Spricht die Linke nicht mehr die Sprache der ärmeren Leute?

vom 19.04.2019, 00:28 Uhr

Diesen Vorwurf hat ausgerechnet Frau Wagenknecht ihrer eigenen Partei gemacht. Sie meinte, dass sich die Linke zu oft oberlehrerhaft anhört. Außerdem vermisst sie eine differenzierte Darstellung der Flüchtlingskrise. Meiner Ansicht nach sagt sie wie so oft zwar etwas Wahres, aber sie bewirkt wie immer nichts. Jetzt sind die fetten Jahre vorbei und die eigentliche Klientel der Linken ist leer ausgegangen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Genau das sehe ich auch so. Ich denke, die Linken kümmern sich zu wenig um ihr Kerngebiet, die kleinen Leute und die Arbeitnehmer. Ich glaube einfach, dass diese Zielgruppe mehr "getätschelt" werden müsste. Die Linken thematisieren aber halt auch andere Themen, die dieser Zielgruppe gegen den Strich gehen. Wenn ich halt selbst in Deutschland mehr schlecht als recht lebe und arbeite, dann interessiert mich das und eben weniger die Belange anderer. Da möchte man, dass es einem selbst besser geht und nicht den anderen. Oberlehrerhaftigkeit könnte man lieber den Grünen überlassen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wobei sich meines Erachtens beispielsweise auch die AfD auch höchstens vordergründig um die Belange der "kleinen Leute" kümmert. Eigentlich geht es denen ja nur um die Flüchtlings- und Ausländerthematik, aber was Themen wie Arbeitslosigkeit, Sozial- und Gesundheitspolitik betrifft, scheint sich die AfD recht wenig um die Sorgen der Menschen zu kümmern, bzw. sie vertritt eine neoliberale Einstellung, und jeder solle sich am besten selbst um seine eigene Alters- und Gesundheitsvorsorge kümmern.

Leider scheint es derzeit gar keine Partei zu geben, die sich noch für ärmere oder weniger privilegierte Menschen zu interessieren scheint, und ich kann auch nicht verstehen, dass sich so wenige Wähler für diese Themen interessieren.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Genau das macht die AfD ja so erfolgreich, weil eben die linken Parteien, wo ich jetzt auch die SPD zählen möchte, ihre Kernkompetenzen in den Hintergrund geschoben haben.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das habe ich tatsächlich nicht verstanden. Eine Partei wird also deswegen erfolgreich, weil sie es ganz ähnlich macht, wie diejenigen Parteien, die ihre Wähler bereits vergrault haben? Na ja, ich bin nicht die Mehrheit der Wähler und muss daher nicht alles verstehen...

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Die Linke hat sich selber entzaubert. Man hört öfters von den Genossen der SPD, dass die Linke einfach nicht regieren will. Und diesen Eindruck habe ich auch voll und ganz. Das Beklatschen von Merkel für ihr Versagen in der Flüchtlingskrise war da auch nicht gerade hilfreich. Man hat halt eben gesehen, dass bei Hartz IV angeblich kein Geld da war und für die Flüchtlinge waren schnell mal 238 Milliarden da. Da hat der Wille gefehlt und insbesondere bei den potentiellen Koalitionspartnern SPD und Grünen scheint dieser Wille zu fehlen. Rot-Rot-Grün würde noch viel mehr Flüchtlinge nach Deutschland lassen und ist daher wohl kaum wählbar. Daran ändern auch die typischen Ammenmärchen über die Konkurrenz nichts.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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