Spielerkritik Fußball-EM 2016 - Jérôme Agyenim Boateng

Bereits im September 1988 erblickte Jérôme Agyenim Boateng in West-Berlin das Licht der Welt. Die ersten fünf Lebensjahre verbrachte der Junge bei seinen Eltern, einer deutschen Mutter und dem Vater, Prince Boateng, der dem Clan der Aduana angehört und in Ghana geboren ist. Dann trennten sich die Eltern leider. Seine beiden Halbbrüder George und Kevin-Prince sind ebenfalls Fußballer.

Der junge Jérôme Agyenim Boateng besuchte eine sportbetonte Gesamtschule, die er allerdings bereits nach der zehnten Klasse mit dem Hauptschulabschluss verließ, um sich seiner Karriere als Profi-Fußballer besser widmen zu können.

Durch spielerische Kickereien mit dem Vater im Hof, wurde Jeromes Interesse am Fußball geweckt. Trotzdem trat er erst mit knapp zehn Jahren dem Verein Tennis Borussia Berlin bei. Bei Hertha BSC, zu denen er ein paar Jahre später wechselte, spielte er in allen Altersklassen bis zur Profimannschaft. Eine Zeitlang konnte Jérôme sogar mit seinem Halbbruder Kevin-Prince für die Hertha auf das Fußballfeld ziehen.

Nachdem er zur Bundesliga-Saison 2007/2008 zum Hamburger Sport Verein wechseln konnte, wurde er dort bald als Stammspieler etabliert. Ein paar Jahre später folgte dann allerdings ein radikaler Wechsel in die englische erste Liga, zu Manchester City. Leider musste Jérôme Agyenim Boateng wegen Verletzungen ein paar Spiele aussetzen und wurde nie wirklich heimisch im Manchester Fußballklub. So erfolgte dann bald ein bisher endgültiger Wechsel zurück zur Deutschen Bundesliga und dem Traditionsverein FC Bayern München, in dem er sehr schnell zum Stammspieler wurde.

Jérôme Agyenim Boatengs Karriere in der Nationalmannschaft Deutschlands begann er in der U 17 Jugendauswahl. 2009 konnte er dann durch Joachim Löw in die A-Nationalmannschaft berufen werden. Bereits beim ersten Spiel für die A-Nationalmannschaft wurde Jérôme Agyenim Boateng, da er gleich eine gelbe Karte und dazu einen Platzverweis kassierte. Was aber nichts daran änderte, dass er während der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2010 gegen seinen Bruder Kevin-Prince Boateng, in einem Spiel gegen Ghana, antreten durfte. Danach folgte allerdings eine Pause, während er für Manchester City spielte.

Mit seiner Rückkehr nach Deutschland, nahm er dann wieder an Qualifikationsspielen teil und durfte dann sowohl zur Europameisterschaft 2012 und zur Weltmeisterschaft 2014 im Kader der Deutschen Nationalmannschaft spielen. Wobei Jérôme Agyenim Boateng, der mittlerweile als Kapitän der Nationalelf aufgestellt ist, durch sehr viele gewonnene Zweikämpfe bei der Weltmeisterschaft brillierte und maßgeblich am Sieg der Deutschen Nationalmannschaft im Endspiel involviert war.

Außerhalb der Fußballstadien kümmert sich Jérôme Agyenim Boateng um seine zwei Töchter, die 2011 als Zwillinge auf die Welt kamen. Außerdem entwirft Jérôme Agyenim Boateng für die Firma Edel-Optics, die ihren Sitz in der Hansestadt Hamburg haben, Brillen.

Wird Jérôme Agyenim Boateng sein Nebenberuf als Brillendesigner mehr Durchblick bei der Europameisterschaft verschaffen? Oder wird er wieder einige Spiele aussetzen müssen, weil die Schiedsrichter ihm gelbe Karten geben mussten? Wird seine mutige Spielweise Deutschland zum Europameistertitel führen? Oder wird sein ungestümes Verhalten Deutschland den Siegerpokal kosten?

Beim ersten Spiel war Boateng ja von Beginn an dabei und ich muss sagen, dass er mir nicht schlecht gefiel. Er hat schon einiges gezeigt bei diesem Spiel, das doch auch eine große Herausforderung für die deutsche Mannschaft gewesen ist, ich finde schon, dass er auch allgemein wichtig für die Mannschaft ist. Sicher kann es sein, dass er mal die eine oder andere gelbe Karte bekommt, aber das kann bei anderen Spielern ja auch passieren.

Gerade Boateng ist ja immer mal für einen Blackout gut oder zeigt auch gern mal ein paar kleinere Stellungsfehler. Aber im Gruppenspiel gegen die Ukraine hat er eigentlich eine rundum solide Leistung abgeliefert. Klasse war ja sein Einsatz, wo er den Ball schon fast artistisch von der Linie kratzt.