Sprechen für ältere und kranke Menschen anstrengend?
Ich habe nun schon zweimal erlebt, dass ältere Menschen so gut wie nicht mehr sprechen, wenn es ihnen schlecht gehen und sie sehr schlapp und schwach sind. Ich denke, dass einem oftmals gar nicht bewusst ist, wie viel Kraft und Anstrengung es einem ermöglicht überhaupt zu sprechen. Man braucht ja bestimmte Muskelgruppen dafür. Daher finde ich es schon nachvollziehbar, wenn Menschen die sich schlecht fühlen oder eben auch vor allem ältere kranke Menschen wenig sprechen und eher mit Gesten und Zeichen zeigen, was sie möchten.
Habt ihr auch die Erfahrung oder Beobachtung gemacht, dass ältere kranke Menschen nur noch wenig bis gar nicht sprechen? Liegt es durchaus daran, dass es einfach sehr anstrengend ist zu sprechen? Ist das auch generell bei Menschen so, denen es eben nicht gut geht? Sprecht ihr selbst auch nur wenig, wenn es euch mal schlecht geht?
Mir erschließt sich nicht, was das primär mit der Anstrengung zu tun haben soll, wenn jemand wenig bis gar nicht spricht. Für mich muss das eine nicht unbedingt mit dem anderen zusammen hängen. Denn es gibt doch auch bei gesunden und jungen Menschen Phasen, wo man keine Lust hat großartig zu reden und lieber still sein möchte und wenig zu sagen hat.
Wenn man alt und krank ist, hat man auch wiederum andere Prioritäten. Wenn ich krank bin, dann kann ich mich theoretisch schon lange unterhalten und über verschiedene Themen diskutieren, aber oftmals ist es so, dass ich dazu keine Lust habe und lieber den ganzen Tag schlafe. Ansonsten fällt es manchen Menschen auch schwer, über Generationen hinweg ein Gesprächsthema zu finden, das alle Beteiligten einigermaßen interessiert, sodass da zwangsläufig schon Gesprächspausen zu Stande kommen.
Bei bestimmten Erkrankungen und auch wenn man wirklich schwer krank ist, dann reden die Leute oft nicht mehr so viel. Ich habe das so bei meiner Ur Oma erlebt. Sie hat sonst wirklich gerne und viel geredet, aber es tat ihr dann irgendwann beim Sprechen weh, sie konnte einfach nicht mehr und war nur noch schwach. Es fiel ihr da auch schon schwer wach zu bleiben und so weiter. Sie hatte aber noch sehr liebevolle Worte für mich und meinen Mann zum Schluss und da ich weiß wie anstrengend es für sie war diese zu sagen, weiß ich sie auch noch mehr zu schätzen. Immerhin hätte sie auch nichts sagen müssen.
Ich würde sagen, das hängt weniger vom Alter, sondern von der Art der Beschwerden ab. Es gibt natürlich Krankheiten, bei denen das Sprechen (oder auch das Nachdenken) schwer fällt, und dann redet man wahrscheinlich weniger, aber das kann einem in jedem Alter passieren. Meine alte Mutter - sie ist über 80 Jahre alt - redet jedoch immer noch recht gern und viel. Zum einen wird sie nicht müde, über die Zeit ihrer Jugend zu erzählen, aber sie unterhält sich auch gern und ausgiebig über aktuelle Themen, wie Corona, die US-Wahlen, Terroranschläge etc.
Ja, ich hatte schon den Fall, dass längeres Sprechen anstrengend war. Ein Pneumothorax auf der rechten Seite hatte zu einem deutlich reduzierten Atemvolumen geführt, so dass ich schon durch eine normale Unterhaltung außer Atem war. Und in den ersten 2, 3 Tagen im Krankenhaus hatte ich einen hartnäckigen trockenen Husten, der schlimmer wurde wenn ich gesprochen habe.
Solche Fälle sind aber wohl eher die Ausnahme. Die Regel ist wohl eher, dass jemand einfach keinen Bock auf eine Unterhaltung mit dir hat. Geht mir jedenfalls so. Wenn es mir nicht gut geht habe ich eher keine Lust darauf voll gequatscht zu werden und generell möchte ich lieber alleine sein.
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