Staatliche Regelungen zur Altersvorsorge nötig?

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Immer mehr Selbständige fallen im Alter unter die Grundsicherung. Dem will die Politik entgegenwirken und nach der Krankenversicherungs- auch die Altersvorsorgepflicht einführen. Damit soll auch der Steuerzahler von den Folgekosten befreit werden. Immerhin drohen hier in Zukunft massive Kosten.

Es ist auch die Frage, wie genau diese Pflicht aussehen soll? Bei den Krankenkassen gibt es entweder die private oder die gesetzliche Versicherung. Sol es diese Möglichkeit bei der Rente auch geben? Oder soll es nur eine Grundrente mit einem Pauschalbeitrag für alle geben, die nur die Grundsicherung abdeckt?

Immerhin gibt es jetzt schon die Möglichkeiten der Rürup-Rente. Was wird alles als private Vorsorge anerkannt? Immerhin kann man sein Geld auch in Edelmetallen und Immobilien anlegen und sich so absichern. Mein Favorit wäre die Grundsicherungsrente verpflichtend für alle.

Du vergisst, dass viele Selbstständige bereits zur Altersvorsorge verpflichtet sind. Alle Kammerberufe haben ein eigenes Versorgungswerk, die Mitgliedschaft ist Pflicht. Ärzte, Tierärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Architekten und Ingenieure sind damit zwangsweise versorgt.

Handwerker ohne Angestellte, freiberufliche Lehrer aller Art und Hebammen und freiberufliches Pflegepersonal sind rentenversicherungspflichtig. Damit sind Solo-Selbstständige mit tendenziell niedrigem Einkommen zumindest in diesen Bereichen ebenfalls zur Vorsorge gezwungen.

Dann kommt noch der große Komplex der Künstler und Publizisten. Die sind bereits mit sehr geringen monatlichen Einkommen über die Künstlersozialkasse versicherungspflichtig. Da der Schnitt beim Einkommen in der KSK bei gerade einmal 1.000 Euro im Monat liegt, könnten viele ohne die Pflicht und die Unterstützung gar nicht vorsorgen.

Ein nicht unerheblicher Anteil der Selbstständigen ist also durchaus gut oder zumindest überhaupt abgesichert. Denen sollte man ihre Versorgung sicher nicht wegrationalisieren.