Sparstrategie: Das Auto immer "voll" tanken?

vom 28.03.2017, 17:41 Uhr

Ich habe neulich über eine interessante Spar-Strategie nachgedacht: Wie wäre es, wenn man das Auto immer nur soviel betankt, wie man tatsächlich nachher an Treibstoff braucht? Die meisten Leute die ich kenne, tanken ihren Wagen immer bis zum Rand voll, wenn es gerade ihrer Ansicht nach an ihrer bevorzugten Tankstelle am billigsten zu sein scheint. Davon sind sie dann auch nicht abzubringen und sind überzeugt davon, dass dies eine günstige Spar-Strategie ist.

Aber was haltet ihr von meinem zuerst genannten Vorschlag? Die Idee dahinter ist, dass man, indem man nur soviel tankt, wie man für die geplante Fahrt voraussichtlich brauchen wird, keine Mehrkosten auf sich nimmt. Wenn man immer einen Voll getankten Wagen in der Garage hat, neigt man schon eher mal dazu, das Auto für Fahrten zu nutzen, die man auch nicht hätte unternehmen müssen. Das Prinzip, dass dahinter steckt scheint ein psychologisches zu sein: Wenn man die bequeme Gelegenheit hat, dann nutzt man sie. Und büßt Geld ein...

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dein Prinzip klingt so als würde man da sitzen und zu Hause alles bis auf den letzten Meter ausrechnen. Im Stau stehen kann man sich damit nicht mehr leisten und wenn das Auto komplett leer fährt ist das ja auch nicht gut. Man sollte schon darüber nachdenken, wann man das Auto benutzen möchte und wie viel man selber auch im Monat für das Tanken ausgeben möchte, aber ich finde es generell etwas bedenklich, wenn man alles so genau berechnet, weil immer mal etwas dazwischenkommen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das Thema Stau ist ein sehr gutes Stichwort. Oder aber, wenn man in eine neue Gegend reisen möchte mit dem Auto. Selbst wenn man mit Navi fährt und sich den Weg anzeigen lässt, kann es immer wieder zu Problemen kommen. So haben wir es schon einige Male erlebt, dass das Navi bei bestimmten Streckenabschnitten überfordert war und wir entsprechend falsch gefahren sind.

Wenn man den zu tankenden Sprit immer sehr genau ausrechnet, dürfte man ja auch keine Umwege fahren und sich auf gar keinen Fall verfahren, da ja nicht immer eine Tankstelle in der Nähe ist. Das finde ich persönlich ziemlich albern und ich tanke lieber voll als dass ich viel zu wenig tanke und dann irgendwo strande, weil ich nicht einkalkuliert habe, dass man sich auch verfahren oder im Stau stehen kann.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Warum sollte das die bessere Strategie sein? Somit bist du immer abhängig tanken zu gehen wenn du auch fahren möchtest. Egal ob der Sprit zu diesem Zeitpunkt teuer oder auch billig ist. Ist er billig, dann kommst du günstiger von A nach B. Ist er teuer, dann legst du drauf. Zudem du dann ebenfalls auch schauen müsstest, dass direkt an deiner Endstrecke wieder eine Tankstelle ist wenn du ohne Reserve unterwegs bist und wenn die Tankstelle etwas weiter weg ist, dann schiebst du dein Auto schon hin. Stau, Umfahrungen, Sperrungen können immer sein also muss eine Reserve eingeplant werden die du im Prinzip nicht nutzt, aber ggf. teuer kaufst beim Anlegen.

Ich tanke mein Auto immer dann voll, wenn das ganze notwendig ist oder auch mal außerhalb der Reihe wenn es extrem billig ist auch wenn dann nur wenige Liter hinein passen. Unnötige Fahrten gibt es bei mir nicht und auch nicht aus Bequemlichkeit, da ich ohnehin die meiste Zeit mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin da die Parkplatz suche hier ein reiner Alptraum ist und ebenfalls teurer ist, als wenn ich mir ein Ticket für die Straßenbahn kaufe. Zeitlich brauche ich mit dem Auto auch in der Stadt länger, als wenn ich das Rad oder die Öffentlichen Verkehrsmittel nehme. Weiter Außerhalb gibt es nicht überall Verbindungen, dann wird das Auto genommen aber dabei werden die Dinge auch sinnvoll verbunden wie z.B. etwas abholen wenn ich ohnehin auf dem Weg zur Arbeit bin und somit nur einen Abstecher von 2 km habe anstatt 30 km einfache Wegstrecke nur wegen einem Teil fahren müsste.

Mit dem vollgetankten Wagen hat da wenig zu tun sondern eher mit dem Umstand, dass man sich zu wenig Gedanken um Alternativen macht und diese mal mit den Kosten rechnet. Denn wie gesagt, fahre ich mit dem Auto von mir Zuhause in die Stadt für 4 Stunden. Dann habe ich den Sprit für 6 Km und die Parkhausgebühren. Damit komme ich locker über 10 Euro. Kaufe ich mir ein Ticket für die Straßenbahn, dann kostet das zwar einfach 2,30 Euro und zurück nochmals, bin schneller und habe im Endeffekt weniger bezahlt als für das Parkhaus.

Zudem bin ich dann auch nicht darauf angewiesen zu tanken, wenn der Liter Super mal wieder 1,50 Euro und mehr kostet, sondern kann mein Fahrzeug dann betanken wenn es bei 1,20 Euro liegt und diesen Sprit dann auch verwenden wenn der Preis wieder weit oben ist. Das letzte mal Tanken war ich übrigens im Januar diesen Jahres, der Tank müsste noch so knapp ca. 3/4 voll sein. Zwar ist es einfacher damit auf Arbeit zu kommen aber auch teurer, denn für das Monatsticket zahle ich 48 Euro, damit könnte ich mit dem Auto gerade mal eine Woche auf Arbeit fahren. Mit solchen Dingen kann man wesentlich mehr Sparen als wenn man um den Centbetrag beim Sprit feilscht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Mangels Alternativen fahre ich die meisten meiner Strecken mit dem Auto. Oft kommt es auch vor, dass ich entgegen der eigentlichen Planung z.B. auf dem Nachhauseweg von der Arbeit noch etwas anderes erledigen muss/soll/möchte. Von daher kann ich auch schlecht vorher den tatsächlichen Spritverbrauch planen.

Auch weiß ich nicht, wie sich der Verkehr auf der Strecke entwickelt. Brauche ich viel Sprit, weil ich freie Bahn habe und zügig fahren kann? Oder stehe ich im Stau und verbrauche deshalb mehr, als normal? Fahre ich im gemächlichen Tempo mit der Masse mit und bin dabei besonders sparsam? Das sind alles Faktoren, die man dann berücksichtigen müsste, wenn man nur so viel Kraftstoff tankt, wie man meint, zu verbrauchen.

Da ich aber manchmal auch spontan Auto fahren muss oder möchte, habe ich daher die Strategie, dass ich das Auto an der Tankstelle stets voll tanke und selten bis zum letzten Tropfen leer fahre. Auf günstige Preise achte ich nicht, man weiß ja mittlerweile zu welchen Tageszeiten der Kraftstoff in der Regel günstiger ist, als zu anderen Tageszeiten. Daher versuche ich, die teuren Zeiten zu vermeiden, ansonsten ist der Unterschied pro Tankfüllung jetzt nicht so groß, wenn die Preise mal um ein paar Cent schwanken. Wenn es teuer war zum Zeitpunkt des Tankens, fahre ich dann immer besonders vorausschauend und sparsam. :lol:

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Aber was haltet ihr von meinem zuerst genannten Vorschlag?

Klappt in der Praxis schon allein deswegen nicht, weil die Mindesttankmenge in der Regel bei 3 oder 5 Liter liegt. Auch so finde ich den Vorschlag schwachsinnig. Ich wette du gehörst zu den Leuten die ständig auf der Autobahn den Pannenstreifen blockieren, weil sie mit leerem Tank liegen geblieben sind.

Mich würde es auch total nerven, wenn dann immer die Tankleuchte blinkt und ich ewig zur Tankstelle muss um 3 Liter zu tanken. Wird man da nicht komisch angekuckt vom Tankwart? Dann hätte ich auch total Angst, dass ich liegen bleibe, wenn ich im Stau stehe, eine Umleitung fahren muss oder notfalls mäßig un geplant zum Tierarzt fahre.

Voll getankten Wagen in der Garage hat, neigt man schon eher mal dazu, das Auto für Fahrten zu nutzen, die man auch nicht hätte unternehmen müssen.

Wenn ich nirgends hin muss ist es mir egal ob im Tank 1 oder 50 Liter drinnen sind. Dann muss ich nirgends hin und das Auto bleibt in der Garage.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das kann aus rein rechnerischen und auch vorgegebenen Tatsachen, wie Mindesttankmenge schon nicht funktionieren.

Rechnerisch ist das ganze doch schon mal ganz logisch, nehmen wir an, ein Berufspendler fährt 100 km am Tag und sein Auto verbraucht 10 Liter. Da er ja nur tanken darf, wenn er das Auto auch wirklich nutzt, muss er morgens tanken, denn sonst könnte er ja abends noch mit dem Auto irgendwo hin fahren, ist ja Sprit im Auto und das verleitet ja.

Also tankt er morgens schön seine 10 Liter Diesel zu 1,20 €, was dann 12 € sind, würde er aber abends tanken, dann könnte er für den Preis zwischen 1,08 und 1,13 Tanken. Wären also 10,80 € oder 11,30, also jedes Mal eine Ersparnis zwischen 70 Cent und 1,20 €. Das sind realistische Spritpreise hier in meiner Gegend.

Dazu kommt dann noch, dass mit jedem Mal Motor starten, der Spritverbrauch extrem hoch ist und in dem Moment exponentiell mehr Sprit verbraucht wird. Hat man dann die Tankstelle nicht auf dem direkten Weg zur Arbeit, sondern fährt noch einen Umweg von 1 km, kommt da auch noch mal ein Mehrverbrauch zu. Denn auch ein Umweg von 1 km, sind nach 100 Tagen 100 km Umweg, die dann ja auch wieder 12 Euro kosten.

Von der Zeit, die man für das Tanken opfert mal ganz zu schweigen, ca. 5 Minuten darf man da auch jedes Mal rechnen, was dann auch noch mal 25 Minuten verlorene Zeit pro Woche ausmacht. Genauso ist es für einen Wagen, insbesondere für einen Motor nicht gut, Motor an, 1 km fahren, Motor aus, sorgen auf Dauer für einen erhöhten Reparaturbedarf und der kostet bekanntlich auch mehr als ein paar Liter Sprit, die vielleicht bei der ein oder anderen kleinen Sonderfahrt ausgegeben werden.

Bei der oben genannten Ersparnis die man ja hat, wären bei dem genannten Auto dann regelmäßig pro Tag extra Fahrten von bis zu 10 km drin und damit in einer normalen Arbeitswoche bis zu 50 km. Die muss man erstmal zusammen bekommen.

Damit ist doch rein rechnerisch schon widerlegt, das man damit Geld sparen kann, selbst wenn das Auto einen deutlich geringeren Verbrauch hat, ist die Ersparnis zwar kleiner, aber immer noch vorhanden, dafür sind aber auch extra Kilometer nicht mehr so teuer.

Bei Strecken zur Arbeit mit weniger Kilometer verringert sich die Ersparnis zwar, aber da kommt dann zum Beispiel die Tatsache zum Tragen, das die Mindestabgabemenge an den Tankstellen 3 Liter beträgt, jemand der also weniger verbraucht für den Weg zur Arbeit muss ja dann trotzdem immer 3 Liter tanken und schafft sich so im Laufe der Zeit immer mehr Puffer im Tank für extra Fahrten, wenn er vielleicht nur 2 von den 3 Litern verbraucht.

Für mich ist das alles an den Haaren herbeigezogen. Ich tanke ebenfalls, wenn der Sprit gerade sehr günstig ist und ich der Meinung bin, dass sich das Tanken lohnt. Sprich, bin ich erst 50 km gefahren, dann lohnt es sich nicht, weil einfach noch zuviel Sprit im Tank ist, bin ich aber schon um die 200 km gefahren, dann wird getankt. Da ich zum Glück regelmäßig an einer Tankstelle vorbeikomme, kann ich das in dem Moment schnell entscheiden und ich kenne die Spritpreise auch sehr gut.

Damit orientiere ich mich nicht an meinem Verbrauch, sondern an den Preisen und kann tatsächlich dadurch eine Menge Geld sparen. Denn auch ich mache keine Extra Touren nur weil ich weiß, da ist noch Sprit im Tank, so blöd wäre ich mal. Was ich zu Fuß oder mit dem Rad erledigen kann, wird damit erledigt, insbesondere dann, wenn es nicht gerade in Strömen am regnen ist. Dadurch spare ich am meisten und das ist im Prinzip meiner eigenen Disziplin geschuldet und nichts anderem.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verstehe diese Strategie auch nicht wirklich. Man kann doch nie ganz genau ausrechnen wie viel Sprit man verbrauchen wird. Wie hier schon geschrieben wurde, kann es zu einem Stau kommen oder man hat einen Unfall auf der Strecke oder ein langsam fahrendes Fahrzeug vor sich. Das sind eben auch alles Dinge, die man mit einplanen muss. Auch hat nicht jeder eine Tankstelle um die Ecke und kann vor jeder Fahrt genauso viel tanken, wie er dann gerade für die Strecke braucht.

Ich denke, dass es schon ein großes Ärgernis ist, wenn man sich da verrechnet und dann wegen Benzinmangel liegen bleibt. Daher finde ich es völlig unsinnig nur so viel zu tanken, wie man gerade für die Fahrtstrecke braucht. Es mag ja sein, dass man sich bei weniger Benzin im Tank genauer überlegt, ob man das Auto nimmt oder nicht. Aber viele sind nun mal auf das Auto angewiesen, gerade wenn man in ländlichen Gegenden wohnt, wo es ansonsten schwieriger ist von A nach B zu kommen.

Was machst du denn außerdem, wenn es mal einen Notfall gibt. Jemand verletzt sich und muss schnell zum Arzt oder ein Familienmitglied oder Freund ruft an, weil er Hilfe braucht. Soll man dann sagen, dass man nicht ausreichend getankt hat und man so einen Notfall nicht eingeplant hat? Das fände ich doch sehr riskant und würde es auf keinen Fall darauf ankommen lassen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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