Spenden euch eure Tiere genauso viel Trost, wie Menschen?

vom 29.01.2016, 18:57 Uhr

Viele Menschen finden Trost bei ihren Haustieren, wenn es ihnen schlecht geht. Besonders Hunde merken es oft, wenn es ihren Besitzern schlecht geht und versuchen dann auch, sie zu trösten. Vielen Menschen reicht es dabei aus, einfach mit ihren Tieren zu kuscheln und zu knuddeln, wobei es ihnen dann besser geht. Einige erzählen ihren Tieren aber auch, weshalb es ihnen schlecht geht, auch wenn die Tiere natürlich nicht antworten können. Manchmal tut es aber auch schon gut, sich einfach von der Seele zu reden, was einen belastet.

Können euch eure Tiere genauso viel Trost bei Traurigkeit spenden, wie ein Mensch, beziehungsweise euer Partner oder gute Freunde? Oder braucht ihr wirklich jemanden zum Reden, der euch auch antworten kann, wenn es euch schlecht geht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe früher als Teenager sehr gerne mit meiner Katze gekuschelt, wenn ich traurig war. Katzen schnurren ja auch sehr gerne, wenn man sie streichelt, wodurch sie ihr Wohlgefallen ausdrücken. Dieses Schnurren wirkt auf Menschen stresslindernd und beruhigend. Das hat mir damals immer sehr geholfen.

Ob Tiere jedoch genauso viel Trost spenden wie Menschen kann ich nicht sagen. Mehr Trost als ich jemals von meiner Mutter bekommen habe, hat mir das Tier so oder so gegeben aber mit meinem Partner könnte so ein Tier garantiert nicht mithalten, wenn ich jetzt Kummer hätte.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Früher hatte ich Meerschweinchen und den Familienhund, die dann auch mal getröstet haben. Heute habe ich meine Hunde und meine Katzen und vor allem die Hunde haben ein Gespür dafür, wenn es einem mal nicht so gut geht und kommen dann auch zum kuscheln. Ich würde schon sagen, dass Haustiere durchaus Trost spenden können.

Allerdings ersetzen sie sicherlich keine Umarmung oder ein paar tröstende Worte. Auch können sie einem natürlich keine Ratschläge geben, wenn man diese braucht. Aber ich ich finde schon, dass manchmal mit dem Haustier kuscheln schon gut tut und man sich dann einfach auch nicht mehr so alleine fühlt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Tiere mit Menschen vergleichen? Das ist wie Äpfel mit Birnen. Jeder Mensch tröstet unterschiedlich, der eine muss alles in den Arm nehmen, andere heulen mit und manche reden dann ohne Punkt und Komma. Gibt aber auch andere, die das richtige machen und einfach mal die Fresse halten. Aber so unterschiedlich die Menschen sind was sie wollen wenn sie Trost suchen so unterschiedlich sind auch die Menschen die das geben, wie auch die Tiere.

Nicht jedes Tier hält still und lässt sich als Taschentuch missbrauchen wenn man das gerade braucht, andere bleiben treudoof sitzen, manche raffen es und andere nicht. Ist doch echt unterschiedlich und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich mir die Degus packe, streichele oder mich in sie drücke wenn ich Trost gebraucht habe. Von daher diese Tiere sicherlich nicht, auf eine Katze kann ich getrost verzichten auch wenn die von Schwiegermutter extrem nervig anhänglich wird wenn man was hat und ich habe da am liebsten einfach nur meine Ruhe. Kein Reden, kein Ankuscheln kein Drücken. Anwesenheit ist legitim mehr aber auch nicht.

Von daher brauche ich weder Mensch mit seinem umarmen und tröstenden Worten noch ein Tier welches dann geherzt werden muss. Ich brauche einfach nur meine Ruhe und das geht am besten wenn niemand anderes vorhanden ist, weder Mensch noch Tier.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich sehe schon, für Menschen wie Sorae und mich ist "Trost" wirklich ein abstraktes Konzept! :lol: Mir geht es nämlich ähnlich: Wenn ich einfach nur einen schlechten Tag habe, mir der Bus vor der Nase weggefahren ist oder mein schlimmeres Knie wehtut, will ich meine Ruhe oder maximal(!) eine Tasse Tee, die ich mir nicht selber aufgießen muss. Dabei wäre ein Haustier sicher nicht störend, aber eben auch nur solange, wie es keine Arbeit macht, sondern einfach nur dasitzt und weich ist.

Aber in diesen Situationen kann ich wahrhaftig nicht behaupten, wirklich Trost zu brauchen. Ich bin ja kein Kindergartenkind mehr, dem das Lieblingsspielzeug kaputt gegangen ist, sondern habe einfach nur schlechte Laune. Damit muss man meiner Meinung nach als gesunder Erwachsener schon selber fertig werden, auch wenn ich das Angebot eines Heißgetränks sicher nicht falsch verstehen würde.

Wenn dagegen eine absolute Katastrophe passiert ist und ich in ein tiefes Loch falle (also ab unheilbarer Krebsdiagnose innerhalb der engsten Familie aufwärts) nützt mir die Katze als Trostspender auch nicht mehr viel. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Dann möchte ich zwar auch nicht zwangsläufig ganz allein sein, aber letzten Endes macht es für mich in einer derartigen Extremsituation auch keinen großen Unterschied mehr, ob jemand "tröstend" auf mich einredet, mich besorgt beobachtet oder irgendein Viehzeug zum "Kuscheln" zur Verfügung steht, welches maximal verwirrt ist, wieso die Stimmung im Raum sich so komisch anfühlt. Wahrscheinlich ist es eine Charakterfrage, ob man von der Gegenwart anderer Lebensformen immer profitiert oder Dinge lieber mit sich selber ausmacht als mit dem hauseigenen Goldhamster.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich denke, es kommt sehr stark auf das Alter des menschen an, ob er sich von einem Tier schnell getröstet fühlt oder nicht. So habe ich oft den Eindruck, dass es eher Kinder sind, die sich durch die Anwesenheit eines Hundes oder einer Katze schon getröstet und damit eben besser fühlen. Bei Erwachsenen wird das bestimmt nicht so schnell passieren.

Wenn ich zum Beispiel Trost brauche, dann möchte ich mir auch den Kummer von der Seele sprechen und darauf eine menschliche Reaktion sehen und kein Miau oder Hundegebell. Das würde mir nicht helfen, wenn ich doch eher tröstende menschliche Worte brauche und ich glaube, wenn ich die ganze Zeit mit einem Haustier über meine Probleme sprechen würde, käme ich mir auf die Dauer ziemlich irre vor, weil das Haustier ja eh nichts von dem Inhalt verstehen würde, was ich da von mir gebe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube schon, dass Tiere genauso viel Trost wie Menschen spenden können. Als Jugendliche saß ich schon einmal weinend auf dem Boden und mein Hund kam zu mir und hat sich neben mich gelegt. Wahrscheinlich hat er gespürt, dass es mir nicht gut ging, auch wenn er nicht verstand weshalb. Die Gesellschaft von einem Tier muntert mich immer auf, weil ich Tiere liebe und das spendet mir Trost.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Tiere können zumindest mir genauso viel Trost spenden wie ein Mensch. Meine damalige Katze habe ich ungefähr zu dem Zeitpunkt bekommen, als sich meine Eltern getrennt haben. Wenn ich abends im Bett lag und gehört habe, wie sich meine Eltern gegenseitig im Wohnzimmer angebrüllt haben, war ich immer total fertig. Meiner Katze wurde das auch schnell zu bunt und sie kam zu mir ins Bett und hat sich an mich gekuschelt. So konnten wir uns gegenseitig trösten und Halt geben. Das ist wesentlich mehr als meine Eltern für mich in dieser Zeit getan haben.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Tiere spenden meiner Meinung nach genau so viel Trost wie Menschen. Natürlich können sie nicht sprechen, aber gerade Hunde haben ein sehr feines Gespür dafür, wenn es jemandem schlecht geht oder jemand traurig ist. Unser Hund ist ein ganz besonderer Hund. Wenn Kinder weinen bleibt er so lange bei ihnen sitzen, bis sie sich wieder beruhigt haben. Zudem merkt er es auch wenn ich traurig bin und legt sich dann einfach zu mir, mit dem Kopf auf meinem Bauch oder meinen Beinen. Lustig ist auch, dass er uns immer Kissen bringt, wenn wir uns verletzt haben. Meine Mutter ist einmal gefallen und unser Hund kam gleich mit seinem Lieblingskissen zu ihr gelaufen und als ich mir mein Kapselband gerissen habe, wollte er mir beim Aufstehen helfen.

Tiere merken viel. Auch Katzen können durch ihr Schnurren beruhigen und Trost spenden. Ihre Anwesenheit ist dann schon Trost genug. Das Schnurren von Katzen hat ja nun auch nachgewiesen eine beruhigende Wirkung. Aber auch das Spielen mit meinen Frettchen oder die Zeit mit unseren anderen Tieren lenkt mich dann ab und hilft mir dabei, dass ich mich wieder besser fühle. Ich bin auch kein Mensch der vielen Worte. Ich bin dann gern für mich oder schreibe etwas, als das ich gleich mit jemandem sprechen kann. Das dauert bei mir immer erst eine Weile und in der Zeit sind meine Tiere für mich dann absolut wichtig und mit der beste Trost.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde sogar, dass Tiere oft mehr Trost spenden. Denn wenn mich etwas belastet oder ich wegen einer Sache traurig bin, dann habe ich oft den Eindruck, dass Menschen nicht so reagieren, wie ich es mir wünschen würde. Letztens beispielsweise hatte ich mich über das Verhalten einer Person geärgert und habe das mit demjenigen klären wollen und es endete darin, dass ich anfing zu weinen und die Person hat sich dann zwar auch verständnisvoll gezeigt, aber auch nicht so, wie ich mir das gedacht hatte. Man hat ja Erwartungen, was der andere tun oder sagen soll und wenn das nicht kommt, ist es noch trauriger. Und dann sitzt die andere Person einfach nur etwas hilflos neben einem und hinterher ist es einem noch peinlicher, das man emotional geworden ist.

Vor einem Tier muss einem aber nichts peinlich sein und man muss sich hinterher keine Gedanken machen, dass man vielleicht negativ gewirkt hat. Man muss sich nicht erklären und keine Rechtfertigungen finden. Die Gegenwart von anderen hingegen kann dann eher noch belastend sein, wenn dir klar wird, dass man gerade peinlich wirkt in seiner Traurigkeit und der andere einen irritiert anschaut, da kommt es bei mir eher so vor, dass ich noch deprimierter werde, wenn ich mir dessen bewusst werde, dass ich mit dem Weinen gerade eine Grenze überschritten habe, nämlich die Grenze vor anderen zu weinen.

Ein Tier kommt vielleicht einfach zu einem und man streichelt es und dann geht es etwas besser, aber Menschen machen oft so viel falsch oder eben nicht das, was man sich gerade wünscht, dass ich mich lieber von meinem Haustier trösten lasse und nicht von anderen Menschen.

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