Speisekarte im Restaurant nur als Vorschlag anbieten?

vom 11.03.2016, 18:52 Uhr

Mein Freund und ich wollen am Wochenende indisch essen gehen, wobei wir uns auch schon ein Restaurant ausgesucht haben. Man kann die Speisekarte im Internet einsehen, wobei diese wirklich sehr viele verschiedene, indische Gerichte beinhaltet. Es steht jedoch dabei, dass die Speisekarte nur eine Art Vorschlag ist. Man kann die Saucen und Beilagen quasi austauschen und sich ein individuelles Gericht wünschen. Es steht außerdem dabei, dass man auch ein ganz anderes indisches Gericht vorschlagen kann, wenn man sich mit der indischen Küche auskennt, welches dann auch für einen zubereitet wird.

Ich muss sagen, dass ich dieses Prinzip wirklich sehr gut finde. Oft ist es nämlich bei mir so, dass ich mir eine andere Sauce zu einem bestimmten Gericht wünsche, wobei da auch nicht alle Restaurants so kulant sind, dass man diese einfach austauschen kann. Meistens kosten Extrawünsche ja außerdem auch. Oft wünsche ich mir auch eine Kombination aus verschiedenen Gerichten. In dem indischen Restaurant kann ich mir jedoch ein Gericht ganz nach meinem Geschmack aussuchen.

Kennt ihr auch Restaurants, bei denen die Speisekarte quasi nur eine Art Vorschlag ist, wobei man da als Gast individuelle Wünsche äußern und sogar andere Gerichte vorschlagen kann? Wie findet ihr es, wenn man als Gast so viel Spielraum hat?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe das noch nie erlebt. Da ich aber auch schon in der Küche ausgeholfen habe, stelle ich mir das für die Köche und Küchenhilfen schrecklich vom Aufwand her vor. Immerhin kann dann ja jeder kommen und etwas anderes wollen und dann kann man ja auch nicht wirklich mal etwas vorbereiten, weil man nie weiß, was der Gast möchte. Bei einem großen Restaurant kann das wirklich sehr anstrengend werden. Wobei ich das als Gast auch schön finde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Speisekarte als eine Art Empfehlung oder Orientierung habe ich in der Form noch nicht gesehen. Ich war auch schon indisch essen, wobei ich es aber eher so kenne, dass man zwischen 7 verschiedenen Schärfe-Graden wählen kann bei demselben Gericht. Es heißt, dass die Stufe 3 für Europäer am angenehmsten sein soll, ansonsten hat man die freie Wahl, wie scharf das Essen sein soll. Aber dass man da Saucen oder Beilagen komplett austauschen kann, kenne ich so nicht.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So etwas habe ich noch nicht gesehen, aber ich muss auch sagen, dass ich es interessant und gut finde. Ich habe auch schon mal den Wunsch, eine andere Beilage zu nehmen als die, die auf der Karte für das Gericht angegeben ist. Aber in manchen Restaurants wird für die Änderung dann eine Zuzahlung fällig, die dann sicher nicht anfällt, wenn man so einen Spruch auf die Speisekarte schreibt. Alleine dafür fände ich das schon schön.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich weiß, dass das funktioniert. Ich war auch schon in einem Restaurant gewesen und wollte die Nummer 24 nicht mit Pommes haben, sondern mit Kartoffelecken. Außerdem wollte ich noch eine Soße dazu haben, die es bei dem Gericht gar nicht gab. Deswegen finde ich es nicht ungewöhnlich, dass man eine Speisekarte im Restaurant nur als Vorschlag anbietet und tauschen kann.

Man muss auch nicht immer direkt nach Karte bestellen, sondern man kann einige Zutaten weglassen. Man kann sich auch doppelten Käse oder doppelte Beilagen wünschen, weswegen ich nicht überrascht bin. Es ist jedoch auch unterschiedlich, wie Sonderwünsche aufgenommen werden. Ich finde es ganz nett, wenn man als Gast sehr viel Spielraum hat und ich würde so ein Restaurant auch öfters besuchen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kenne so ein ähnliches Prinzip von diversen Fast-Food-Ketten wie Subway und Chidoba. Dort gibt es ja auch schon die vorgefertigten Subs und Burritos, allerdings bleibt einem dennoch nach dem Baukastenprinzip die Auswahl zwischen unterschiedlichen Käsesorten, Salatarten, Soßen und Kohlenhydratbeilagen zum Befüllen. Auch ist es teilweise sogar möglich, zwei verschiedene Hauptbeläge zu kombinieren.

Ansonsten habe ich es in Restaurants noch nicht wirklich erlebt, dass explizit auf die Variabilität und Austauschbarkeit der Zutaten hingewiesen wurde. Meistens werden Sonderwünsche zwar berücksichtigt, wenn man diese äußert, aber nicht extra heraufbeschworen. Immerhin sind große Restaurants mit entsprechend viel Ansturm auch teilweise dazu gezwungen, Gerichte schon im Voraus vorzubereiten, und da macht einem jede Extrawurst schnell einen Strich durch die Rechnung. Ich kann mir vorstellen, dass das die Betreiber nicht gerade dazu bewegt, die Kunden zu Experimentierfreude anzuregen.

Trotzdem finde ich das Prinzip interessant und auch sehr praktisch - gerade bei internationalen Spezialitäten, mit denen der deutsche Geschmackssinn noch nicht allzu vertraut ist. Ich bin sehr offen für neue Speisen, aber ich kenne viele, die angesichts der Zutatenliste eines Currys oder eines afrikanischen Gerichts einfach überfordert sind und aus Angst davor, etwas nicht zu mögen, lieber einfache und überschaubare Dinge bestellen. Wenn man aber selber entscheiden kann, welches Gemüse mit in den Topf kommt, wie scharf die Soße sein soll und ob es Reis oder Brot dazu gibt, dann kann ich mir vorstellen, dass sich auch mehr Leute an traditionellere Mahlzeiten wagen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich habe es noch nie erlebt, dass es in einem Restaurant nicht möglich war etwas an dem Gericht, das auf der Speisekarte stand, zu ändern. Es kommt doch wirklich oft vor, dass jemand gerne eine andere Beilage hätte oder statt Salat lieber Suppe oder keine Sauce und dafür Ketchup oder einen extra Belag auf der Pizza und so weiter.

Da ich davon ausgehe, dass das Gericht, das ich bestelle, frisch für mich zubereitet wird, gehe ich auch davon aus, dass das Gericht nach meinen Wünschen angepasst werden kann. Natürlich könnte es dann unter Umständen teurer werden, aber das wird bei deinem Inder nicht anders sein. Reis ist zum Beispiel billiger als Gemüse, also wird ein entsprechender Wunsch sicher mehr kosten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Warum sollte das Anstrengend sein? Die Beilagen kann man wählen aus einer Auswahl die vorgegeben ist und von daher auch vorbereitet, gleiche auch wie die Saucen die ebenfalls vorbereitet sind. Die Hauptzutaten sind in der Regel gleich, da kaum ein Kunde ein komplett anderes Gericht bestellt welches nicht auf der Karte ist und soweit in der indischen Küche bewandert ist, damit er auch weiß was es neben dieser Karte alles gibt. Traditionell ist hier rein gar nichts und was hier bei Indern angeboten wird, hat mit dem Essen in Indien herzlichst wenig gemeinsam weder vom Geschmack noch von der Schärfe oder Essgewohnheiten der einzelnen Regionen gemeinsam.

Und was ist daran so neu? Ich kann hier in jedem Restaurant meine Pommes abbestellen und dazu dann Reis wählen oder auch Bratkartoffeln oder einen Salat. Auch die Saucen ist kein Problem, da zahlt man dann halt mehr drauf wenn man eine andere Sauce will und mehr Aufwand veranstaltet, als wenn es nach Karte geht wie es darauf steht. Kostenlos muss dieser zusätzliche Aufwand in meinen Augen gar nicht sein und für die Küche ist das auch nicht schwerer, wenn sich diese an die korrekt aufgenommenen Zettel und Daten vom Servicepersonal hält.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich kenne nur Restaurants, wo die Speisekarte natürlich irgendwo verbindlich ist, schon wegen der Preisbildung ist es schwierig. Wenn man nun fast alle Zutaten des Gerichtes weglässt, dafür mindere oder höherwertige Zutaten zum Gericht haben will, wie soll das vom Gastronom noch kalkuliert und abgerechnet werden? Klar kann man mal eine einzelne Zutat weglassen oder um Nachschlag bitten, erstgenanntes wird sich nicht auf den Preis mindernd auswirken und zweitgenanntes kann einen Preisaufschlag bedeuten.

Weiter würde ich als Gastronom in Sachen Kulanz aber nicht gehen, weil es dann zu undurchsichtig wird. Irgendwo würde man sich als Betreiber dann auch veräppelt vorkommen, wenn einer Salami Pizza bestellt, der Gast die Salamischeiben nicht drauf haben will, stattdessen teurere Garnelen als Belag haben will, dazwischen noch Kaviar drauf auf dem Pizzaboden.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Die meisten Restaurants in Deutschland arbeiten doch nach dem Prinzip à la carte. Dass man sich seine Speisenfolge selbst zusammenstellen, Zutaten austauschen oder nach bestimmten Gerichten fragen kann, ist doch vollkommen normal und muss nicht erwähnt werden.

Hierzulande ist es doch üblich, dass man darauf hinweist, falls es nicht so ist. Dann gibt es ein Buffet, ein Menü oder ein oder mehrere Tagesgerichte und man hat nicht unbedingt die Wahl, weil die Zutaten entsprechend eingekauft worden sind.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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