Spaß an Sport bekommen, wenn man erst damit beginnt?

vom 29.12.2017, 13:33 Uhr

Ich treibe nicht so gerne Sport, da ich keinen Spaß daran habe. Ich habe aber auch keine Gewichtsprobleme und bin wegen einer Schilddrüsenüberfunktion eher untergewichtig. Dennoch wollen mich Freunde immer wieder zu Sportkursen motivieren, damit sie diese nicht alleine belegen müssen. Immer wieder fällt dann auch das Kommentar, dass der Sport sicherlich Spaß machen wird, sobald man es erstmal eine Weile gemacht hat.

Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe früher schon ab und an Sport gemacht und es hat mir nie Spaß gemacht. Auch nach einiger Zeit hat sich das nicht zwingend geändert. Ich hatte auch nach mehreren Wochen keinen Spaß daran und habe den Sport nur gemacht, weil es nötig war, da ich beispielsweise einmal eine Knieverletzung hatte.

Wie seht ihr das? Können Leute die generell wenig Spaß an Sport haben doch Spaß daran gewinnen, wenn sie es erst eine Weile machen? Oder ist das Quatsch und es ist einfach so, dass manche Menschen gerne Sport machen und andere eben nicht?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hängt das nicht eher davon ab, welcher Typ Mensch man ist? Für mich persönlich muss Sport schon einen Nutzen haben, da ich ihn ansonsten überflüssig finde. Ich setze aber nicht Sport und Bewegung im Alltag gleich, das sind für mich zwei verschiedene paar Schuhe. Bewegung im Alltag finde ich toll, sodass ich viel lieber die Treppe als den Aufzug verwende oder mal auf den Bus verzichte und die paar Kilometer zu Fuß gehe. So bekomme ich genug Bewegung und frische Luft im Alltag, was mir gut tut.

Aber Sport ist ja nochmal was anderes. Da ich weder abnehmen noch Muskeln aufbauen oder Ausdauer trainieren möchte, brauche ich keinen Sport. Einen Nutzen hätte Sport für mich dann, wenn ich zum Beispiel einen Selbstverteidigungskurs machen würde. Da sehe ich noch einen Sinn darin, aber ansonsten finde ich Sport eher langweilig. Man macht immer die gleichen Bewegungen und hat im Endeffekt nichts davon. Warum soll ich mich auf ein Laufband stellen, wenn ich nicht weiß, wann ich fertig bin? Wenn ich zu Fuß vom Bahnhof nach Hause gehe habe ich ja ein konkretes Ziel und damit kann ich eher was anfangen oder aber, wenn ich einen Hund hätte und mit diesem Spazieren gehen würde.

Eine Freundin von mir hat sich vor kurzem in einem Fitnessstudio angemeldet und möchte regelmäßig dort sportlich aktiv sein. Da wurde ich auch gefragt, ob ich nicht mitmachen möchte, weil sie meint, dass man sich zu zweit eher dazu motivieren könnte. Aber ich bin da einfach nicht der Typ für. Ich muss konkret sehen, was ich davon habe und es muss für mich ein unmittelbarer Nutzen dabei herausspringen, sonst finde ich Sport überflüssig, wobei ich aber nicht auf Bewegung im Alltag verzichten möchte und so viel wie möglich davon in meinen Alltag integriere.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Also Sport hat meiner Meinung nach immer einen Nutzen, außer man arbeitet so schon morgens bis abends auf einem Bauernhof oder sonst körperlich hart, was wohl auf die wenigsten von uns zutreffen wird. Ich denke schon, dass man zuerst den inneren Schweinehund überwinden muss, damit man einen Sport macht.

Auch denke ich, dass dieser Sport dann ziemlich sicher Spaß macht und man sogar davon abhängig werden kann. Mir ging es diesen Sommer beim Wandern so. Normalerweise ist dies ein Sport, den ich überhaupt nicht gerne mache. Aber mit einer guten Freundin im Schlepptau konnte ich kaum einen Tag ohne Wandern aushalten, so viel Spaß hat es mir gemacht.

Man muss nur einen Sport finden, am besten noch mit jemandem zusammen mit dem man gerne Zeit verbringt und erledigt ist die Geschichte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei manchen Sportarten trifft das wahrscheinlich schon zu. Ich fahre zum Beispiel total gerne Ski und Snowboard. Ich bin schon als kleines Kind auf Ski gestellt worden und habe im jugendlichen Alter dann mal ein Snowboard ausgeliehen und habe in einem Urlaub auch mal einen Kurs gemacht bevor ich mir ein eigenes gewünscht habe. Der Umstieg war für mich relativ einfach.

Wenn ich aber mal Kursen mit Erwachsenen begegne und sehe, wie schwer die sich teilweise tun, dann muss ich sagen, dass ich darauf wahrscheinlich absolut keine Lust hätte. Ich weiß nicht, ob ich Lust hätte mich mit dem Ski oder Snowboard Lernen herum zu schlagen, zumal ich ja dann auch gar nicht wüsste, wie toll es sich anfühlt wenn man die Piste herunter heizt und die volle Kontrolle über das Board hat.

Bei Sportarten, die weniger Übung erfordern, kann ich mir aber auch vorstellen, dass der Spaß erst mit der Zeit kommt. Bei vielen Cardio und Kraft Geschichten dauert es nicht lange bis man erste Erfolgserlebnisse hat. Man merkt, dass man mehr Ausdauer hat oder mehr Wiederholungen schafft oder mehr Gewicht stemmen kann. Wenn man ein ehrgeiziger Mensch ist kann das schon motivieren und Spaß bringen.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es ist sicher nicht so leicht zu sagen und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es möglich ist, dass man an manchen Sportarten dann Spaß hat, wenn man es erst einmal testet. Man kann ja nicht immer wissen, was einem Spaß macht, wenn man es einfach noch nicht getestet hat und bei manchen Sportarten vielleicht auch keine rechte Vorstellung hat, was einen erwartet.

Aber es ist immer auch eine Frage der Haltung zu einer Sache. Wenn man das möchte und sich sagt, dass man es einfach mal austestet, wie einem die Sportart vielleicht auch gefällt, dann kann es schon sein, dass man Freude daran bekommt, auch wenn das vorher vielleicht noch nicht so sicher war.

Wenn man sich aber vorher schon sicher ist, dass einem die Sportart oder auch Sport im Allgemeinen niemals Freude bringen wird, dann wird das sicher auch so sein, weil man mit dieser Einstellung eben auch an die Sache herangeht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


nordseekrabbe hat geschrieben:Also Sport hat meiner Meinung nach immer einen Nutzen

Wo ist dann bitteschön der unmittelbare Nutzen von Sport, wenn man am Tag bereits ausreichend körperlich ausgelastet ist, weil man so aktiv ist und sich viel bewegt und kein Interesse daran hat, Muskeln aufzubauen, Gewicht zu verlieren oder Ausdauer bzw. Kondition zu trainieren?

Meiner Ansicht nach ist Sport komplett überflüssig, auf die Bewegung im Alltag kommt es an. Wenn man eine Sofakartoffel ist, dann braucht man sicherlich Sport, um keine gesundheitlich negativen Folgen zu riskieren. Aber wenn man körperlich sehr fit und aktiv ist, braucht man das gar nicht. Da kann man sich den Sport an sich auch sparen. Ich verstehe sowieso nicht, warum der Sport an sich immer so gehypt wird und als so wichtig erachtet wird. Die regelmäßige und häufige Bewegung im Alltag ist in meinen Augen viel viel wichtiger für die Gesundheit als einmal pro Woche irgendeinen Sport auszuüben.

Abgesehen davon ist "Wandern" für meine Begriffe keine Sportart. Ich persönlich setze wandern eher mit einer Art Spaziergang gleich und ich kenne niemanden, der "spazieren gehen" als Sportart bezeichnen würde. Abgesehen wandert man doch meist mit einem Ziel oder nicht? Die meisten Wanderer, die ich kenne, nehmen sich dann vor Ziel XY zu besichtigen und planen eine entsprechende Route. Wie man da eine Freundin zum Quatschen braucht ist mir ein Rätsel. Wenn ich ein Ziel habe, das ich erreichen möchte, bin ich auch so motiviert genug, es zu erreichen. Dann brauche ich niemanden, der sich mit mir die Zeit vertreibt.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Bei mir ist es tatsächlich so. Ich habe Sport auch immer schon gehasst. Ich habe es immer wieder probiert, es allerdings nie länger als zwei Wochen ausgehalten, da ich dann die Lust darauf verloren habe. Mir war das zu anstrengend und ich musste mich ohnehin die ganze Zeit dazu zwingen, so dass ich es recht schnell schleifen lassen habe.

Nun habe ich mir allerdings vor einigen Monaten jede Menge Sportsachen gekauft und mir fest vorgenommen, jede Woche mindestens zweimal laufen zu gehen. Ich habe das einfach durchgezogen, auch wenn die Lust am Anfang nicht so da war und ich mich auch dazu zwingen musste. Mittlerweile zähle ich das Laufen zu meinen liebsten Hobbys und es macht mir riesigen Spaß. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ganz darauf zu verzichten.

Momentan bin ich schon wieder krank, so dass ich keinen Sport mache. Ich merke aber jetzt schon, dass ich das Laufen vermisse und freue mich darauf, wenn ich wieder gesund bin und weitermachen kann. Das hätte ich mir damals niemals vorstellen können. Von daher denke ich schon, dass der Spaß wahrscheinlich auch erst mit der Gewohnheit kommt. Und diese kommt erst nach einigen Wochen oder Monaten. Aber wahrscheinlich gibt es trotzdem Leute, die nie Spaß daran finden, während es Menschen gibt, die von Anfang an begeistert von bestimmten Sportarten sind.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^