaben. Das fängt allein schon bei den typischen Materialien an, wie etwa Hefte, Stifte, Zirkel, Geodreieck und dergleichen. Und dann mussten wir auch noch ständig Übungshefte kaufen, die ziemlich teuer waren und auch noch Lektüren.
Natürlich wurden dann auch immer Ausflüge gemacht, die kosteten und eben auch Klassenfahrten. Auch neue Sportsachen und Sportschuhe mussten regelmäßig gekauft werden. Allerdings musste ich nie normale Schulbücher kaufen, da wir diese immer von der Schule ausgeliehen bekommen hatten. Und da ich Einzelkind bin, mussten meine Eltern eben auch nur für meine Sachen aufkommen.
Ich denke, dass man da nichts dagegen machen kann. Die Ausgaben müssen ja nun einmal sein und man kann dem Kind auch nicht erklären, dass es an einem Ausflug nicht mitmachen darf, wenn da eben alle hingehen. Man muss da wohl in den sauren Apfel beißen. Gerad so etwas wie Zirkel und dergleichen ist ja auch absolut nötig und man kann nur versuchen, möglichst viel gebraucht zu kaufen.
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