Sport nach Geschlechtern getrennt in der Freizeit vorziehen?
Immer wieder hört man von Sportkursen, die nur für Frauen sind oder auch Gruppen, die aus Männer bestehen. Diese werden anscheinend gerne besucht und genutzt. In der Schule war es bei mir auch ab einer gewissen Stufe so, dass der Sportunterricht nach den Geschlechtern getrennt statt fand. Ich fand das auch meist irgendwie entspannter.
In den Sportkursen, die ich besuche, waren anfangs in einem auch ein paar Männer. Aber anscheinend haben diese schnell das Interesse verloren und so bestehen die Kurse nun auch nur noch aus Frauen. Mich würde es dabei aber nicht stören, wenn auch ein paar Männer mitmachen würden. Diese Kurse sind auch nicht alleine für Frauen gedacht.
Mögt ihr es in eurer Freizeit lieber, wenn der Sport nach Geschlechtern getrennt ist? was genau gefällt euch daran besser? Wo seht ihr Vorteile oder Nachteile? Oder ist es euch generell egal, ob es sich um eine gemischte Sportgruppe handelt? Meint ihr, dass die Kurse nach Geschlechtern getrennt bevorzugt werden? Fühlt ihr euch beim Sport wohler, wenn ihr nur unter Geschlechtsgenossen seid?
Ich finde es grundsätzlich gut, wenn Sport nach Interessen aufgeteilt ist unabhängig vom Geschlecht. Als ich in der 9. und 10. Klasse war, fand der Sportunterricht zusammen mit der Parallelklasse statt, wobei dann die Geschlechter getrennt worden sind. Die Jungen haben dann Fußball oder Basketball gespielt, weil das kein Mädchen machen wollte (steh mal als Mädchen im Tor, wenn ein Junge volle Granate den Fußball rein kickt). Wir haben dann eher andere Sachen gemacht, die mehr unseren Interessen entsprochen haben.
Ich finde Geschlechtertrennung langweilig. Im Job bin ich schon fast nur unter Frauen und viele meiner Hobbys sind auch eher etwas für die Damenwelt. Deswegen freue ich mich normalerweise über gemischte Gesellschaften, wenn offensichtlich Männer und Frauen, im Idealfall auch noch Ältere und Jüngere gemeinsam an etwas Spaß haben. Vermutlich liegt es daran, dass ich nicht die Geselligste bin, aber wenn ich mich schon "unter Leute" wage, finde ich es wieder langweilig, wenn ich nur mit Frauen mittleren Alters zusammen bin. Das bin ich schließlich selber auch.
Mir wäre es also ganz recht, wenn die Geschlechter und Altersklassen sich auch im Alltag etwas "durchmischen" würden und nicht immer nur die gleichen Gruppen sich treffen, auch wenn es wohl oft in der Natur der Sache liegt, etwa bei "familienfreundlichen" Aktivitäten. Aber selbst beim Sport würde mich die Anwesenheit von Männern nicht stören. Zwar gibt es natürlich auch Exemplare, die zum Glotzen kommen oder sonst irgendwie unangenehm werden, aber das sind Einzelfälle, die in meinen Augen strikte Geschlechtertrennung nicht rechtfertigen.
Man ist ja nicht mehr im Schulsport und daher finde ich es auch irgendwie komisch, wenn nur Frauen oder nur Männer etwas machen. Gemischt finde ich es da schon deutlich besser und auch lockerer. Wenn ich nur mit Frauen Sport machen würde, dann würde ich mich so an Unterricht erinnern, dass mir das Ganze wohl keinen Spaß mehr machen würde.
Ich war zum Probetraining mal in einem Fitnessstudio für Frauen und habe mich da gar nicht wohl gefühlt. Es wurde dort sehr viel Wert auf das Äußere gelegt, ich hatte aber keine teuren Klamotten sondern Leggings und ein altes T-Shirt und ich habe mich vor dem Sport abgeschminkt und mir keine Gedanken darüber gemacht welches Make-up denn nun am besten hält wenn man schwitzt.
Das Angebot war dann auch eh nichts für mich, weil die Kurse vor allem passend für Hausfrauen mit viel Tagesfreizeit gelegt waren und es Abends nur wenig Interessantes gab.
Aber das ist natürlich schon ein Vorteil, wenn man in diese Zielgruppe fällt und viele Kurse in der Zeit stattfinden, in der man Zeit hat. Außerdem gab es dort eine durchgehende Kinderbetreuung, das hat man in vielen normalen Studios nicht.
Ich finde schon die Trennung im Schulsport dämlich. Meine Schulzeit liegt länger zurück als die von Täubchen oder Ramones und damals wurde nicht getrennt. Ich sehe, ehrlich gesagt, auch kein Problem darin, dass ein Mädchen im Tor steht, wenn ein Mädchen im Tor steht. Unsportliche oder kleinere Jungs haben es da nicht besser. Außerdem sollte der Sportunterricht auf dem Gymnasium doch auf ein Sportstudium vorbereiten, oder? Schreibt man die Klausuren dann auch für Jungs und für Mädchen?
Und genauso wie ich die Trennung in der Schule unsinnig und nachteilig finde, finde ich es auch im späteren Leben blöd. Was musste ich mir anhören, als ich mit meinem Hundesport angefangen habe. Frauen seien nicht hart genug, sie hätten nicht genug Kraft, seien zu langsam und hätten nicht genug Ausdauer. Beim Reiten ist es nicht anders, es gibt Massen an Frauen, aber die paar Männer sind cool und wichtig und geben den Ton an.
Nein, die Trennung verschärft die Gräben und macht Sport von Frauen niedlich und belächelt. Und nein, Frauen brauchen keinen geschützten Raum, Männer müssen sich benehmen. Das tun die tatsächlich meist sehr gut. Und damit es noch besser wird, braucht man weniger Trennung als mehr. Das fängt schon in der Schule an.
Allerdings gibt es meiner Beobachtung nach in München immer noch etliche reine Frauen-Fitnessstudios. Es scheint sich also noch um ein Bedürfnis vieler Frauen zu handeln, ohne Männer in der Nähe trainieren zu können. Ich selbst habe kein Problem damit, habe aber sogar einen gewissen Nachteil dadurch, weil zum Teil die besonders praktisch in der Innenstadt gelegenen Studios nur für Frauen zugelassen sind. Als Mann hat man deswegen weniger Auswahl an Studios.
cooper75 hat geschrieben: Außerdem sollte der Sportunterricht auf dem Gymnasium doch auf ein Sportstudium vorbereiten, oder? Schreibt man die Klausuren dann auch für Jungs und für Mädchen?
Die Klausuren schreibt man nicht getrennt, eine Vorlesung ist aber auch kein Sportkurs. Tatsächlich gibt es aber im Sportstudium Sportarten, bei denen nach Geschlecht getrennt wird. Beispielsweise Handball, da es hier doch teils erhebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, was die Spielweise betrifft.
Generell halte ich aber von einer Trennung der Geschlechter im Breitensport nichts. Es mag in der ein oder anderen Mannschaftssportart Sinn machen. Aber in Fitnessstudios beispielsweise halte ich eine Trennung für Schwachsinn. Jeder trainiert für sich an den Geräten. Da ist es doch völlig egal, ob neben mir ein Mann oder eine Frau trainiert.
Ich würde die Trennung nach Geschlecht beim Sport bevorzugen. Leider gab es das im Sportunterricht nicht und ich fand das Verhalten der pubertierenden Jungs schon sehr rücksichtslos. Da wurde aus Spaß beim Völkerball schon absichtlich hart auf andere geworfen, obwohl die Herren wussten, dass ich den Ball nicht fange, sondern volle Kanne ins Gesicht oder in den Magen bekomme (ich war eine Niete in Ballsportarten). Ich hätte mir Geschlechtertrennung daher sehr wohl gewünscht.
Bei uns sind Jungs und Mädels ja auch nach anderen Maßstäben benotet worden. In Leichtathletik mussten die Schülerinnen jedenfalls weniger schnell laufen oder weit springen oder werfen, um dieselbe Note zu bekommen. Wenn schon die Benotung getrennt stattfindet, kann meinetwegen auch der ganze Unterricht getrennt stattfinden.
Im Fitnessstudio brauche ich aber keine Geschlechtertrennung, ebenso wenig im Schwimmbad. Da macht ja ohnehin jeder sein eigenes Ding und keiner bedrängt mich beim Sport zu höheren Leistungen. Ich trainiere ja für mich selbst und es gibt kein Konkurrenzdenken. Nur bei Mannschaftssport oder Wettkämpfen habe ich da eine andere Meinung.
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